Mut-Tour: Offene Gespräche über Depressionen am Aktionstag in Bremen!

Am 10. Juni 2025 findet auf dem Bremer Marktplatz ein Aktionstag der Mut-Tour statt, um über Depressionen aufzuklären und Stigmatisierung abzubauen.
Am 10. Juni 2025 findet auf dem Bremer Marktplatz ein Aktionstag der Mut-Tour statt, um über Depressionen aufzuklären und Stigmatisierung abzubauen. (Symbolbild/MB)

Bremen, Deutschland - Die Mut-Tour macht auf die Herausforderungen aufmerksam, die Menschen mit Depressionen in unserer Gesellschaft meistern müssen. Diese bundesweite Initiative fördert Offenheit im Umgang mit psychischen Erkrankungen und bringt Betroffene und Unterstützer in Tandem- und Wanderteams zusammen. Viele Unternehmen scheuen sich, aktiv zu diesem Thema Stellung zu beziehen und verweilen oft bei anonymen Geldspenden, obwohl die Notwendigkeit einer offenen Diskussion hoch ist. Viele Betroffene haben Angst vor beruflichen Nachteilen, wenn sie über ihre Erfahrungen sprechen.

Projektleiter Sebastian Burger ermutigt junge Menschen, zunächst anonym an der Mut-Tour teilzunehmen, bevor sie sich öffentlich zu ihren Erkrankungen bekennen. Dies ist eine wichtige Möglichkeit, das Stigma zu überwinden, das als hinderlich für die Heilungschancen beschrieben wird. Ein Kennenlerntreffen in der Nähe von Kassel gibt Teilnehmern einen geschützten Raum, um offen über ihre Erlebnisse zu sprechen.

Gemeinsam in Bewegung

Die Mut-Tour erstreckt sich über rund 7.000 Kilometer, von der Nordsee bis zu den Alpen, und umfasst mehr als 70 Städte. Hier radeln Menschen mit Depressionen gemeinsam mit Nicht-Betroffenen, was den Austausch und das Verständnis füreinander fördert. Ziel ist es, die Erkrankung in der Öffentlichkeit sichtbar zu machen und einen Dialog darüber zu eröffnen. In vielen Städten können sich Interessierte an Tagestouren beteiligen und ein starkes Zeichen für mehr Offenheit setzen.

Am 10. Juni ab 10 Uhr findet ein Aktionstag in Bremen auf dem Marktplatz statt, organisiert von der Bremer Werkgemeinschaft und unterstützt durch die Stiftung Dr. Heines sowie die SV Werder Bremen Stiftung. An diesem Tag sind Redebeiträge, musikalische Darbietungen und Informationsstände geplant. Zudem wird eine Mitfahraktion ab 11:30 Uhr angeboten.

Offenheit fördern

Selbst unter denjenigen, die über ihre Depression sprechen möchten, sind Sorgen um das öffentliche Image weit verbreitet. Studien zeigen, dass Stigmatisierung zu einer „zweiten Krankheit“ werden kann, die betroffene Menschen zusätzlich belastet. Viele fühlen sich ausgegrenzt und nehmen nicht gleichberechtigt am gesellschaftlichen Leben teil. Durch das aktive Teilen ihrer Geschichten kann dieser Kreislauf durchbrochen werden. Laut dem Ärzteblatt wird eine Aufklärungskampagne zur Entstigmatisierung dringend empfohlen; hier zeigt sich die zentrale Rolle, die Initiativen wie die Mut-Tour spielen.

Die Mut-Gruppe im Bürgerpark trifft sich regelmäßig zweimal im Monat und begrüßt neue Mitglieder, um den Austausch zu fördern. Es ist ein Schritt, mehr Menschen zu ermutigen, ihre Erfahrungen zu teilen und so das Tabu zu brechen, das oft um psychische Erkrankungen herrscht. Wer mehr über die Mut-Tour erfahren möchte, findet aktuelle Informationen auf der Website www.mut-tour.de.

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Ort Bremen, Deutschland
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