Blumenthal bekommt Fernwärme: Vier Schulen werden klimafreundlich versorgt!

Blumenthal erweitert sein Fernwärmenetz, um Schulen und öffentliche Gebäude bis 2026 klimafreundlich zu versorgen.
Blumenthal erweitert sein Fernwärmenetz, um Schulen und öffentliche Gebäude bis 2026 klimafreundlich zu versorgen. (Symbolbild/MB)

Blumenthal, Deutschland - Die Umstellung auf nachhaltige Wärmeversorgung ist auch in Bremen ein heißes Thema. Im Mai hat die erste Campusschule im Kämmerei-Quartier den Schritt gewagt und wird an das neue Fernwärmenetz angeschlossen. Dies ist nur der Anfang! Gleich drei weitere Schulstandorte sollen folgen, was bedeutet, dass der Trassenbau auch durch das Blumenthaler Zentrum führen wird. Enercity Contracting hat als Dienstleister in Zusammenarbeit mit Immobilien Bremen alle Hände voll zu tun, um dieses Ziel zu erreichen. Der Weser-Kurier berichtet über die spannende Entwicklung, die für das zweite Halbjahr 2026 konkret geplant ist.

Geplant sind unter anderem die Schule an der Wigmodistraße sowie das Schulzentrum an der Eggestedter Straße, inklusive einer Dependance an der Lüder-Clüver-Straße. Was viele nicht wissen: Der Anschluss dieser neuen Schulstandorte erfolgt zeitgleich mit der Anbindung der ersten beiden Großabnehmer, einer Aufnahmestelle für Flüchtlinge und dem Klinikum, die noch vor dem Jahreswechsel versorgt werden sollen.

Wärmeversorgung mit Köpfchen

Aber das ist noch lange nicht alles. Enercity und Immobilien Bremen haben ehrgeizige Pläne für die Erweiterung des Fernwärmenetzes. Weitere Gebäude sollen folgen, doch konkret benannt werden diese nicht. Aber eins steht fest: Die Trassen sollen massiv ausgebaut werden. Der aktuelle Abschnitt erstreckt sich bereits über drei Kilometer, mit der Vision, diesen in den kommenden Jahren auf das Dreifache auszudehnen. Ziel ist es, die Wärmeversorgung nicht nur in Schulen, sondern auch in öffentlichen Gebäuden und Wohnquartieren zu sichern. Enercity Contracting setzt dabei auf ungenutzte Abwärme aus dem Heizkraftwerk in Bremen-Blumenthal, was für eine klimafreundliche und ressourcenschonende Lösung sorgt.

Die Premiere der Fernwärmeversorgung ist dabei besonders wichtig, da laut einem Fachgutachten, das von Qoncept Energy GmbH erstellt wurde, rund 34% des Wärmebedarfs in Bremen durch solche Systeme gedeckt werden könnten. Voraussetzung dafür ist der Ausbau um etwa 300 Trassenkilometer. Aktuell könnten ohne diese Maßnahmen lediglich 13% des Bedarfs gedeckt werden. Diese Umstellung ist nicht nur von Bedeutung für die Schulen und städtische Einrichtungen, sondern hat auch eine weitreichende ökonomische und ökologische Wirkung auf die Stadt. Bremen spricht also von einer echten Wärmewende, und die Initiativen sind vielfältig. Beispielsweise plant die swb-Gruppe ein Nahwärmenetz in der vorderen Neustadt, indem Wärme aus der Weser mit Flusswärmepumpen genutzt werden soll.

Ein Blick in die Zukunft

Klingt spannend und sieht nach einem klaren Fortschritt aus. Die Wirtschaftlichkeit dieser Projekte wird eng mit der Zustimmung und dem Interesse der Haushalte in Blumenthal und Vegesack verknüpft. Hier hat Immobilien Bremen über 60 Liegenschaften, von denen mehr als die Hälfte in der Nähe zu den neuen Trassen liegt. Mit diesen Maßnahmen werden nicht nur fossile Energieträger eingespart, sondern auch die Treibhausgasemissionen auf ein Minimum reduziert.

Somit bahnt sich in Bremen ein ehrgeiziger und überaus wichtiger Schritt hin zu einer nachhaltigeren Wärmeversorgung an, der auch andere Städte zum Nachdenken anregen kann. Man darf gespannt sein, wie sich die Projekte in den nächsten Jahren entwickeln und welchen Einfluss sie auf das tägliche Leben haben werden.

Details
Ort Blumenthal, Deutschland
Quellen