Hillmannplatz: Licht und Kultur beleben ehemals kriminellen Hotspot!

Hillmannplatz: Licht und Kultur beleben ehemals kriminellen Hotspot!
Hillmannplatz, 28195 Bremen, Deutschland - Der Hillmannplatz in der Bahnhofsvorstadt hat in den letzten Jahren einen beeindruckenden Wandel durchgemacht. Wo einst Kriminalität dominierte, gibt es nun Anzeichen für eine positive Entwicklung. Laut dem Weser Kurier haben Anwohner und Gastronomen gemeinsam verschiedene Maßnahmen initiiert, um die Sicherheit zu erhöhen und die Aufenthaltsqualität zu verbessern. Die Zahl der Straftaten am Hillmannplatz ist gesunken, was auf den Erfolg dieser Initiativen hindeutet.
Zu den Maßnahmen gehören die Beauftragung eines Sicherheitsdienstes und die Installation eines temporären Polizei-Containers vor Ort. Darüber hinaus sorgt eine Videoüberwachung für zusätzliche Sicherheit. Diese Entwicklungen sind Teil des Projekts „Tatkraft Hillmannplatz“, das vom City 46 des Vereins Kommunalkino Bremen in Abstimmung mit Anwohnern ins Leben gerufen wurde. Es fokussiert sich auf temporäre Licht- und Raumgestaltung sowie ein kleines Kulturprogramm, das von Spätsommer bis Winter 2024 stattfinden soll. Die Fortführung dieses Projekts wird durch das Bundesprogramm „Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren“ (ZIZ) gefördert, was einen echten Schub für den Hillmannplatz darstellen könnte.
Sicherheitslage und aktuelle Zahlen
- Kriminalstatistik:
- 2021: 500 Straftaten
- 2022: 650 Straftaten
- 2023: rund 1.000 Straftaten
Die CDU begrüßt die geplante Kameraüberwachung, äußert jedoch Bedenken hinsichtlich der Notwendigkeit von mehr Polizeikräften vor Ort, wie Wiebke Winter, stellvertretende Fraktionsvorsitzende, betont.
Gestaltungsansätze und Stadtplanung
Die Entwicklung des Hillmannplatzes fällt in einen größeren Kontext der Stadtplanung, die auch als präventive Maßnahme gegen Kriminalität gesehen wird. Wie die Bundeszentrale für politische Bildung in ihren Analysen erörtert, spielen soziale und bauliche Rahmenbedingungen eine wichtige Rolle im Zusammenhang mit Kriminalität. Es gibt zahlreiche Studien, die zeigen, dass die Kriminalitätsbelastung höher ist, je näher ein Ort am Stadtzentrum liegt. Problematische Stadtviertel zeichnen sich oft durch eine ungünstige soziale Struktur und fehlende soziale Kontrolle aus.
Architekt Oskar Newman hat in den 1970er Jahren das Konzept des „Schutz bietenden Raums“ entwickelt. Seine vier Planungsgrundsätze zielen darauf ab, Kriminalität durch gezielte gestalterische Maßnahmen zu verringern. So sollen Maßnahmen wie eine gute Beleuchtung und die dezentrale Ansiedlung von Geschäften helfen, die Angst vor Kriminalität in öffentlichen Räumen abzubauen.
Unter Berücksichtigung all dieser Aspekte zeigt der Hillmannplatz, dass es durch ein gemeinsames Engagement von Anwohnern, Gastronomen und der Politik gelingen kann, einen früheren Kriminalitätsschwerpunkt in einen lebendigen und sicheren Ort zu transformieren. Die bevorstehenden Veranstaltungen, darunter ein Konzert und ein Silent Cinema zwischen dem 16. und 24. August, bieten die Möglichkeit, den Platz weiter zu beleben und die verschiedenen Initiativen zu präsentieren.
Die Diskussion über die Fortsetzung des Projekts nach Auslaufen der ZIZ-Förderung im Jahr 2026 wird im Herbst in einem Workshop behandelt – ein Schritt, der auf die dauerhafte positive Entwicklung des Hillmannplatzes abzielt und vielleicht auch andere Stadtteile inspirieren könnte.
Details | |
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Ort | Hillmannplatz, 28195 Bremen, Deutschland |
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