Bau des neuen Wohnheims für Geflüchtete in Borgfeld beginnt bald

Im Borgfeld beginnt der Bau einer Wohnanlage für Geflüchtete, während die CDU Bedenken gegen das Vorhaben äußert.
Im Borgfeld beginnt der Bau einer Wohnanlage für Geflüchtete, während die CDU Bedenken gegen das Vorhaben äußert. (Symbolbild/MB)

Bau des neuen Wohnheims für Geflüchtete in Borgfeld beginnt bald

Borgfeld, Deutschland - In Bremen-Borgfeld hat der Abriss des ehemaligen Borgfelder Landhauses bereits begonnen. Auf dem Grundstück wird bald eine neue Wohnanlage errichtet, die als Übergangswohnheim für Flüchtlingsfamilien dienen soll. Die Unternehmensgruppe unter der Leitung von Theo Bührmann plant, dort 35 Wohnungen zu bauen, die künftig Platz für rund 100 Menschen bieten werden. Ein Sprecher der Bührmann-Gruppe äußerte, dass mit der Einrichtung der Baustelle in „vier bis sechs Wochen“ zu rechnen sei und der gesamte Bau etwa 14 Monate in Anspruch nehmen wird. Dieses Vorhaben hat jedoch in der Nachbarschaft für Diskussionen und Unmut gesorgt, insbesondere bei der örtlichen CDU.

Die Borgfelder CDU hat ihre Bedenken gegen das Projekt geäußert und kritisiert, dass das geplante Gebäude den Vorgaben des Baugesetzbuchs nicht entspreche. Das Architektenbüro plant einen viergeschossigen Neubau mit einem eingerückten Staffelgeschoss, wobei jede der 35 Wohnungen eine Grundfläche von 35 Quadratmetern aufweisen soll. Die CDU befürchtet, dass das neue Gebäude nicht in die Umgebung passt und gar einen „Präzedenzfall“ schaffen könnte. Sie fordern die Stadt lautstark auf, das Vorhaben zu stoppen und ein unabhängiges Gutachten zur städtebaulichen Verträglichkeit erstellen zu lassen. Der Ortsbeirat hat zwar keine Möglichkeit, das Bauvorhaben aktiv zu stoppen, dennoch plant der borgfelder CDU-Chef Fricke, Anwohner in einem möglichen Widerspruch rechtlich zu unterstützen.

Abriss mit Tradition

Das Borgfelder Landhaus ist nicht nur ein einfaches Gebäude, es hat eine Geschichte, die bis ins 17. Jahrhundert zurückreicht. Es war ein Ort des Biergenusses, beherbergte einen eigenen Braubetrieb und stellt sogar ein Stück Bremer Kulturgeschichte dar, insbesondere als Schauplatz des ersten Bremer „Tatorts“ aus dem Jahr 1973. Die historische Bedeutung und der Erhalt des Gebäudes waren auch das Anliegen vieler Bürger. Eine Anwohnerin hatte eine Petition initiiert, um das nicht denkmalgeschützte Gebäude zu retten, und konnte damit 727 Unterstützungsunterschriften sammeln. Leider entschied der Petitionsausschuss der Bürgerschaft mehrheitlich gegen den Erhalt des Borgfelder Landhauses, was auch die CDU-Fraktion bedauerte.

Die Umbauten und der Weg in die Zukunft sind jedoch nicht ohne Kontroversen. Während der Bau der neuen Anlage für Geflüchtete von der Bührmann-Gruppe bereits anläuft, zeigen sich Anwohner besorgt, wie sich die Nachbarschaft durch das neue Projekt verändern könnte. Die Bührmann-Gruppe hat die erforderlichen Genehmigungen bereits eingeholt, will jedoch auch den Dialog mit der Gemeinde aufrechterhalten.

In anderen Städten wie Berlin finden ähnliche Projekte statt, wo Wohnprojekte für Mietwohnungen und Flüchtlingsunterkünfte einen Platz in einem angespannten Wohnungsmarkt suchen. Hier wird ebenfalls versucht, sozialen Wohnraum zu schaffen, obwohl es auch dort immer wieder Bedenken seitens der Anwohner gibt. Dies verdeutlicht, dass der Druck auf die städtischen Räume wächst und kreative, einvernehmliche Lösungen notwendig sind, um den Bedürfnissen aller Bürger gerecht zu werden.

Die Diskussion um das Borgfelder Landhaus und das geplante Neubauprojekt ist ein spannendes Beispiel für die Herausforderungen, die mit Stadtentwicklung und Wohnprojekten in Verbindung stehen. In den kommenden Monaten wird sich zeigen, wie sich diese Debatte weiterentwickeln wird und ob ein Kompromiss zwischen Tradition und modernem Wohnraum gefunden werden kann.

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OrtBorgfeld, Deutschland
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