Letzter Tiergottesdienst in Vegesack: Ein bewegendes Abschiedsfest!

Letzter Tiergottesdienst in Vegesack: Ein bewegendes Abschiedsfest!

Vegesack, Deutschland - Am Pfingstsonntag fand in der Vegesacker Stadtkirche ein ganz besonderer Tiergottesdienst statt. Pastor Volker Keller hielt mit viel Herz seinen 20. und letzten Gottesdienst für Tiere, ein Ereignis, das in der Gemeinde schon seit vielen Jahren Tradition hat. Rund 20 Jahre lang hat Keller Tiere und ihre Besitzer in einem festlichen Rahmen zusammengebracht, um Gottes Schöpfung zu feiern, auch wenn der Gottesdienst in diesem Jahr aufgrund von Regen und kühlen Temperaturen ausnahmsweise in die Kirche verlegt werden musste. Dies war erst das zweite Mal in all den Jahren, dass das Event nicht im Freien stattfand, wie Weser-Kurier berichtet.

Die sanfte Orgelmusik, die während des Gottesdienstes gespielt wurde, war darauf abgestimmt, die empfindlichen Ohren der Tiere nicht zu überfordern. Pastor Keller betonte in seiner Ansprache, dass Tiere ebenso einen Eigenwert haben und dass Gott in seiner Schöpfung auf verschiedene Weise präsent ist. Zu den tierischen Teilnehmern des Gottesdienstes gehörte auch der Berner Sennenhund Guido, der etwas Überredung benötigte, um die Kirche zu betreten. Für ihn war es eine neue Erfahrung, umgeben von anderen Tieren und Menschen.

Vielfältige Tierfamilien und ihre Geschichten

Die Reaktionen der Tiere während des Gottesdienstes waren bunt gemischt: Einige schienen entspannt, während andere voller Energie umherwuselten. Eine Besucherin stellte ihre Katze mit einem laminierten Foto vor, und es gab sogar einen Boxermischling namens Henry, der seine ehemalige Gassigeherin aus dem Tierheim wiedertraf. Die emotionale Stimmung wurde zusätzlich von Manuela Klatt unterstrichen, die über die besondere Beziehung zwischen Mensch und Pferd sprach und verschiedene Hufeisen präsentierte.

Verstärkung kamen auch von Vertretern des Bremer Tierschutzvereins, die über ihre wertvolle Arbeit berichteten und auf der Suche nach neuen ehrenamtlichen Helfern waren. Pastor Keller wurde für sein langjähriges Engagement im Bereich des Tierschutzes mit Geschenken und Dankesworten bedacht und äußerte die Hoffnung, dass die schöne Tradition der Tiergottesdienste auch nach seiner Pensionierung fortgeführt wird.

Die tiefere Bedeutung des Tiergottesdienstes

Doch warum ist ein Tiergottesdienst für die Gemeinde so wichtig? Wie auf evangelisch.de beschrieben, hilft der Gottesdienst, Menschen anzusprechen, die vielleicht nicht mehr regelmäßig in die Kirche kommen. Er stärkt die Ökumene, fördert die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen christlichen Gemeinschaften und bringt Tierschutzorganisationen näher zur Gemeinde. Auch die Gesprächsanlässe über artgerechte Tierhaltung und den Umgang mit Tieren dürfen nicht unterschätzt werden.

Die biblische Sicht auf den Tierschutz ist eindeutig: Tierwohl wird als Gebot der Menschlichkeit verstanden, und die Tiere haben auch ein Recht auf eine respektvolle Behandlung. Im Buch der Sprüche wird sogar gesagt: „Der Gerechte kümmert sich um das Wohl seiner Tiere.” (Sprüche 12,10) Dies zeigt die tief verwurzelte Verantwortung der Menschen für die Kreaturen Gottes.

Am Ende eines bewegenden Tages war der letzte Tiergottesdienst unter Pastor Keller nicht nur ein Abschied, sondern auch eine Feier des Lebens und der Schöpfung. Es bleibt zu hoffen, dass diese wertvolle Tradition in Vegesack auch in Zukunft weitergelebt wird.