Bremer Uni kämpft um Denkmalschutz: Brutalistische Bauten im Fokus!

Bremer Uni kämpft um Denkmalschutz: Brutalistische Bauten im Fokus!
Bremen, Deutschland - In Bremen steht die Universität vor der herausfordernden Aufgabe, ihre architektonischen Schätze der 70er Jahre zu bewahren. Der zentrale Bereich, der 1971 eröffnet wurde, und das Unibad sowie der Gebäudeblock GW2 stehen aufgrund ihrer brutalistischen Bauweise unter dem Radar des Denkmalschutzes, welcher als schützenswert erachtet wird. Das Landesamt für Denkmalpflege hat dies bestätigt, was die Unileitung befürchten lässt: Modernisierungsmaßnahmen könnten durch die Anforderungen des Denkmalschutzes erheblich erschwert werden. Dieses Vorgehen könnte nicht nur den Planungsaufwand erhöhen, sondern auch die Kosten in die Höhe treiben, wie die Universität in einer Vorlage festhielt.
Uwe Schwartz, kommissarischer Amtsleiter der Landesdenkmalpflege, hebt hervor, dass der Zentralbereich als kulturhistorisch wertvoll angesehen wird. Es ist ein Beispiel für brutale Architektur, ein Begriff, der sich vom französischen ‚brut‘ ableitet – roher Beton, der in den 60er bis 80er Jahren in Deutschland zur Architektursprache der Hochschulen wurde.
Die Herausforderungen der Modernisierung
Die Universitätsleitung hat bereits Gespräche mit der Denkmalpflege geführt, um Lösungen für die anstehenden Modernisierungsmaßnahmen zu finden. Die Befürchtungen liegen in der Komplexität der Unterschutzstellung und der Möglichkeit von Verzögerungen, die Student:innen und Lehrende spürbar betreffen könnten, während sie sich zwischen den grauen Betonbauten fortbewegen.
Doch nicht nur der Denkmalschutz hat die Hochschulwelt im Griff. An der Hochschule Bremen wird die Raumsituation zunehmend angespannt. Um dem zu begegnen, hat das Unternehmen Kleusberg einen Parkplatz in einen Neubau verwandelt, der Platz für 350 Studierende bietet. Dieser zweigeschossige Neubau in modularer Stahlskelettbauweise besticht durch eine Pfosten-Riegel-Fassade mit vollflächigen Glaselementen und einer harmonischen Integration in die bestehende Umgebung. Die Vorteile der Stahlskelettmodule sind unter anderem das geringe Gewicht und die schnelle Realisierbarkeit.
Brutalismus im Wandel
Während die Hochschule Bremen ihren Fokus auf moderne Raumsituation legt, zeigt die Baugeschichte der Universitäten in Deutschland einen spannenden Wandel. Ein Blick nach Köln verdeutlicht dies: Dort findet sich das Kölner Philosophikum, ein Beispiel für brutalistische Architektur, das ab 1971 erbaut wurde und vor allem durch grobe Betonstrukturen und wenige Fenster auffällt. Der dominante Baustil dieser Ära spiegelte die steigenden Studierendenzahlen wider und ist Teil einer umfassenden baugeschichtlichen Entwicklung, die an den Universitäten zunehmend in Frage gestellt wird.
Heutige Hochschulbauten, wie das neue Zentralgebäude der Leuphana Universität in Lüneburg, setzen auf eine offene Architektur, die Begegnung und Austausch fördern soll. Hier wird der Ansatz verfolgt, dass Universitäten Orte sein müssen, die den Austausch unterstützen und Platz für innovative Unterrichtsformate bieten. Die Raumgestaltung hat sich gewandelt, weg von dunklen, niederen Räumen und hin zu lichtdurchfluteten Begegnungsstätten.Deutschlandfunk Nova zeigt, wie dieser Wandel die Hochschullandschaft prägt.
Für die Bremer Universität bleibt abzuwarten, wie sie die Balance zwischen Denkmalschutz und notwendigen Modernisierungen finden kann, während gleichzeitig neue Gebäude geschaffen werden, die den aktuellen Ansprüchen der Studierenden gerecht werden.
Die Entwicklungen an der Bremer Universität und Hochschule Bremen zeigen, dass Tradition und moderne Ansprüche oft schwierig in Einklang gebracht werden müssen, aber letztendlich stehen die Bedürfnisse der Studierenden immer im Mittelpunkt.
Weitere Informationen zu den Herausforderungen und Entwicklungen an der Bremer Universität sowie dem neuen Hochschulgebäude in Bremen finden Sie in den jeweiligen Berichten.
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Ort | Bremen, Deutschland |
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