Glasfaser-Überraschung: Umland überholt Städte bei Internet-Speed!

Bremen, Deutschland - Das Klischee, dass schnelles Internet vor allem in Städten zu finden ist, wird durch aktuelle Daten aus dem Breitbandatlas der Bundesnetzagentur durchaus erschüttert. Überraschenderweise zeigt sich, dass die Glasfaserverbindungen in ländlichen Regionen rund um Bremen und Bremerhaven teils besser ausgebaut sind als in den Städten selbst. Insbesondere die Landkreise Cuxhaven, Stade, Emsland und Cloppenburg haben beim Glasfaserausbau die Nase vorn.
Ein Blick auf die Statistiken offenbart, dass die Versorgungsituation im Landkreis Diepholz besonders alarmierend ist: Hier greift die digitale Dunkelheit um sich und der Breitbandausbau kommt nicht recht voran. Jan Simons vom Verband Breko erklärt, dass die Städte durch ihre alte Kupferinfrastruktur, die technisch aufgerüstet wurde, oft bessere Anbindungen vorweisen können. Diese Situation sorgt dafür, dass der Glasfaserausbau in den urbanen Gebieten ins Stocken gerät, während auf dem Land oft weniger Wettbewerb herrscht, was den Ausbau begünstigt.
Neues Telekommunikationsgesetz und Herausforderungen im ländlichen Raum
Ein weiterer neuer Aspekt im Feld der Telekommunikation ist das seit dem 1. Dezember 2021 geltende Telekommunikationsgesetz (TKG). Dieses Gesetz hat eine grundlegende Basis geschaffen, um verlässliche Informationen zum Breitbandausbau bereitzustellen. Ab Anfang 2023 übernimmt die Bundesnetzagentur die zentrale Informationsstelle und sorgt für die Bereitstellung adressgenauer Versorgungsmeldungen.
Die Herausforderungen für den Glasfaserausbau in ländlichen Gebieten sind jedoch nicht zu unterschätzen. Hohe Investitionskosten und lange Ausbauzeiten, bedingt durch große Entfernungen, stellen große Hürden dar. Eine umfassende öffentliche Förderung ist hier unerlässlich, wie die Bundesregierung betont. Ihre Gigabit-Strategie hat das Ziel, bis 2030 flächendeckend Gigabit-Netze auf Glasfaserbasis bereitzustellen, was die Attraktivität ländlicher Regionen entscheidend steigern könnte.
Aktueller Status und Mobilfunkversorgung
Wie sieht es aktuell mit der Glasfaserversorgung aus? Laut den jüngsten Erhebungen haben 43,2% der Haushalte Zugang zu Glasfaser, während jedoch nur 22,8% tatsächlich über einen Anschluss verfügen. Von diesen nutzen nur 26% ihren Glasfaseranschluss aktiv. In Anbetracht dieser Zahlen ist es klar, dass noch viel Luft nach oben besteht.
Doch nicht nur im Festnetzbereich hapert es, auch die mobile Datenversorgung ist ein zentrales Thema. Die Mobilfunkstrategie der Mobilfunkinfrastrukturgesellschaft mbH zielt darauf ab, bis Ende 2025 eine flächendeckende Versorgung mit schnellen Sprach- und Datendiensten zu gewährleisten. Doch auch hier ist aufgrund wirtschaftlicher Rahmenbedingungen ein sanfter Rückgang der finanziellen Mittel zu verzeichnen, was die Initiierung wichtiger Projekte erschwert.
Die Entwicklung in den letzten Jahren zeigt, dass die Unterschiede in der Glasfaser- und Mobilfunkversorgung zwischen städtischen und ländlichen Räumen noch immer stark ausgeprägt sind. Der Norden Deutschlands, insbesondere Niedersachsen und Schleswig-Holstein, hebt sich hier positiv vom Rest des Landes ab und profitiert von einer günstigen Geografie sowie frühen Fördermaßnahmen.
Alles in allem ist der Weg zum flächendeckenden Breitbandausbau noch weit, aber mit den richtigen Anreizen und Strategien könnte sich die digitale Landschaft in Bremen und Umgebung bald entscheidend verbessern.
Details | |
---|---|
Ort | Bremen, Deutschland |
Quellen |