75 Jahre Siedlergemeinschaft Stackkamp: Ein Viertel im Wandel!

Feiern Sie 75 Jahre Siedlergemeinschaft Stackkamp in Hemelingen am 21. Juni! Einblick in die Geschichte und Entwicklung des Viertels.
Feiern Sie 75 Jahre Siedlergemeinschaft Stackkamp in Hemelingen am 21. Juni! Einblick in die Geschichte und Entwicklung des Viertels. (Symbolbild/MB)

75 Jahre Siedlergemeinschaft Stackkamp: Ein Viertel im Wandel!

Hemelingen, Deutschland - Nach dem Zweiten Weltkrieg war die Wohnungsnot in Bremen allgegenwärtig. Von Zehntausenden Menschen, die ausgebombt in Notunterkünften und überfüllten Wohnungen lebten, zeugte die bedrückende Realität der Nachkriegsjahre. In dieser Zeit fand in Arbergen ein bemerkenswertes Wiederaufbauprojekt statt, bei dem binnen nur zwei Jahren 184 Einzel- und Doppelhäuser errichtet wurden. Diese Siedlung, benannt nach dem benachbarten Gut Stackkamp, stellt bis heute das größte Wohnbauprojekt Bremens in der Nachkriegszeit dar. Wie der Weser Kurier berichtet, zogen im Sommer 1950 die ersten Familien ein und gründeten die „Siedlergemeinschaft Stackkamp“. Vor 75 Jahren waren die Lebensbedingungen jedoch alles andere als komfortabel: Noch fehlten grundlegende Infrastrukturen wie Wasserleitungen und Kanalisation.

Die ersten Siedler lebten auf engen Raum, oft in gemeinschaftlichen Einrichtungen. Auf den Grundstücken von rund 600 Quadratmetern konnte jedoch Eigenversorgung mit Obst, Gemüse und Kleintieren betrieben werden. Ein entscheidender Schritt in der Geschichte dieser Siedlung kam im Jahr 1958, als die Anwohner nach intensiven Auseinandersetzungen mit den Behörden das wirtschaftliche und rechtliche Eigentum an ihren Häusern erhielten. Die Siedlergemeinschaft verwandelte sich von einem Überlebensnetzwerk in eine lebendige Nachbarschaft, die das Gemeinschaftsgefühl fördert und sich um die Verbesserung der Lebensverhältnisse kümmert.

Ein Viertel im Wandel

Heutzutage gibt es in der Siedlung 200 Häuser, die im Laufe der Zeit modernisiert wurden. Trotz dieser Anpassungen hat der grüne Charakter des Viertels erhalten bleiben. Rund die Hälfte der Liegenschaften gehört nach wie vor der Siedlergemeinschaft. Es liegt jedoch einiges an Arbeit vor den Mitgliedern der Gemeinschaft, da Herausforderungen wie der demografische Wandel und die Suche nach aktiven Mitgliedern bestehen. Junge Familien ziehen in die Siedlung und verleihen ihr ein frisches Gesicht, was der Geschichte des Viertels eine neue Perspektive gibt. Am 21. Juni feiert die Siedlergemeinschaft Stackkamp von 14 bis 18 Uhr im Jugendhaus Hemelingen ihr Jubiläum.

Die Wohnungspolitik, die seit der Weimarer Republik ein zentraler Bestandteil der sozialen Politik in Deutschland ist, gewann nach dem Zweiten Weltkrieg besonders stark an Bedeutung. Laut der Bundeszentrale für politische Bildung begannen die Besatzungsmächte und die Bundesregierung, Maßnahmen zur Bekämpfung der Wohnungsnot zu ergreifen. Dies beinhaltete unter anderem die Einführung von Zwangsbewirtschaftungen und das Erste Wohnungsbaugesetz im Jahr 1950, das für den Bau von mehr als 6 Millionen Wohnungen sorgte.

Mit diesen Maßnahmen sollte ein Grundstein gelegt werden, um den massiven Wohnungsbedarf in einer Zeit zu decken, wo 21 Millionen Menschen in Deutschland nach einem neuen Zuhause suchten. Doch nicht nur die Politik hat sich verändert. Auch die Bedürfnisse der Menschen entwickeln sich weiter, insbesondere in den Ballungsräumen, wo eine steigende Anzahl von Haushalten mit niedrigem und mittlerem Einkommen dringend auf bezahlbaren Wohnraum angewiesen ist.

Der Rückblick auf die 75-jährige Geschichte der Siedlergemeinschaft Stackkamp zeigt also nicht nur den Wandel eines speziellen Viertels in Bremen, sondern spiegelte auch die großen Herausforderungen und Fortschritte wider, die unser Wohnungswesen in der Nachkriegszeit und bis heute durchlief. Die kommenden Feierlichkeiten laden nicht nur zum Feiern ein, sondern auch zum Nachdenken über die wichtige Rolle, die Gemeinschaft und Wohnungspolitik im Leben der Menschen spielt.

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OrtHemelingen, Deutschland
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