Bremen setzt auf Ausbildung: Mehr Referendare für gute Bildung!

Bremen erhöht ab 2024 die Referendariatsplätze, um dem Lehrkräftemangel zu begegnen und Ausbildungschancen zu verbessern.
Bremen erhöht ab 2024 die Referendariatsplätze, um dem Lehrkräftemangel zu begegnen und Ausbildungschancen zu verbessern. (Symbolbild/MB)

Bremen setzt auf Ausbildung: Mehr Referendare für gute Bildung!

Bremen, Deutschland - Der Lehrkräftemangel in Deutschland ist ein Problem, das mittlerweile hohe Wellen schlägt – in Bremen wird die Situation als besonders gravierend wahrgenommen. Ein Blick auf die Zahlen zeigt, dass der Rückgang der Referendare bundesweit nicht übersehen werden kann. Bremen hingegen hat sich entschlossen, dem entgegenzuwirken. Ab Februar 2024 wird die Anzahl der Referendariatsplätze am Landesinstitut für Schule (LIS) erhöht, um den steigenden Bedarf zu decken. Aktuell bereiten sich 680 Referendare auf ihren Lehrberuf vor, was einen Anstieg von 80 im Vergleich zu den Vorjahren bedeutet, wie der Weser-Kurier berichtet.

Besonders auffällig ist, dass viele dieser angehenden Lehrkräfte in anderen Bundesländern studiert haben, sich aber ganz bewusst für ein Referendariat in Bremen entschieden haben. In den vergangenen Jahren begann im Schnitt mehr Lehrkräfte ein Referendariat in Bremen als dort das Studium abgeschlossen wurde. Laut Silke Engelhardt, Leiterin der Ausbildungsabteilung am LIS, wird auf einen coachingartigen Ansatz ohne unmittelbare Noten gesetzt. Das fördert ein entspanntes Lernumfeld – Fehler werden nicht negativ bewertet, sondern als Chancen zum Lernen angesehen.

Bremen bleibt auf Kurs trotz Herausforderungen

Der Bremer Senat hat Bildung im Koalitionsvertrag hohe Bedeutung zugemessen. Ein umfassendes Maßnahmenpaket zielt darauf ab, die Lehrkräftesituation zu verbessern. So wurde die Schaffung von 812 neuen Stellen im Jahr 2023 und 1.085 Stellen im Jahr 2024 beschlossen, wobei 736 dieser Positionen Lehrkräfte sind. Ableitend von den schlechten Ergebnissen in Ländervergleichen und dem geringen Ansehen der Schulabschlüsse, legt Bremen besonderen Wert auf Bildungsgerechtigkeit, um allen Kindern gleiche Chancen zu bieten, unabhängig von Herkunft oder Wohnort.

Ein Vereinfachung des Bewerbungsverfahrens hat bereits zu Rekorden bei der Einstellung von Referendaren geführt. Im August 2023 begannen 1.066 Personen ein Referendariat, und für August 2024 werden zwischen 220 und 240 neue Referendare erwartet. Bremen war zudem das einzige Bundesland, das 2024 Mittel aus dem Bundesprogramm „Startchancen“ abrief, das sozial benachteiligte Schüler unterstützt.

Maßnahmen gegen den Lehrkräftemangel

Ein weiterer Aspekt, der zur Bekämpfung des Lehrkräftemangels beiträgt, sind die Rückmeldungen der Bevölkerung. Eine Umfrage des Instituts für Wirtschaftsforschung zeigt klare Präferenzen in der Bevölkerung: 80% befürworten die Nachqualifizierung von Lehrkräften, 76% unterstützen die Entlastung alter Lehrkräfte durch Neuanstellungen, während 74% gezielte Trainings zur Vorbeugung von krankheitsbedingten Ausfällen wünschen. Der Bedarf an Unterstützung ist groß, besonders in Randbezirken und Schulen mit höheren Sozialstufen. In Bremerhaven ist die Situation sogar noch drängender, hier sind 126 Lehrerstellen unbesetzt.

Wir können also feststellen: Der Bremer Bildungsbereich bewegt sich, auch wenn der Lehrkräftemangel nach wie vor eine Herausforderung darstellt. Die neue Qualifizierungsmaßnahme für Inklusionsfachkräfte und die Initiative „Back to school?!“ sind nur einige der Schritte, die Bremen unternimmt, um diesen wichtigen Sektor zu entlasten und zugleich für ein positives Lernumfeld zu sorgen. Da bleibt nur zu hoffen, dass die Strategie aufgeht und die Schule das bekommt, was sie braucht – motivierte und gut ausgebildete Lehrkräfte.

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OrtBremen, Deutschland
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