Erleben Sie die Friedhofsgeflüster mit der Schwarzen Witwe in Borgfeld!

Erleben Sie die Friedhofsgeflüster mit der Schwarzen Witwe in Borgfeld!
Osterholz, Deutschland - In Bremen-Borgfeld wird die Friedhofskultur lebendig: Am Freitag, dem 20. Juni, lädt die Borgfelder Kirchengemeinde zu einem besonderen Erlebnisrundgang mit Anja Kretschmer-Rodenbröker, die als „Schwarze Witwe“ bekannt ist. Die promovierte Kunsthistorikerin hat sich in den letzten zehn Jahren intensiv mit der Trauer- und Bestattungskultur beschäftigt und wird den Teilnehmern auf interessante Weise von den historischen Aberglauben und alten Bräuchen erzählen, die vielen Besuchern oft unbekannt sind. Tickets sind für 17 Euro im Gemeindebüro oder online erhältlich.
Ein Rundgang über einen Friedhof kann mehr als nur ein Spaziergang sein. „Es fördert das Verständnis für den Tod und hilft, Ängste abzubauen“, erklärt Kretschmer-Rodenbröker. Sie berichtet von durchweg positiven Reaktionen der Besucher, die oft überrascht von der Schönheit und der kulturellen Bedeutung dieser Orte sind. Friedhöfe gelten nicht nur als letzte Ruhestätten, sondern auch als Gärten der Erinnerung und soziale Begegnungsstätten, die zum Nachdenken und Austausch anregen. Dies spiegelt sich auch in der anerkannten Bedeutung der Friedhofskultur in Deutschland wider, die seit kurzem als immaterielles Kulturerbe von der UNESCO eingestuft ist. Weser-Kurier berichtet, dass diese Initiative den einheitlichen Wert für die Gesellschaft würdigt.
Kulturelle Vielfalt und soziale Begegnung
Ein weiterer zentraler Aspekt der Friedhofskultur ist die Vielfalt der Rituale, die sich über Generationen entwickelt haben. Auf den Friedhöfen begegnen sich verschiedene kulturelle Traditionen, wie man sie in Ostfriesland und dem Weser-Ems-Raum findet, wo alte Bräuche oft noch lebendig sind. „Ich schätze die verschiedenen Kulturen“, betont Kretschmer-Rodenbröker und verweist auf die offenen Aufbahrungen der Russisch-Orthodoxen und die jüdische Waschung, die für viele von uns faszinierende Einblicke in andere Lebensweisen bieten.
Außerdem hat sich die Friedhofskultur im Laufe der Zeit weiterentwickelt. Die steigende Zahl der Urnenbestattungen beeinflusst das Erscheinungsbild der Friedhöfe und die gelebte Kultur. Der Bundes deutscher Friedhofsgärtner hat dabei eine wichtige Rolle, da er sich aktiv für die Pflege und Weiterentwicklung der Friedhofskultur einsetzt. Stadt und Grün berichtet, dass die Initiative zur Aufnahme in das kulturerbe-Verzeichnis auf den Beitrag dieser Gärtner zurückgeht, welche die wichtigsten Akteure in der Aufbewahrung dieser Traditionen sind.
Die Schönheiten und Geschichten, die sich hinter den Grabsteinen verbergen, können eine bereichernde Erfahrung sein und die Konfrontation mit der Endlichkeit des Lebens in ein neues Licht rücken. Kretschmer-Rodenbröker empfindet die Friedhöfe mehr als nur als Orte des Abschieds; für sie ist es eine „zweite Heimat“, ein Raum der Ruhe und der Erdung.
So wird der Erlebnisrundgang mit der „Schwarzen Witwe“ nicht nur zu einer Entdeckungsreise durch die Geschichte, sondern auch zu einer Einladung, den Umgang mit dem Tod neu zu betrachten und den Wert des Lebens mehr zu schätzen. Die Bedeutung der Friedhofskultur wird somit als lebendiger Teil unseres kulturellen Erbes und als wichtiger gesellschaftlicher Pfeiler erkannt, der uns durch alle Epochen hinweg begleitet. UNESCO hebt hervor, dass diese Traditionen zahlreiche Dimensionen umfassen, die Perspektiven eröffnen und zur Völkerverständigung beitragen.
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Ort | Osterholz, Deutschland |
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