Bremer Zoll kämpft gegen Kriminalität: Weniger Kokain, mehr Fälschungen!

Zollbilanz 2024: Rückgang von Kokainbeschlagnahmungen und Anstieg gefälschter Waren im Bezirk Osterholz, Bremen.
Zollbilanz 2024: Rückgang von Kokainbeschlagnahmungen und Anstieg gefälschter Waren im Bezirk Osterholz, Bremen. (Symbolbild/MB)

Bremerhaven, Deutschland - Ein Blick auf die Zollbilanz des Hauptzollamts Bremen zeigt: Der Kampf gegen die Kriminalität hat im letzten Jahr deutliche Fortschritte gemacht. Die Sicherstellung von über 400 Kilogramm Kokain mag eine hohe Zahl sein, doch vergleicht man dies mit den Rekordwerten von über 1,8 Tonnen im Jahr zuvor, erkennt man einen klaren Rückgang. Dieses Ergebnis, wie sueddeutsche.de berichtet, ist vor allem auf intensive Sicherheitsmaßnahmen im Hafen von Bremerhaven zurückzuführen.

Bremerhaven bleibt ein bedeutendes Einfallstor für den Rauschgiftschmuggel. Um dem zuzuleiten, hat der Zoll seine Sicherheitsvorkehrungen ausgebaut. Eine neue Röntgenfläche für Container und Lastwagen sowie die Möglichkeit für Hafenbeschäftigte, verdächtige Vorgänge anonym zu melden, sind Teil dieser Maßnahmen. Im letzten Jahr wurden in Bremerhaven mit mehr als 1,8 Tonnen Kokain die größte Menge im Hafen aus dem Verkehr gezogen, was für die Zollbeamten ein Rekord war, wie auch nord24.de berichtet.

Die Herausforderungen: Fälschungen und Schwarzarbeit

Ein auffälliger Trend zeigt sich zudem im Bereich der Fälschungen. Mit fast 150.000 sichergestellten gefälschten Waren im Wert von über 1,3 Millionen Euro hat sich die Zahl im Vergleich zum Vorjahr verdreifacht. Zwei Großeinfuhren gefälschter Körperpflegemittel waren dabei besonders maßgeblich für diesen Anstieg. Laut den Berichten des Hauptzollamts erlebte man im Jahr 2023 nicht nur mehr Fälschungen, sondern stellte auch eine Schadenssumme von 19 Millionen Euro im Kampf gegen Schwarzarbeit fest – das sind 2 Millionen Euro mehr als im Vorjahr.

Die ermittelten Schadenssummen umfassen nicht gezahlte Sozialversicherungsbeiträge, Steuern und Mindestlöhne, sodass Tausende von Straf- und Bußgeldverfahren eingeleitet wurden. Dies lässt erahnen, wie sehr der Zoll mit den gegenwärtigen Herausforderungen kämpft, was auch der Behoerden-Spiegel verdeutlicht.

Schlussfolgerung und Ausblick

Insgesamt sanken die Steuereinnahmen des Hauptzollamts Bremen um 700 Millionen Euro auf die knappen 3,8 Milliarden Euro, was insbesondere die Einfuhrabgaben, Zoll und Einfuhrumsatzsteuer betraf. Diese Zahlen zeigen, dass der Druck auf die Zollbehörden steigt, gleichzeitig aber auch die Notwendigkeit, die Strukturen zu verbessern, zunehmend von Gewerkschaften gefordert wird. Im Hinblick auf die Zukunft hat Jochen Kopelke von der GdP bereits betont, dass ohne einen starken Zoll und eine Aufrüstung der Strukturen, die Bekämpfung von Schmuggel und anderen Delikten stark gefährdet bleibt.

So bleibt zu hoffen, dass die getroffenen Maßnahmen in Bremerhaven weiterhin Früchte tragen und der Zoll gemeinsam mit der Polizei und anderen Institutionen noch effektiver gegen die Kriminalität vorgehen kann.

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Ort Bremerhaven, Deutschland
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