75 Jahre ARD: Bremer Rundfunkgeschichte und ihr Einfluss heute

Der Artikel beleuchtet die Gründung der ARD vor 75 Jahren in Bremen und deren Entwicklung bis heute im öffentlich-rechtlichen Rundfunk.
Der Artikel beleuchtet die Gründung der ARD vor 75 Jahren in Bremen und deren Entwicklung bis heute im öffentlich-rechtlichen Rundfunk. (Symbolbild/MB)

Bremen, Deutschland - Die Geschichte der ARD: Ein Meilenstein für den deutschen Rundfunk

Am 9. Juni 2025 feiert die ARD, die Arbeitsgemeinschaft der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten der Bundesrepublik Deutschland, ihren 75. Geburtstag. Die Gründung der ARD im Jahr 1950 war ein bedeutender Schritt für den deutschen Rundfunk und hat bis heute viele Gesichter. Radio Bremen gehörte zu den Gründungsanstalten und blickt auf eine bewegte Geschichte zurück.

In der Gründungsphase, die sich vom 9. Juni bis zum 5. August 1950 erstreckte, schlossen sich sechs Rundfunkanstalten zusammen: der Nordwestdeutsche Rundfunk (NWDR), der Bayerische Rundfunk (BR), der Hessische Rundfunk (HR), Radio Bremen (RB), der Süddeutsche Rundfunk (SDR) und der Südwestfunk (SWF). Am 26. Juli 1950 trat die Gründungssatzung in Kraft, was den Grundstein für eine neue Ära des Rundfunks in Deutschland legte. Die erste konstituierende Sitzung der Intendanten fand am 5. August 1950 in München statt. Bereits im Januar 1952 wurde ein gemeinschaftliches Fernsehprogramm beschlossen, das am 25. Dezember 1952 als „Deutsches Fernsehen“ aus der Taufe gehoben wurde.

„Warum ist die ARD so wichtig?“, werden sich viele fragen. Der öffentlich-rechtliche Rundfunk in Deutschland hat nicht nur eine lange Tradition, sondern erfüllt auch einen wesentlichen Auftrag: die Meinungsbildung und die Erfüllung demokratischer sowie kultureller Bedürfnisse der Bürger. Das Konzept ist ein Erbe der Nachkriegsgeschichte, als die Briten ein unabhängiges Radioangebot einführten. 75 Jahre später umfasst der ÖRR insgesamt neun Landesrundfunkanstalten der ARD, das Zweite Deutsche Fernsehen (ZDF), Deutschlandradio und die Deutsche Welle, die durch öffentliche Mittel finanziert werden. Über die Rundfunkbeiträge, die derzeit 18,36 Euro pro Monat betragen, wird die Organisation getragen und ermöglicht eine staatsferne Berichterstattung.

Blick in die Zukunft

Doch der öffentlich-rechtliche Rundfunk steht vor Herausforderungen. In einer sich rasant verändernden Medienlandschaft sieht sich die ARD mit internen Skandalen und dem Vertrauensverlust der Zuschauer konfrontiert. Einer Umfrage zufolge vertrauen nur noch 53 Prozent der Befragten dem ÖRR, ein deutlicher Rückgang von 17 Prozentpunkten seit 2020. Die Reformen, die in Planung sind, sollen dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk helfen, digitaler und schlanker zu werden und die Akzeptanz bei den Bürgern zu erhöhen. Bereits ab dem 1. Dezember 2025 sollen umfassende Änderungen in Kraft treten, die unter anderem die Reduzierung von Hörfunkwellen und TV-Spartensendern vorsehen.

Eines bleibt jedoch klar: Der öffentlich-rechtliche Rundfunk ist ein unverzichtbarer Bestandteil der demokratischen Landschaft in Deutschland. Er war entscheidend für die Entwicklung des Fernsehens in Deutschland, das 1952 seinen Anfang nahm. Die ARD hat nicht nur die ersten Fernsehbilder gesendet, sondern war auch in der Lage, den Wandel von Schwarz-Weiß- zu Farbfernsehen zu gestalten. Von der Einführung von Videotext im Jahr 1980 bis zur Etablierung innovativer Mediatheken und Apps wie der ARD Audiothek – die Entwicklung schreitet unaufhörlich voran.

Der ÖRR hat in den vergangenen 75 Jahren eine Vielzahl von Programmen und Inhalten geschaffen, die das öffentliche Leben in Deutschland geprägt haben. Auch in Zukunft wird es darauf ankommen, die Zuschauer zu erreichen und gleichzeitig einen hilfreichen Beitrag zur Meinungsbildung zu leisten. Ob im Fernsehen, Radio oder digital: Der Weg der ARD ist noch lange nicht zu Ende. Weitere Informationen zur Geschichte und Zukunft des öffentlich-rechtlichen Rundfunks finden Sie bei buten&binnen, bpb und Statista.

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Ort Bremen, Deutschland
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