Kunst aus dem Knast: Resozialisierung in Bremens JVA erlebbar machen!

Resozialisierungsprojekt in der JVA Bremen: Künstlerische Arbeiten werden am 14./15. Juni 2025 auf Burg Blomendal präsentiert.
Resozialisierungsprojekt in der JVA Bremen: Künstlerische Arbeiten werden am 14./15. Juni 2025 auf Burg Blomendal präsentiert. (Symbolbild/MB)

Kunst aus dem Knast: Resozialisierung in Bremens JVA erlebbar machen!

Burg Blomendal, Auestraße 9 A, 28779 Bremen, Deutschland - In der Justizvollzugsanstalt Bremen wird in den kommenden Tagen ein ganz besonderes Projekt der Öffentlichkeit präsentiert. Ein Team aus elf talentierten Künstlerinnen und Künstlern hat gemeinsam mit jugendlichen und erwachsenen Strafgefangenen an einem Resozialisierungsprojekt gearbeitet, das die Schaffung eindrucksvoller Skulpturen aus Keramik, Holz und Stein zum Ziel hatte. Die Ergebnisse dieser kreativen Zusammenarbeit werden im Rahmen der Ausstellung „feingemacht“ auf der Burg Blomendal zu sehen sein. Diese Eröffnung findet am Samstag, den 14. Juni 2025, um 11 Uhr statt, während die Ausstellung am Samstag und Sonntag, dem 14. und 15. Juni 2025, jeweils von 11 bis 17 Uhr geöffnet sein wird. Die Burg Blomendal ist unter der Adresse Auestraße 9 A, 28779 Bremen zu finden und verspricht einen inspirierenden Ort für Kunstinteressierte.

Justizsenatorin Claudia Schilling hat bereits einige der Skulpturen des Projekts käuflich erworben und wird diese ausstellen. Solche Initiativen sind Teil eines umfassenden Ansatzes zur Resozialisierung von Straftätern, der seit über 40 Jahren von der Initiative Mauern öffnen e.V. an der JVA Bremen verfolgt wird. Der Fokus liegt hierbei auf der Unterstützung der Inhaftierten bei der Erstellung von Kunstwerken für den privaten und öffentlichen Raum, wodurch nicht nur kreative Fähigkeiten gefördert, sondern auch die persönliche und soziale Entwicklung der Teilnehmer angestoßen werden soll.

Schaffung durch Kunsttherapie

Künstlerische Tätigkeiten in Justizvollzugsanstalten sind von großer Bedeutung. Sie gehen weit über das bloße Schaffen von Kunst hinaus. Die Kunsttherapie dient als ein Weg zur Selbstentdeckung und hilft, Sprachlosigkeit sowie Isolation zu überwinden. Dies ist auch ein zentrales Anliegen in der JVA Bremen, wo seit 2015 künstlerisch-therapeutische Interventionen in das Behandlungskonzept integriert sind. Forscherteams unter der Leitung von Prof. Dr. Constanze Schulze prüfen, ob diese kreativen Maßnahmen die Gruppenkohäsion stärken und die Identifikation mit der sozialtherapeutischen Behandlung fördern können. Es kommen verschiedene Methoden zum Einsatz, darunter kognitiv-behaviorale Gruppenangebote und kreative Aktionen wie Mal- und Theaterarbeit.

Die Arbeit mit Kunst ist nicht nur ein kreatives Ventil für die Häftlinge, sondern trägt auch dazu bei, ihr Selbstwertgefühl zu stärken und Vertrauen in ihre eigenen Fähigkeiten zu gewinnen. So berichtet das Projektteam, dass das Engagement mit Kunst nicht nur therapeutisch wirkt, sondern auch einen Zugang zu inneren Welten eröffnet, was besonders für Rückfallgefährdete von großem Wert ist.

Ein Blick über die Grenzen Bremens hinaus

Die Erfahrungen aus anderen Justizvollzugsanstalten in Deutschland zeigen ähnliche positive Ergebnisse. In Einrichtungen wie JVA Ludwigshafen und JVA Zweibrücken stehen Kunst- und Theaterprojekte hoch im Kurs. Hier können Häftlinge durch kreative Ausdrucksformen wie Malerei, Musik und Theater ihre Lebensgeschichten schildern und eine neue Perspektive auf ihr Leben entwickeln. Verschiedene Aufführungen und Ausstellungen ermöglichen es der Öffentlichkeit, einen Einblick in diese Prozesse zu erhalten und die Schicksale der Inhaftierten näher kennenzulernen, was oft zu positiven Rückmeldungen aus der Gesellschaft führt.

Insgesamt zeigt sich, dass die Kombination von Kunst und Resozialisierung eine wertvolle Bereicherung für das Leben vieler Inhaftierter ist und ihnen neue Wege zur Integration in die Gesellschaft eröffnet. Die kommende Ausstellung „feingemacht“ ist somit nicht nur eine Kunstschau, sondern auch ein Ausdruck des Wandels und der Hoffnung für die Teilnehmer des Projekts.

Details
OrtBurg Blomendal, Auestraße 9 A, 28779 Bremen, Deutschland
Quellen