Graffiti-Vandalismus in Bremen: Polizei fasst Sprayer auf frischer Tat!

Graffiti-Vandalismus in Bremen: Polizei fasst Sprayer auf frischer Tat!
Herdentorsteinweg, 28195 Bremen, Deutschland - In Bremen-Mitte, genauer gesagt im Stadtteil Bahnhofsvorstadt, konnte die Polizei in der frühen Morgenstunde des 4. Juli 2025 einen 36-jährigen Graffitisprayer auf frischer Tat ertappen. Gegen 4:30 Uhr beobachtete ein aufmerksamer Zeuge den Täter, der an fünf verschiedenen Orten, darunter der Herdentorsteinweg und der Eingangsbereich einer Diskothek, Graffiti sprühte. Weitere Betätigungsorte waren ein Mülleimer, eine Werbetafel auf der Brake und eine Mauer am Breitenweg. Dank der schnellen Reaktion des Zeugen und der daraufhin alarmierten Polizei gelang die vorläufige Festnahme des beschuldigten Farbvandalen. Der Vorfall geschah kurz nachdem Innensenator Ulrich Mäurer ein härteres Vorgehen gegen den illegalen Farbvandalismus angekündigt hatte. Die strafrechtlichen Ermittlungen wegen Sachbeschädigung dauern an, wobei Strafen von bis zu zwei Jahren Freiheitsentzug oder Geldstrafen drohen. Zudem könnten zivilrechtliche Ansprüche auf Schadenersatz bis zu 30 Jahre bestehen, wie Nachrichten Heute berichtet.
Der Vorfall reiht sich ein in die Diskussion um den Farbvandalismus in Bremen, den Innensenator Mäurer als „Seuche“ bezeichnet hat. In einem aktuellen Vorstoß der Bremer Innenbehörde wird ein neuer Ansatz zur Bekämpfung illegaler Graffiti vorgeschlagen. Partner in diesem Vorhaben sind der Energieversorger SWB sowie dessen Tochterunternehmen Wesernetz, die insgesamt über 1600 Trafostationen betreiben – viele davon sind beliebte Zielobjekte für Graffiti-Künstler. Der SWB-Vorstandssprecher Karsten Schneiker hebt hervor, dass man sich für ein sauberes Stadtbild verantwortlich fühlen sollte. In der Neustadt sollen zuerst stark betroffene Stellen gereinigt werden, und dabei wird der Verein Hoppenbank mit ehemaligen Strafgefangenen unterstützen, wie der Weser-Kurier berichtet.
Ein ganzheitlicher Ansatz gegen Farbvandalismus
Innensenator Mäurer hat in einer Veröffentlichung betont, dass die Stadt nicht nur die ästhetischen, sondern auch die wirtschaftlichen Schäden des Farbvandalismus nicht länger ignorieren kann. 2021 wurden in Bremen fast 800 Straftaten in Zusammenhang mit illegalen Graffiti und Tags registriert. Ziel des neuen ressortübergreifenden Konzepts ist es, Maßnahmen zu ergreifen, um die Aufklärungsquote zu steigern und schneller auf die Schäden zu reagieren. Dabei sind vor allem zwei Ansätze von Bedeutung: die Förderung kreativer Projekte zur Verschönerung des öffentlichen Raums sowie Maßnahmen zur Unterstützung der Reinigung von Graffiti. Der Senat plant, in der Nähe touristischer Bereiche regelmäßig die Schmierereien zu beseitigen und sicherzustellen, dass diskriminierende Inhalte priorisiert entfernt werden, wie die Senats-Pressemitteilung beschreibt.
Für die Umsetzung des Konzepts sind allerdings klare finanzielle Mittel erforderlich, die derzeit begrenzt sind. Während im Jahr 2023 und 2024 bereits 40 öffentliche Objekte gereinigt wurden, ist die Frage nach zusätzlichem Personal und Budget für die Maßnahmen weiterhin ein ungelöstes Problem. Kritiker wie Wolfgang Budde vom Bremer Bündnis gegen Farbvandalismus haben gefordert, eine zentrale Anlaufstelle für die Problematik zu schaffen und mehr Aufklärungsarbeit zu leisten, um das Bewusstsein in der Bevölkerung zu schärfen.
Der aktuelle Vorfall mit der Festnahme des Graffitisprayers hat die Dringlichkeit dieser Maßnahmen nochmals unterstrichen. Die Bremer Polizei ist auf die Unterstützung der Bevölkerung angewiesen, um Hinweise auf solche Taten zu erhalten und um den Farbvandalismus effektiv entgegenzuwirken.
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Ort | Herdentorsteinweg, 28195 Bremen, Deutschland |
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