Revolution auf See: Erste schwimmende Plattform für Wasserstoffproduktion getestet!

Erfahren Sie, wie ein innovatives Offshore-Projekt ab Juli 2025 Wasserstoff aus Windkraft erzeugt und synthetische Kraftstoffe produziert.
Erfahren Sie, wie ein innovatives Offshore-Projekt ab Juli 2025 Wasserstoff aus Windkraft erzeugt und synthetische Kraftstoffe produziert. (Symbolbild/MB)

Revolution auf See: Erste schwimmende Plattform für Wasserstoffproduktion getestet!

Bremerhaven, Deutschland - Die Zukunft der Energieproduktion auf dem Wasser nimmt konkrete Formen an: Am 8. Juli 2025 wurde die weltweit erste schwimmende Testplattform zur Produktion synthetischer Kraftstoffe feierlich eröffnet. Diese bahnbrechende Initiative gehört zum H2Mare-Projekt, das vom Karlsruher Institut für Technologie koordiniert wird und mit über 37 Millionen Euro vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert wird. Die Testplattform soll zeigen, wie Windenergie direkt auf See effizient genutzt werden kann.

Die Idee hinter diesem ehrgeizigen Projekt ist es, Windkraft direkt zur Erzeugung von Wasserstoff und anderen Power-to-X-Produkten zu verwenden. Während herkömmliche Onshore-Windkraftanlagen bis zu 3,5 Megawatt liefern, erreichen Offshore-Anlagen sogar bis zu fünf Megawatt, was die Nutzung dieser Ressourcen besonders attraktiv macht. Offshore-Windräder liefern nicht nur mehr, sondern auch gleichmäßigeren Strom. All dieser Strom wird auf einer speziellen Plattform genutzt, wo die ersten Tests zur Wasserstoffproduktion bereits an Land begonnen haben und ab August 2025 auf offener See bei Helgoland fortgesetzt werden sollen, wie Logistik Heute berichtet.

Innovative Technologien im Einsatz

Die Plattform verwendet ein cleveres System: Sie wird mit Wasser, CO₂ und Stickstoff versorgt, die allesamt direkt vor Ort gewonnen werden. Eine der innovativsten Technologien ist die Meerwasserelektrolyse, die ohne Entsalzungsprozess auskommt – wenn sie denn erfolgreich funktioniert. Dies könnte die Produktionskosten enorm senken, wodurch die gesamte Methode wettbewerbsfähiger würde. Der Projektkoordinator Roland Dittmeyer erklärt, dass man pro Gigawatt ein aufwendiges Seekabel benötigt, dessen Kosten für weit draußen liegende Windparks leicht auf etwa vier Milliarden Euro steigen können. Mit der neuen Plattform könnte ein erheblicher Teil dieser Kosten vermieden werden, da die Energie direkt vor Ort genutzt wird.

Die Anlage ist nicht nur dafür gedacht, Wasserstoff zu erzeugen, sondern sie hat auch das Potenzial, synthetische Kraftstoffe wie Ammoniak, Methanol oder sogar flüssiges Methan herzustellen. Auf der schwimmenden Plattform ist bereits eine Direct-Air-Capture-Anlage installiert, die CO₂ aus der Umgebungsluft gewinnt und einer Hochtemperatur-Elektrolyse zur Erstellung von wasserstoffhaltigem Synthesegas unterzogen wird – ein Schlüssel dazu, die Vorteile von Windenergie effizient zu nutzen. Das Projekt H2Mare konzentriert sich auf die Erzeugung von nachhaltigen Kraftstoffen wie Fischer-Tropsch-Produkten und öffnet damit neue Horizonte für die grüne Energiewende.

Von der Testphase zur kommerziellen Nutzung

Die Testphase der Plattform in Bremerhaven wird regelmäßig von sechs Personen betreut, die im Schichtbetrieb für einen reibungslosen Ablauf sorgen. Alle zwei Wochen wird die Plattform in den Hafen gebracht, um Vorräte aufzufüllen und Abwasser zu entsorgen. Es ist ein spannender Moment, nicht nur für die Wissenschaftler, sondern auch für die Industrie, die sich darauf vorbereitet, in den nächsten fünf Jahren erste kommerzielle Plattformen zu entwickeln und zu betreiben, basierend auf den Erkenntnissen dieser Tests. Sorgen um die Finanzierung könnten durch zeitnahe Fördergelder auf europäischer Ebene entschärft werden, da die Branche die Kosten und Risiken initial gemeinsam bewältigen muss.

Die Fortschritte in der Offshore-Wasserstoffproduktion könnten der Schlüssel zu einer nachhaltigeren Zukunft sein. Mit dem stetig wachsenden Potenzial von Offshore-Windanlagen wird der Markt für solche innovativen Ansätze in den kommenden Jahren wohl nur noch zunehmen. Forscher und Industrievertreter blicken optimistisch in die Zukunft und hoffen, dass die aus dem H2Mare-Projekt gewonnenen Erkenntnisse der Startschuss für eine neue Ära der Energieproduktion sein könnten.

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OrtBremerhaven, Deutschland
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