Bunte Prozession in Walle: Katholische Kirche feiert Vielfalt im Glauben!

Walle, Bremen, Deutschland - Am Sonntagmorgen versammelten sich zwischen 300 und 400 Gläubige zur traditionellen Fatima-Prozession an der katholischen Kirche St. Marien in Walle, Bremen. Diese Prozession, die seit 1987 in Bremen durchgeführt wird, ist eine Hommage an die Madonna von Fátima und zieht Teilnehmer aus verschiedenen Kulturen und Herkunftsländern an. Viele der Anwesenden, darunter Messdiener und Blumenkinder, haben einen Migrationshintergrund, was diese Veranstaltung besonders bunt und vielfältig macht. Diese Beobachtungen wurden unter anderem von einer Polizistin und einem älteren Herrn während der Prozession gemacht, die die hohe Teilnehmerzahl staunend zur Kenntnis nahmen.

Besonders markant ist die Fahne mit der Aufschrift „Polonia semper fidelis“, die von polnischen Teilnehmern getragen wurde. Auch die musikalische Begleitung durch den Syrisch-Deutschen Spielmannszug sorgte für eine festliche Atmosphäre. Die Prozession dauerte etwa 45 Minuten, während derer die Teilnehmer den Rosenkranz beteten und Lieder in mehreren Sprachen sangen. Nach der Prozession leitete Propst Bernhard Stecker einen Gottesdienst, der die hohe ethnische Vielfalt und Jugendlichkeit der katholischen Kirche in Bremen widerspiegelte.

Wurzeln und Traditionen

Die Prozession hat ihre Wurzeln in der Marienverehrung des Monats Mai und feiert die Erscheinungen der Jungfrau Maria in Fátima, Portugal. Im Jahr 1917 erschien sie drei Kindern, ein Ereignis, das bis heute die katholische Welt bewegt. Die mit Blumen geschmückte Statue der Madonna, die durch die Straßen Walle getragen wurde, wurde von einem Sohn des Künstlers angefertigt, der die originale Statue in Fátima geschaffen hat. Vor 28 Jahren legte Maria Pais den Grundstein für die Bremer Fatima-Prozession, nachdem ihre Familie aus Santa Maria da Feira nach Bremen gezogen war und sie dort eine Kirchengemeinde suchte.

Die Prozession führt durch bedeutende Straßen wie den Steffensweg, die Bremerhavener Straße und die Wartburgstraße und kehrt zur St.-Marien-Kirche zurück. Die katholische Gemeinde in Walle hat sich im Laufe der Jahre durch Zuwanderungen, insbesondere von Arbeitern aus der Jutespinnerei und Werften des 19. und 20. Jahrhunderts, enorm verändert. Nach dem Zweiten Weltkrieg kam ein weiterer Anstieg an Katholiken in Bremen durch Flüchtlinge und Vertriebene, wodurch die Gemeinde entsprechend diversifiziert wurde.

Aktuelle Entwicklungen

Die Katholische Kirche in Bremen sieht sich gegenwärtig auch durch demografische Veränderungen und Zuwanderung neu gefordert. Von den rund 67.000 registrierten Katholiken vor der Corona-Pandemie sank die Zahl im Jahr 2024 auf 57.500. Ein wöchentlicher englischsprachiger Gottesdienst wurde eingeführt, um der steigenden Nachfrage gerecht zu werden. Die katholischen Schulen genießen weiterhin eine hohe Nachfrage, stehen jedoch vor finanziellen Herausforderungen.

Währenddessen erweitert die Bremer Caritas ihr Angebot in sozialen Diensten und hat die Mitarbeiterzahl auf 900 erhöht. Migration spielt dabei eine Schlüsselrolle, die sowohl römisch-katholische als auch katholische Ostkirchen betrifft. Diese Themen wurden kürzlich auf einem Studientag im Bistumshaus St. Otto in Bamberg diskutiert, wo der Austausch über die Geschichte und Gegenwart der katholischen Ostkirchen zunehmend an Bedeutung gewinnt. Es gilt, den interkulturellen Dialog und die Integration in die Gemeinden weiter zu fördern, um die Vielfalt der katholischen Kirche in Deutschland zu stärken.

Die Fatima-Prozession in Bremen zeigt eindrucksvoll, wie lebendig und vielfältig die katholische Gemeinschaft hier ist und wie Migration das kirchliche Leben bereichert. Es bleibt abzuwarten, wie sich diese Entwicklungen zukünftig auswirken werden, aber sicher ist: Die Kirche in Bremen hat noch viel zu bieten!

Für weitere Informationen über die Fatima-Prozession und die katholische Kirche in Bremen, lesen Sie mehr auf faz.net, weser-kurier.de und weltkirche.katholisch.de.