Alarmstimmung in Findorff: Gestra AG droht massiver Stellenabbau!

Findorff, Deutschland - Im Bremer Stadtteil Findorff brodelt es gewaltig: Die Gestra AG, ein traditionsreicher Hersteller von Ventilen und Regelsystemen, steht vor einem harten Umstrukturierungsprozess, der das Ende von Arbeitsplätzen zur Folge haben könnte. Die Belegschaft fühlt sich verraten und sieht sich einem “Anfang vom Ende” des Standorts gegenüber. Das berichtet der Weser-Kurier.
Der Betriebsrat und die IG Metall schilderten die ernsten Auswirkungen der geplanten Veränderungen im Beirat von Findorff. Der Beirat hat die Konzernpläne als “kurzsichtig und verantwortungslos” eingestuft und sich für die Solidarität mit den Beschäftigten ausgesprochen. Der Vorsitzende des Betriebsrats, Reiner Mertins, äußerte große Bedenken über die Entscheidung des Mutterkonzerns Spirax Sarco, bis 2027 mehr als 80 Stellen in Bremen abzubauen.
Ein Standort in Gefahr
Die Gestra AG, die derzeit rund 400 Mitarbeiter beschäftigt und Produkte für Kraftwerke und Dampfkessel herstellt, sieht sich erheblichen Herausforderungen gegenüber. Sperrte der Mutterkonzern vor zwei Jahren noch Türen für Wachstum durch einen geplanten Umzug, so wurde dieses Projekt mittlerweile auf Eis gelegt. Die Zukunft des Bremer Standorts wirkt dadurch zunehmend unsicher. “Die Substanz des Standorts ist gefährdet”, sagt die Gewerkschaft IG Metall, die weiterhin auf die Stabilität der Arbeitsplätze drängt.
Das Management plant eine Teilauflösung der Metall-Zerspanung, eine Schlüsselabteilung, die möglicherweise an andere Standorte verlagert wird. Laut Aussagen der Betriebe wird die wirtschaftliche Lage als Begründung herangezogen. Doch die Mitarbeiter zeigen sich skeptisch: Schließlich hat die Gestra AG in den letzten Jahren hohe Umsätze erzielt. Ute Buggeln von der IG Metall Bremen erklärte, die Entscheidungen tummelten sich in der britischen Konzernzentrale – Entscheidungen, die wenig Raum für Mitbestimmung der bremer Beschäftigten lassen.
Ein besorgniserregender Trend
Der bevorstehende Stellenabbau bei Gestra ist jedoch nicht der einzige negative Aspekt für die Werksmitarbeiter. Bereits in diesem Jahr haben 18 Mitarbeiter ihren Job verloren. “Das Gerede vom ‘Einstieg in den Ausstieg’ macht uns große Sorgen”, fügt Mertins hinzu. Der Betriebsrat und die Gewerkschaft befürchten, dass die Risiken für den Arbeitsmarkt in Bremen weiter steigen, was auch durch die allgemeine Schieflage der bremischen Wirtschaft verstärkt wird. Ein Blick auf die Zahlen zeigt, dass der bremische Standort eine hohe Abhängigkeit von Industriebetrieben und Exporten aufweist, was ihn anfällig für konjunkturelle Entwicklungen macht, wie die Arbeitnehmerkammer feststellt.
Der Wirtschaftssenator und Bürgermeister Andreas Bovenschulte bietet an, persönlich nach England zu reisen, um die Situation zu klären. Währenddessen drängt der Beirat auf eine langfristige Sicherung des Standorts und den Erhalt aller Arbeitsplätze. “Da liegt was an”, so die einhellige Meinung, und die Sorge über die Vorgehensweise des Mutterkonzerns wird laut, besonders im Hinblick auf die wirtschaftliche Sicherheit der Region.
In puncto Optimismus ist die Stimmung eher gedämpft. Mit dem Managementwechsel im Mutterkonzern häufen sich die Bedenken über zukünftige Investitionen in den Bremer Standort. Ein weiterer Warnschluss ist die geplante Reduzierung der Zahl neuer Auszubildenden, die die Unsicherheit unter den Beschäftigten zusätzlich verstärkt.
Der Druck auf die regionale Wirtschaft ist groß und der Ausgang der Entwicklungen bei Gestra AG bleibt ungewiss, was weitreichende Folgen für die Beschäftigten und die gesamte Bremer Industrie haben könnte. Die Zeit drängt, denn die nächsten Schritte müssen zügig klargestellt werden, um die Sicherheit der Arbeitsplätze in Findorff zu gewährleisten.
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Ort | Findorff, Deutschland |
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