Preise explodieren: Was Bremer Bäcker und Heizkosten uns kosten!

Preise explodieren: Was Bremer Bäcker und Heizkosten uns kosten!
Osterholz, Deutschland - In Bremen sorgt die Inflation für ordentlich Aufruhr, und das nicht nur in der Bauchregion der Bevölkerung. Nachdem die Preise während der Corona-Pandemie und durch den Ukraine-Krieg in die Höhe geschnellt sind, stehen noch weitere Veränderungen an, die den Geldbeutel der Bremerinnen und Bremer belasten können. Aktuelle Preiserhöhungen in zahlreichen Branchen sind daher ein heißes Thema, über das im Rahmen der Serie „Teures Leben“ berichtet wird. Weser-Kurier hat die Situation genau unter die Lupe genommen.
Vor allem die Bäckereien sehen rot. Der Bäcker Peter Büser erzählt, dass der Preis für Mehl von 34 Cent auf 50 Cent pro Kilo gestiegen ist. Dies führt zu einer jährlichen Preiserhöhung von rund 10 Prozent in der Branche. Viele Stammkunden greifen zunehmend zu günstigen Aufbackbrötchen, was zur Einführung von Anfahrtspauschalen bei traditionellen Bäckereien führt. In Bremen halten sich nur noch neun Familienbäckereien in der Innung.
Steigende Kosten und Sorgen um die Zukunft
Die Heizkosten sind ein weiteres heißes Eisen. Angela Dittmer von SWB berichtet von prognostizierten Heizkosten, die durch die CO2-Steuer steigen werden: Die Kosten könnten 2025 bei 214 Euro, 2026 bei 252 Euro und 2027 sogar bei 700 Euro liegen. Durch die ansteigenden CO2-Preise steigen auch die Energiekosten für Heizung und Mobilität. Im Jahr 2024 wird der CO2-Preis von 30 auf 45 Euro pro Tonne in die Höhe schießen. Dies spürt besonders der Autoverkehr: Benzin und Diesel werden teurer, und auch Haushalte mit einem Gasverbrauch von 20.000 kWh müssen mit einem Anstieg der CO2-Abgaben um 52 Euro auf insgesamt 162 Euro rechnen. Die Abfallwirtschaft kündigt ebenfalls an, dass aufgrund der CO2-Abgabe die Preise für die Müllentsorgung um 20 bis 30 Euro pro Haushalt steigen könnten. Tagesschau
Wie sieht es also mit den Plänen der Bundesregierung aus, um die Bevölkerung in dieser schwierigen Zeit zu unterstützen? Vorgesehen ist eine Aufteilung der Kosten zwischen Mietern und Vermietern. Zudem sollen Bürger durch ein Klimageld für CO2-Einsparungen belohnt werden. In dem Sinne wird ab 1. Januar 2025 der Preis im nationalen Emissionshandel auf 55 Euro pro Tonne CO2 steigen, was zu weiteren Preiserhöhungen für Heizöl, Erdgas und Kraftstoffe führen wird. Verbraucherzentrale
Was kommt auf uns zu?
Die Bauhandwerksinnung warnt ebenfalls vor steigenden Preisen: Bei Baustoffen wie Kalksandsteinen und Holz sind Erhöhungen um 5 und 3 Prozent zu erwarten. In Zeiten sinkender Bauaktivitäten wechseln viele Unternehmen daher den Fokus vom Wohnungsbau zum Tiefbau. Auch die Finanzierungslücken im Gesundheitswesen werfen ihre Schatten voraus. Jörn Hons von der AOK Bremen/Bremerhaven spricht von steigenden Krankenkassenbeiträgen, die bereits von 1,38 Prozent auf 2,38 Prozent angehoben wurden. Weitere Erhöhungen sind in Anbetracht der Krankenhausreformen nicht auszuschließen.
Die Bremer Straßenbahn AG reagiert ebenso auf die Kostensteigerungen und hat die Preise für die Einzelfahrkarten um 12 Prozent erhöht, was die Bilanz der letzten Jahre zusätzlich belastet. Das Stadtticket für Erwachsene ist zwar um 10 Prozent günstiger geworden, aber die Mia-Karte, ein stark nachgefragtes Abo, schlägt mit 16 Prozent mehr zu Buche. Damit verzeichnet die Zahl der ermäßigten Stadttickets einen Anstieg von 175.000 auf 382.000 innerhalb von vier Jahren.
Insgesamt ist es für die Bremer Bürgerinnen und Bürger wichtig, sich über die Herausforderungen der steigenden Lebenshaltungskosten im Klaren zu sein und gegebenenfalls Unterstützung zu suchen. Beratungsgespräche sind seit Beginn des Ukraine-Kriegs verstärkt nachgefragt worden, und die Verbraucherzentrale bietet wertvolle Informationen zugunsten einer ökonomischen Energieeinsparung und zu möglichen Förderungen an. Vielleicht hat man in Bremerhaven und Umgebung ja bald mit dem Geldwechseln das richtige Händchen!
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Ort | Osterholz, Deutschland |
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