Kita-Plätze in Bremen: Überangebot trifft auf niedrige Anmeldungen

Bremen hat mehr Kita-Plätze als Anmeldungen für 2025/2026. Entwicklungen, Herausforderungen und Maßnahmen für Familien im Fokus.
Bremen hat mehr Kita-Plätze als Anmeldungen für 2025/2026. Entwicklungen, Herausforderungen und Maßnahmen für Familien im Fokus. (Symbolbild/MB)

Kita-Plätze in Bremen: Überangebot trifft auf niedrige Anmeldungen

Bremen, Deutschland - Heiße Diskussionen um die Kita-Situation in Bremen, denn aktuell gibt es mehr Plätze als Anmeldungen. Das wurde klar, als Bildungssenatorin Sascha Aulepp die Statistik für das Kindergartenjahr 2025/2026 vorlegte. Mit 23.919 Anmeldungen bei verfügbaren 25.605 Plätzen zeichnet sich ein deutlicher Wandel ab. Schließlich fehlten im vergangenen Sommer noch über 1.300 Betreuungsplätze. Mit dem massiven Ausbau der letzten Jahre – 14 neue Kindertagesstätten, die über 1.000 zusätzliche Plätze bieten – zeigt sich die Trendwende, die buten un binnen beschreibt.

Die Eröffnung dieser neuen Kitas hat das Ziel der nachfragegerechten Versorgung in großen Teilen der Stadt unterstützt. Dennoch gibt es noch Nachholbedarf: In den Stadtteilen Gröpelingen, Huchting, Walle und Blumenthal sind derzeit nur 80 % der Kinder im Kindergartenalter versorgt. Hier wohnen viele Familien, die ihre Kinder nicht in eine Kita schicken. Ein Umstand, der sich besonders auf die Betreuungsquote auswirkt. Aktuell liegt diese für Kinder bis drei Jahre bei 30 %, während der bundesweite Durchschnitt bei 37,4 % liegt.

Kinder mit Förderbedarf

Ein besorgniserregender Trend ist der Anstieg der Zahl von Kindern mit Sprachförderbedarf, die keine Kita besuchen. Diese Kinder werden seit drei Jahren proaktiv bei Kitas angemeldet, erfahren jedoch oft eine späte oder gar keine Registrierung, insbesondere in Familien mit Migrationsgeschichte. Die Bildungsbehörde plant daher, Familien gezielt anzusprechen und will auch mehrsprachige Informationen bereitstellen, um diese Situation zu verbessern. Diese Strategie wird auch von Weser Kurier unterstützt.

Bildungssenatorin Aulepp hebt hervor, dass die Entwicklung in der Kita-Situation als Entspannung angesehen werden kann. Die Gründe für diese Verbesserung sind sowohl der Rückgang der Anmeldezahlen als auch der massiv vorangetriebene Kita-Ausbau. Dennoch bleibt die Herausforderung bestehen, dass gerade in urbanen Gebieten wie Bremen viele Kinder mit Migrationsgeschichte und Förderbedarf noch nicht die frühkindliche Bildung erhalten, die für ihre Entwicklung entscheidend sein könnte.

Finanzielle Bedenken der Einrichtungen

Während die Zahlen insgesamt ermutigend sind, äußern Elternvereine besorgte Stimmen. Sie befürchten, dass fehlende Anmeldungen zu finanziellen Problemen für 22 Einrichtungen im Verbund der Bremer Kindergruppen führen könnten. Besonders in den angesprochenen Stadtteilen könnte dies zu enormen Herausforderungen für die Betriebe und die betroffenen Familien führen.

Der Senat hat bereits einige Anstrengungen unternommen, um dem Mangel an Plätzen entgegenzuwirken, doch das Bild ist noch nicht überall rosig. Vor allem den Stadtteilen, in denen die Betreuungsquote für Drei- bis Sechsjährige nur bei acht von zehn Kindern liegt, sollte besondere Aufmerksamkeit gewidmet werden. Hier gilt es, konzentriert Lösungen für die Probleme zu entwickeln, um die Kita-Versorgung weiter zu verbessern, wie auch Volksstimme feststellt.

Es bleibt abzuwarten, wie der Senat auf die Herausforderungen reagiert. Doch eines ist klar: Der frühe Zugang zu Bildung ist entscheidend für die Entwicklung unserer Kinder und damit für die Zukunft der ganzen Stadt Bremen.

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OrtBremen, Deutschland
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