Insolvenzdrama: Drei Filialen der Stoffhandelskette Der Stoff schließen!

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Die Stoffhandelskette „Der Stoff“ geht in Insolvenz, schließt Filialen in Wiesbaden und Bremen-Vegesack. Sanierung in Aussicht.

Die Stoffhandelskette „Der Stoff“ geht in Insolvenz, schließt Filialen in Wiesbaden und Bremen-Vegesack. Sanierung in Aussicht.
Die Stoffhandelskette „Der Stoff“ geht in Insolvenz, schließt Filialen in Wiesbaden und Bremen-Vegesack. Sanierung in Aussicht.

Insolvenzdrama: Drei Filialen der Stoffhandelskette Der Stoff schließen!

In der deutschen Textilbranche gibt es wieder einmal besorgniserregende Nachrichten. Die Stoffhandelskette „Der Stoff“ hat angekündigt, sich über ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung zu sanieren. Das Amtsgericht Nordhorn eröffnete das Verfahren am 1. Oktober 2025. Die Herausforderung für die Unternehmensgruppe ist groß, da sie gleich drei ihrer 37 Filialen schließen muss. Betroffen sind Standorte in Wiesbaden, Bremen-Vegesack und Naumburg, wobei die Schließung der beiden ersten Filialen für Ende November geplant ist, während die Naumburger Filiale bis Ende Dezember weiterbetrieben wird.

Wie aus den berichtet wird, stehen die Filialen unter Druck, da sie insgesamt Verluste erwirtschaftet haben. Dies hat zur Folge, dass elf Mitarbeiter entlassen werden mussten. Eric Coordes, ein erfahrener Restrukturierungsexperte, der mit dem Unternehmen zusammenarbeitet, äußert sich jedoch optimistisch, dass weitere Kündigungen die Ausnahme bleiben werden. „Der Stoff“ hat sich in der Vergangenheit einen Namen gemacht, indem sie eine breite Palette an Stoffen, Kurzwaren, Zubehör und Nähmaschinen anbieten. Im Jahr 2024 erzielte das Unternehmen einen beachtlichen Jahresumsatz von 13 Millionen Euro.

Ein Blick hinter die Kulissen

Die Unternehmensgruppe, die vor 25 Jahren gegründet wurde, setzt sich zusammen aus der Der Stoff Stoffhandels GmbH, die ungefähr 90 Mitarbeiter in acht Filialen beschäftigt, sowie der Hemkon Stoff GmbH mit rund 210 Mitarbeitern in 31 Filialen. Die Sanierung erfolgt mit Unterstützung von Restrukturierungsexperten, was den betroffenen Mitarbeitern etwas Planungssicherheit geben sollte. Coordes hofft, dass die Sanierungsverfahren Anfang 2026 abgeschlossen werden können. Viele der verbleibenden Filialen, darunter auch die in Nordrhein-Westfalen, haben eine gewisse Stabilität erhalten.

Es ist nicht nur „Der Stoff“, der unter der aktuellen Marktsituation leidet. Die Textil- und Bekleidungsindustrie in Deutschland steht unter Druck, was auch in zuletzt veröffentlichten Statistiken zu Insolvenzen deutlich wird. Laut Daten des Statistischen Bundesamtes zeigt sich, dass es von 2008 bis 2024 eine konzertierte Welle von Insolvenzen in dieser Branche gab, die auch andere Unternehmen hart getroffen hat.

Räumungsverkauf und Schließungen

Einige betroffene Filialen haben bereits Räumungsverkäufe gestartet, um die Bestände zu reduzieren. Besonders in Dinslaken gab es kurz vor der Schließung Anfang Oktober Rabatte von bis zu 70 Prozent, was auf die finanzielle Notwendigkeit der Situation hinweist. Auch die Filiale in Wilhelmshaven wird Mitte Oktober aus Personalmangel schließen müssen. Die derzeitige Lage ist beschwerlich, aber es scheinen bereits Pläne am Tisch zu liegen, um die Zukunft des Unternehmens und seiner verbleibenden Filialen zu sichern.

Die kommenden Monate werden entscheidend sein für „Der Stoff“, dessen Geschäftsführung von Dr. Nina Konjer geleitet wird, in Kooperation mit den Restrukturierern. Der Markt für Textilien und Bekleidung bleibt herausfordernd, und die Hoffnung ist, dass die ergriffenen Maßnahmen schnell Wirkung zeigen.

Lesen Sie mehr über die Sanierung und die aktuelle Marktlage auf wa.de, weitere Details finden Sie auf merkur.de, und für Statistiken besuchen Sie Statista.

Quellen: