Nach 40 Jahren: Kaenguru Kinderkleidung schließt für immer in Bremen!

Böttcherstraße 7, 28195 Bremen, Deutschland - Die Böttcherstraße in Bremen wird ab dem 1. August 2025 eine neue Shop-Kultur erleben, denn die traditionsreiche „Kaenguru Kinderkleidung“ hat nach über 40 Jahren den Betrieb eingestellt. Der letzte Öffnungstag war der 31. Mai 2025, an dem Inhaberin Brigitte Karow und ihre Tochter Rena sich herzlich von ihren treuen Kunden verabschiedeten. In einem bewegenden Brief an die Kundschaft bedankten sie sich für die langjährige Treue und Unterstützung.
Brigitte Karow, die das Geschäft von Jutta Virus übernahm und es 23 Jahre lang in der Böttcherstraße führte, war über Monate auf der Suche nach einer Nachfolge. Leider blieb diese Suche ohne positiven Ausgang. Karow vermutet, dass ihre ehrliche Einschätzung des geschäftlichen Aufwands und der damit verbundenen finanziellen Herausforderungen potenziellen Nachfolgern nicht zusagte. In ihrem letzten Brief betont die Geschäftsinhaberin, dass sie bis zu ihrem 65. Lebensjahr praktisch sieben Tage die Woche arbeitete, bevor sie den Montag als Ruhetag einführte.
Ein Blick auf die Veränderungen im Einzelhandel
Die Schließung von „Kaenguru“ spiegelt einen größeren Trend im Einzelhandel wider. Ein aktueller Bericht zeigt, dass der stationäre Handel mit verschiedenen Herausforderungen zu kämpfen hat, da immer mehr jüngere Kunden ihre Einkäufe online tätigen. Der Online-Handel hat sich in den letzten Jahren rapide entwickelt und wird bis 2024 voraussichtlich 21,8% des Gesamtumsatzes im Einzelhandel ausmachen, während im Jahr 2020 der Anteil bei 18,1% lag. Dies hat die Geschäftslage in vielen Innenstädten beeinflusst, in denen einst florierende Geschäfte nun um ihre Existenz kämpfen müssen (Statista).
Der stationäre Einzelhandel bietet zwar noch greifbare Einkaufserlebnisse und die Möglichkeit zur direkten Interaktion mit Personal und anderen Käufern, jedoch haben Online-Plattformen wie Amazon und eBay das Einkaufsverhalten vieler Konsumenten grundlegend verändert. Die Vorteile des E-Commerce wie die große Produktauswahl und die Bequemlichkeit des Einkaufens sind verlockend. Viele Einzelhändler stehen vor der Herausforderung, ihre Geschäftsmodelle anzupassen und innovative Konzepte zu entwickeln, um nicht aus dem Markt gedrängt zu werden (Faster Capital).
Die Zukunft des stationären Handels
Trotz der Herausforderungen geht die Entwicklung nicht ganz verloren. So werden stationäre Geschäfte zunehmend als Erlebnisräume oder Showrooms betrachtet, die besonders in Verbindung mit Online-Käufen einen Mehrwert bieten können. Konzepte wie Click-and-Collect gewinnen an Beliebtheit, bei denen Kunden die Vorteile beider Welten kombinieren können. Diese Omnichannel-Strategie könnte auch kleineren, lokalen Geschäften wie „Kaenguru“ helfen, konkurrenzfähig zu bleiben.
Während die Schließung eines Ladens immer bedauerlich ist, kann man den Blick in die Zukunft richten. Brigitte Karow wird sich künftig in Teilzeit bei Dagmar Kaiser in der Wulwesstraße engagieren und sich gleichzeitig ihren Musikprojekten widmen. Der Geist des kreativen Schaffens wird im Bremer Einzelhandel weiterleben, auch wenn die Geschäfte selbst mal wechseln.
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Ort | Böttcherstraße 7, 28195 Bremen, Deutschland |
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