Bremen feiert: Architekt Gert Schulze wird 90 Jahre alt!

Gert Schulze, prominenter Bremer Architekt, feiert am 9. Juni 2025 seinen 90. Geburtstag – eine Erinnerung an sein architektonisches Erbe.
Gert Schulze, prominenter Bremer Architekt, feiert am 9. Juni 2025 seinen 90. Geburtstag – eine Erinnerung an sein architektonisches Erbe. (Symbolbild/MB)

Bremen, Deutschland - In Bremen steht ein ganz besonderes Ereignis bevor: Der renommierte Architekt Gert Schulze feiert am 9. Juni 2025 seinen 90. Geburtstag. Schulze, der von 1980 bis 2010 in der Hansestadt tätig war, hat mit seinen durchdachten und sensiblen Architekturen einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Sein Werk, unter anderem mit dem Empfangsgebäude des Bremer Flughafens und den Messehallen auf der Bürgerweide, wird als präsent und integriert beschrieben, ohne den unbedingten Anspruch, im Vordergrund zu stehen. Der Weser Kurier hebt hervor, wie Schulze in seiner Karriere zahlreiche Wettbewerbe gewann und für seine Verdienste, wie den Bremer BDA-Preis, ausgezeichnet wurde.

Schulze erlernte zunächst den Beruf des Zimmerers, bevor er seinem Studium an der „Technikum“ in Bremen nachging. Sein Diplom erlangte er bei Egon Eiermann an der TH Karlsruhe. Zu Beginn seiner Karriere, in den späten 60er-Jahren, war er stark von der sogenannten „Karlsruher Schule“ geprägt. Im Laufe der 1980er Jahre vollzog sich dann ein wahrer Paradigmenwechsel zu postmodernen Ansätzen, die ein neues Interesse an traditionellen Stadtstrukturen und historischen Stilmitteln sichtbar machten.

Einfluss der Tessiner Schule

Ein weiterer wichtiger Einfluss auf Schulzes Werk kam von der renommierten „Tessiner Schule“. Diese Architektengruppe, der auch der gefeierte Architekt Mario Botta angehört, hat in den 1970er-Jahren Aufmerksamkeit erlangt. So wird auch der Zusammenhang zur Scuola Media in Morbio Inferiore, die 1977 eröffnet wurde, geprüft. Botschafter dieser Schule, Botta selbst, schuf mit geometrischen und schlichten Formen Licht- und Schatten-spiele, um Schulen mit Tageslicht zu durchfluten, ohne den architektonischen Anspruch zu verlieren. Die Ansätze von Botta zeigen sich in einem gekonnten Umgang mit massivem Baumaterial wie Naturstein und Backstein, die auch Schulze für seine Projekte nutzte. Diese Details werden in der Berichterstattung auf regent.ch deutlich.“,“

Schulze hat den Dialog zwischen Tradition und Moderne stets gesucht und dabei die Lebensräume der Menschen im Blick gehabt. Bereits um 1990 kehrte er zu einer klaren modernen Formensprache zurück, wie sie in seinen Bauten in der Airport-Stadt und an der Universität zu erkennen ist. Seine präzise Grundrissarbeit und der sensible Umgang mit Materialien, insbesondere Backstein, sind weitere Merkmale, die seine Architektur auszeichnen und die auch einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden, zum Beispiel durch die laufenden Ausstellungen zur „Tessiner Schule“ an der ETH Zürich. Diese Veranstaltungen, in denen Werke von Architekten wie Aurelio Galfetti und Luigi Snozzi vorgestellt werden, beleuchten den gemeinsamen Nenner der Tessiner Schule und deren Einfluss auf die Architektur betonen.

Erbe und Ausblick

Nach seinem Rückzug aus dem operativen Geschäft Ende der 2000er-Jahre hat er sein Büro in die Hände seines Sohnes Jan Jakob und Martin Pampus gelegt, wo sie unter dem Namen Schulze Pampus Architekten weiterarbeiten. Trotz stilistischer Änderungen blieb die architektonische Qualität während seiner gesamten Karriere stets hoch.

Der bevorstehende 90. Geburtstag von Gert Schulze ist nicht nur ein persönliches Fest, sondern auch eine Gelegenheit, sein Lebenswerk zu würdigen. Seine Fähigkeit, urbanes Leben zu gestalten und Räumen einen Sinn zu geben, wird in Bremen und darüber hinaus von vielen geschätzt. Kunst und Architektur sind Repräsentanten der Zeitgeschichte, und gänzlich auf die Entwicklungen der letzten Jahrzehnte der Architektur hat Schulze entscheidenden Einfluss genommen.

Gerade die Diskussion über Licht- und Raumgestaltung spielt in vielen zeitgenössischen Projekten eine entscheidende Rolle. Techniken, wie sie auch in der Scuola Media zur Anwendung kamen, finden zunehmend Einsatz in modernen Architekturkonzepten. So bleibt zu hoffen, dass die Inspirationsquellen der „Tessiner Schule“ auch weiterhin als implizite Leitfäden für künftige Architekten dienen werden.

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Ort Bremen, Deutschland
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