Polizei Bremen baut Blitzer ab: Was bedeutet das für die Verkehrssicherheit?

Polizei Bremen baut Blitzer ab: Was bedeutet das für die Verkehrssicherheit?
Mitte, Bremen, Deutschland - In Bremen gibt es derzeit Änderungen bei der Geschwindigkeitsüberwachung, die Autofahrer aufhorchen lassen sollten. Die Polizei hat bekannt gegeben, dass einige stationäre Geschwindigkeitsmessgeräte an zwei wichtigen Einfallstraßen in die Stadtmitte abgebaut wurden. Betroffen sind die B 75 stadteinwärts und der Autobahnzubringer zur A 27. An den bekannten Standorten an der Kurfürstenallee in Fahrtrichtung Stadtzentrum und der Richard-Boljahn-Allee in stadtauswärtiger Richtung waren diese Geräte zum Teil seit Jahren im Einsatz. Die Änderung der Verkehrssituation erfolgt, weil die technische Zulassung der Blitzer ausgelaufen ist, berichtet Polizeisprecher Bastian Demann gemäß Weser Kurier.
Besonders auffällig: Im vergangenen Jahr wurden an den abgebauten Blitzern über 9.000 Geschwindigkeitsverstöße festgestellt. Den Großteil davon gab es an der B 75 mit 3.866 Blitzern, gefolgt von der Richard-Boljahn-Allee mit 3.164 und der Kurfürstenallee mit 2.022 Blitzergebnissen. Diese Missachtungen der Geschwindigkeit führten zu geschätzten Einnahmen von über 450.000 Euro für die Stadt, basierend auf einem Durchschnitt von 50 Euro pro Verstoß.
Die Gründe für den Abbau der Blitzer
Der Abbau der Blitzer zieht sich in einem Kontext, in dem die Polizei Bremen plant, neue stationäre Anlagen zur Geschwindigkeitsüberwachung zu installieren. Dabei wird jedoch darauf geachtet, dass die Standorte regelmäßig überprüft werden. Kriterium sind unter anderem das Verkehrsaufkommen, die Verstoßquote sowie technische Umsetzbarkeit. In den letzten Jahren waren Geschwindigkeitsübertretungen in Bremen ein großes Thema, wie die Zahl von über 28.000 Fällen im Fahreignungsregister (FAER) im Jahr 2023 zeigt, wobei mehr als die Hälfte dieser Verstöße Geschwindigkeitsübertretungen waren. Diese Verstöße haben im Vorjahr etwa 15 Millionen Euro in die Landeskasse gespült.
Wie messen Geschwindigkeitsanlagen?
Doch was genau passiert bei den Geschwindigkeitskontrollen? In Deutschland kommen verschiedene Geräte zum Einsatz, die unterschiedliche Messprinzipien nutzen. Zum Beispiel senden Radarstrahlen aus, die von Fahrzeugen reflektiert werden. Neuere Geräte können sogar den Abstand und den Winkel zum Fahrzeug messen, um ein umfassenderes Bild der Verkehrssituation zu erfassen. Auch Lichtschranken, piezoelektrische Drucksensoren und induktive Schleifen werden eingesetzt, um die Geschwindigkeit von Fahrzeugen genau zu bestimmen, wie die Physikalisch-Technische Bundesanstalt erklärt.
- Radarfallen: Nutzen den Doppler-Effekt zur Geschwindigkeitsmessung.
- Lichtschranken: Messen die Zeit zwischen Lichtschrankenunterbrechungen.
- Piezosensoren und Induktionsschleifen: Erfassen Druck- oder Stromflussänderungen.
- Lasermessgeräte: Arbeiten mit LiDAR-Technologie.
- Videonachfahrsysteme: Messen die Geschwindigkeit aus einem fahrenden Polizeifahrzeug.
- Section Control: Misst die Durchschnittsgeschwindigkeit über einen bestimmten Streckenabschnitt.
Die Polizei führt Geschwindigkeitskontrollen in der Regel an Gefahrenstellen durch, um die Verkehrssicherheit zu erhöhen und Unfälle zu vermeiden. Die Strafen variieren je nach Ausmaß der Geschwindigkeitsüberschreitung und sind im Bußgeldkatalog detailliert festgelegt. Innerorts reichen die Bußgelder von 30 Euro für eine Überschreitung von bis zu 10 km/h bis zu 800 Euro für mehr als 70 km/h.
Insgesamt zeigt sich, dass in Bremen die Bemühungen zur Verbesserung der Verkehrssicherheit an Fahrt aufnehmen, auch wenn alte Blitzer weichen müssen. Es bleibt abzuwarten, wo die neuen Anlagen errichtet werden und welchen Einfluss sie auf das Fahrverhalten in der Stadt haben werden.
Für weitere Informationen zu Geschwindigkeitskontrollen und den Bußgeldern, lesen Sie auch Bussgeldkatalog.
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Ort | Mitte, Bremen, Deutschland |
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