Zukunft der Pflege: Fachkräfte fordern mehr Verantwortung und Wertschätzung!

Zukunft der Pflege: Fachkräfte fordern mehr Verantwortung und Wertschätzung!

Münster, Deutschland - In der Pflege tut sich etwas, und das nicht nur in Bezug auf die Arbeitsbedingungen, sondern auch in der Wahrnehmung der Rolle der Pflegefachpersonen. Lars Krüger, Pflegedirektor am Herz- und Diabeteszentrum Nordrhein-Westfalen, sieht in den jüngsten Veränderungen eine positive Entwicklung: Die Übernahme erweiterter Aufgaben und Zuständigkeitsbereiche durch Pflegefachkräfte stärkt deren Rolle entscheidend und verändert die Zukunft des Pflegeberufs. Der Spannungsbogen von Verantwortung und Fachkompetenz ist dabei höher als je zuvor. Aktuell wird die Diskussion über die Verantwortung in der Fachpflege immer drängender, und ein wichtiges Forum für diese Thematik ist der Deutsche Fachpflegekongress, der am 25. und 26. September in Münster stattfindet.

Ein Höhepunkt der Veranstaltung wird die gemeinsame Sitzung mit dem Titel „Verantwortung in der Fachpflege übernehmen“ sein, die am 26. September um 15.45 Uhr stattfindet. Diskutierende sind unter anderem Professor Christian Rester, Dekan der Fakultät für Angewandte Gesundheitswissenschaften an der Technischen Hochschule Deggendorf, sowie Christa Keienburg, stellvertretende Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft für Fachkrankenpflege und Funktionsdienste e.V. Fachpflegende sind herzlich eingeladen, aktiv mitzudiskutieren und ihre Sichtweisen einzubringen.

Aktuelle Herausforderungen in der Pflege

Die Herausforderungen, mit denen das Gesundheitswesen konfrontiert ist, könnten kaum größer sein. Mangel an Fachkräften und finanzielle Engpässe setzen Arztpraxen, Pflegeeinrichtungen und Kliniken zunehmend unter Druck. So müssen Operationen verschoben werden, Intensivstationen können nicht alle Betten belegen, und Operationssäle bleiben häufig geschlossen. Der Deutsche Fachpflegekongress setzt sich daher dafür ein, Herausforderungen in der medizinischen Versorgung zu meistern und die Qualität der Patientenversorgung auf einem hohen Niveau zu halten.

Besonders wichtig ist die Expertise der Pflegekräfte in Bereichen wie Notaufnahme, Anästhesie, OP und Intensivstation. Um die aktuellen strukturellen Probleme zu bewältigen, wird ein klares Signal für die Fachpflegenden gefordert. Das bedeutet, dass zentrale Maßnahmen wie refinanzierte Stellen und geeignete Stellenschlüssel in den Fachgebieten sowie ein neu gestaltetes Entgeltsystem für Anästhesie und OP unumgänglich sind.

Gehaltsanreize als wichtige Motivation

Eine aktuelle Untersuchung von PwC zeigt, dass ein angemessenes Gehalt der wichtigste Anreiz für Personen ist, die in die Pflege einsteigen möchten. Für 68 Prozent der Wechselwilligen ist die Bezahlung das entscheidende Kriterium, um bis zur Rente in der Pflegebranche zu bleiben. Auch bessere Arbeitszeiten und eine verbesserte personelle Ausstattung spielen eine wichtige Rolle, werden aber oft als unzureichend wahrgenommen.

Solche Einsichten sind nicht nur für junge Leute, die gerade ein Interesse an der Pflege entwickeln, von Bedeutung. Sie sind auch für die bestehenden Fachkräfte essenziell, da Gehaltsanreize für erfahrene Kräfte von 41 Prozent der Befragten genannt werden. Die Pflegebranche steht also vor der Aufgabe, die Bedingungen so zu gestalten, dass sowohl Neu- als auch Quereinsteiger gewonnen und gehalten werden können.

Der Deutsche Fachpflegekongress in Münster könnte also der entscheidende Schritt sein, um die Weichen für eine positive Entwicklung in der Pflege zu stellen. Die aktive Teilnahme und Einbringung von Fachpflegenden wird auch hier als Schlüssel zur Verbesserung angesehen – schließlich sind es die Pflegerinnen und Pfleger, die tagtäglich das Wohlergehen der Patienten in ihren Händen halten.