Zukunft der Gedenkarbeit: Friedensschule Bremen sucht neue Hoffnungsträger

Bahrsplate, Bremen-Blumenthal, Deutschland - Die Internationale Friedensschule in Bremen hat kürzlich ihre Gedenkwoche auf der Bahrsplate, die am 8. Mai stattfand, erfolgreich durchgeführt. Diese Woche, die als letzte große Aktion der Friedensschule galt, widmete sich dem Erinnern an die furchtbaren Verbrechen der Nazidiktatur. Renate Sonnenberg und Karsten Ellebrecht, die beiden Hauptakteure der Veranstaltung, hatten zunächst Bedenken geäußert. Sie waren sich unsicher über den Aufwand und die geringe Zahl an aktiven Mitgliedern, die an der Gedenkarbeit teilnehmen. Doch nach dem Verlauf der Woche zeigten sie sich optimistisch und mit neuen Ideen, um die Gedenkarbeit zukünftig fortzuführen. Weser-Kurier berichtet.
Die Gedenkwoche fand im Kontext eines breiteren Gedenkens statt, das schon Mitte der 80er Jahre begann, als der Antifaschistische Arbeitskreis von Gerd Meyer ins Leben gerufen wurde. Zunächst wurde eine Ausstellung mit Kinderzeichnungen aus dem KZ Theresienstadt organisiert. Ab 1982 fanden zudem antifaschistische Stadtrundfahrten durch den Bremer Norden statt. Diese Touren führten die Teilnehmer zu Orten wie Grohn, Bahrsplate und dem Bunker Valentin in Farge, die alle mit den Gräueltaten der Nationalsozialisten verbunden sind.
Erinnern und Aufarbeiten
Die Geschichte der Bahrsplate als Gedenkort begann 1985, als dieser offiziell eingerichtet wurde. Die Friedensschule spielte eine aktive Rolle bei der Umwandlung des ehemaligen U-Boot-Bunkers in Farge in eine Gedenkstätte, die 2015 eröffnet wurde. Der Wahlspruch der Gruppe, „allen Opfern zu gedenken“, bleibt ein zentraler Leitgedanke der Gedenkarbeit. Der Fokus hat sich im Laufe der Jahre verändert, hin zu einer verstärkten Auseinandersetzung mit den Tätern und Opfern.
Wusstet ihr, dass in Bremen an der Bahrsplate zwischen 1942 und 1945 ein Zwangsarbeiterlager bestand? Dort lebten Häftlinge aus verschiedenen Nationalitäten, die unter schwersten Bedingungen arbeiten mussten. Informationen über dieses dunkle Kapitel wurden seit den 80er Jahren von engagierten Einzelpersonen und Initiativen gesammelt und dokumentiert. Die Friedensschule bietet aktuelle Informationen zur Gedenkarbeit und den Lebensgeschichten der Häftlinge an, darunter auch Berichte über die schrecklichen Umstände, denen sie ausgesetzt waren.
Neue Generationen für die Gedenkarbeit gewinnen
Ein wichtiger Aspekt der Gedenkarbeit ist die Einbindung der Jugend. In diesem Jahr besuchten Nachfahren von Spartaco Casarotto die Bahrsplate und lasen Tagebuchauszüge vor, um die Verbindung zur Vergangenheit zu stärken. Karsten Ellebrecht betont die Wichtigkeit, die Kontakte zur jüngeren Generation aufrechtzuerhalten und zu erweitern. Dies ist unerlässlich, um das wichtige Erbe der Gedenkarbeit in die nächste Generation zu tragen.
Das Gedenken hat in Bremen einen hohen Stellenwert, und Initiativen wie die der Friedensschule zeigen, wie bedeutend es ist, die Stimmen der Vergangenheit zu bewahren und lebendig zu halten. So wird sichergestellt, dass die Lehren aus der Geschichte nicht in Vergessenheit geraten, sondern weiterhin Teil unseres kollektiven Gedächtnisses bleiben. Für weitere Informationen über Gedenkstätten in Deutschland können interessierte Leser auf Wikipedia nachlesen.
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Ort | Bahrsplate, Bremen-Blumenthal, Deutschland |
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