Borgfeld erhält Gedenkort für Sternenkinder: Ein Platz für die Trauer

Borgfeld schafft einen Gedenkort für Sternenkinder, um betroffenen Eltern einen Ort des Abschieds zu bieten.
Borgfeld schafft einen Gedenkort für Sternenkinder, um betroffenen Eltern einen Ort des Abschieds zu bieten. (Symbolbild/MB)

Borgfeld, Deutschland - In Bremen wird ein einfühlsames Projekt ins Leben gerufen: Die Kirchengemeinde Borgfeld plant die Schaffung eines speziellen Gedenkorts für Sternenkinder auf dem Friedhof an der Borgfelder Landstraße. Dies ist eine wichtige Initiative, die Eltern die Möglichkeit bieten soll, in Ruhe von ihren verlorenen Kindern Abschied zu nehmen. Der Weser-Kurier berichtet, dass Jürgen Ballhausen vom Kirchenvorstand unterstreicht, wie bedeutend ein solcher Ort für betroffene Eltern ist. Die Initiative wurde von Pastorin Elisabeth Saenger ins Leben gerufen, da das Thema Fehl- und Totgeburten oft eine Tabuzone darstellt.

Im hinteren Teil des Friedhofs, zwischen der Kita Krögersweg und der Ortsmitte, soll der Gedenkort entstehen. Ziel ist es, einen Ort der Stille zu schaffen, in dem Eltern ihrer Sternenkinder gedenken können. Geplant ist die Errichtung eines künstlerisch gestalteten Gedenksteins sowie Namenssteinen, die an die verstorbenen Kinder erinnern. Die Kirchengemeinde beabsichtigt, eine fünfstellige Summe in dieses Projekt zu investieren. Die Gruppe freut sich auf die Fertigstellung des Gedenkorts, die für Anfang des kommenden Jahres angestrebt wird.

Ein Platz für Trauer und Erinnerung

Alljährlich wird am Weltgedenktag für still geborene Kinder und verwaiste Eltern ein Gottesdienst abgehalten, um der verstorbenen Kinder zu gedenken. Sternenkinder sind Kinder, die vor, während oder kurz nach der Geburt sterben. Statistiken zeigen, dass jede dritte Frau mindestens eine Fehlgeburt erlebt. Im Jahr 2023 wurden in Deutschland 3007 Kinder tot geboren. Im Land Bremen variiert die Zahl der Totgeburten seit 2020 zwischen 20 und 50 pro Jahr. 2023 begleitete der Verein Sterneneltern Achim 80 Familien von der Diagnose bis zur Beisetzung.

Die Auswirkungen einer Fehlgeburt sind tiefgreifend. Eine aktuelle Studie zeigt, dass Mütter oft nach Austausch suchen, während Väter eher still mit dem Verlust umgehen. Dies kann zu Missverständnissen in der Partnerschaft führen, wobei ein offener Dialog entscheidend für die Verarbeitung der Trauer ist. Spektrum hebt hervor, dass das Erlebnis viele Paare zusammenschweißt, auch wenn anfängliche Schwierigkeiten auftreten können.

Ein kreativer Umgang mit der Trauer

Die Plotterdatei „Sternenkinder“, die unter Kasuwa erhältlich ist, thematisiert dieses sensible Thema und bietet Eltern die Möglichkeit, eine kreative Form des Gedenkens zu gestalten. Mit dem Spruch „Ein Kind im Herzen und eins an der Hand“ wird ein weit verbreitetes Gefühl der Trauer und des Gedenkens visualisiert. Die Datei enthält individuelle Elemente, die nutz- und positionierbar sind, um einen persönlichen Ausdruck zu finden.

Insgesamt ist das Bemühen der Borgfelder Kirchengemeinde, einen Ort der Erinnerung für Sternenkinder zu schaffen, eine wertvolle Initiative, die vielen Eltern Halt und Raum für Trauer bieten kann. Die Fertigstellung des Gedenkorts wird mit Spannung erwartet und ist ein Schritt in die richtige Richtung, um die unsichtbare Trauer rund um Fehlgeburten und den Verlust von Neugeborenen sichtbar und annehmbar zu machen.

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Ort Borgfeld, Deutschland
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