Schlechter Handyempfang: Bordfeld wartet weiter auf neuen Funkmast!

Borgfeld, Deutschland - In Borgfeld ist der Handyempfang häufig ein echtes Geduldsspiel. Viele AnwohnerInnen berichten, dass sie oft ins Freie gehen müssen, um einen klaren Telefongespräch zu führen. Pastorin Elisabeth Saenger beschreibt, dass sie regelmäßig das Fenster öffnen muss, wenn sie mit jemandem sprechen möchte. Ein Wechsel des Mobilfunkanbieters brachte bisher keine nennenswerte Verbesserung der Situation. Ganze drei Jahre sind nun vergangen, seit die Pläne für einen neuen Mobilfunkmast in Borgfeld diskutiert werden, doch immer noch steckt das Projekt in der Warteschleife. Weser-Kurier berichtet, dass sich die Deutsche Funkturm GmbH aktuell in einer frühen Planungsphase befinde und bis dato keine konkreten Informationen zur Stellung des Masts bereitstellen könne.

Vor zwei Jahren war die Deutsche Telekom optimistisch bezüglich des Standorts, doch diese Zuversicht scheint mittlerweile wie weggeblasen. Der Bau eines neuen Mobilfunkmasts in Deutschland zieht sich im Schnitt über zwei bis vier Jahre hin. Die Bremer Baubehörde teilte mit, dass der Zeitpunkt für die Aufstellung des Masts derzeit ungewiss sei, da zuvor technische Fragen geklärt werden müssen. Insbesondere ein Rammfundament ist notwendig, da die beengte Situation vor Ort kein normales Fundament zulässt.

Herausforderungen bei der Standortsuche

Die Suche nach einem geeigneten Standort gestaltet sich äußerst kompliziert, was zum Teil an gravierenden Problemen am ursprünglich geplanten Standort liegt. Die Stadt hat sogar einen alternativen Standort auf einem Park-and-Ride-Parkplatz geprüft, jedoch wurde diese Option verworfen. Ein anderer Aspekt, der die Situation zusätzlich erschwert, ist, dass die Bremer Straßenbahn AG (BSAG) bereits 2016 einen Bauantrag für einen eigenen Betriebsfunkmast stellte, der 2017 genehmigt wurde. Eine gemeinsame Nutzung mit Mobilfunkunternehmen wurde jedoch untersagt.

Mobilfunkexperten empfehlen den Bürgerinnen und Bürgern, die Funktion „Wlan-Anrufe“ auf ihren Smartphones zu aktivieren. Mit dieser Funktion können Anrufer über die Wlan-Verbindung mobil telefonieren, was in der aktuellen Situation eine kurze Erleichterung verschaffen kann.

Rechtliche Rahmenbedingungen

Doch warum zieht sich der Prozess so lange hin? Die rechtlichen Rahmenbedingungen für den Bau von Mobilfunkanlagen sind vielfältig. An dieser Stelle ist es wichtig zu wissen, dass Mobilfunkbasisstationen die baurechtlichen Vorschriften beachten müssen, und zwar sowohl die bauplanungs- als auch die bauordnungsrechtlichen Regelungen. Informationszentrum Mobilfunk stellt klar, dass das Bauplanungsrecht die Zulässigkeit von Bauvorhaben in unterschiedlichen Gebieten, wie Wohn- oder Gewerbegebieten, regelt. Dabei müssen auch die Grenzwerte der 26. Bundes-Immissionsschutzverordnung (26. BImSchV) beachtet werden.

Ein weiteres Hindernis ist, dass die Beeinträchtigung des Orts- und Stadtbildes im Einzelfall beurteilt werden muss. Antennenmasten gelten zwar nicht per se als ungewöhnlich im modernen Stadtbild, dennoch besteht die Möglichkeit, dass sie in reinen Wohngebieten strenger reguliert werden.

In Zeiten, in denen digitale Infrastruktur immer wichtiger wird, sind Mobilfunksendeanlagen entscheidend für die moderne Kommunikation. Dieser Gedanke wird auch in einem Leitfaden aufgegriffen, der sich an kommunale Mandatsträger und Mitarbeitende von Verwaltungen richtet. Dieser Leitfaden betont die Bedeutung der Einhaltung baurechtlicher Vorschriften sowohl für den Bau als auch den Betrieb von Mobilfunksendeanlagen.

Solange die Probleme nicht gelöst sind, müssen die Bürgerinnen und Bürger in Borgfeld weiterhin mit eingeschränkten Empfangsmöglichkeiten leben. Es bleibt zu hoffen, dass die Verantwortlichen zügig eine Lösung finden, um die digitale Anbindung zu verbessern und das Telefonieren ohne Umstände möglich zu machen.