Stellenabbau bei Gesundheit Nord: Ärztevereinigungen schlagen Alarm!

Die Ärztegewerkschaft kritisiert den geplanten Stellenabbau im Klinikum Bremen-Mitte und dessen Auswirkungen auf die Patientenversorgung.
Die Ärztegewerkschaft kritisiert den geplanten Stellenabbau im Klinikum Bremen-Mitte und dessen Auswirkungen auf die Patientenversorgung. (Symbolbild/MB)

Stellenabbau bei Gesundheit Nord: Ärztevereinigungen schlagen Alarm!

Klinikum Bremen-Mitte, Bremen, Deutschland - Die Diskussion um den geplanten Stellenabbau im Bremer Klinikverbund Gesundheit Nord (Geno) sorgt für Aufregung in der Stadt. Die Ärztegewerkschaft Marburger Bund erhebt schwere Vorwürfe gegen die Gesundheit Nord und warnt, dass dieser Schritt die Patientensicherheit gefährden könnte. Laut Weser-Kurier kündigte Geschäftsführer Jörg Fierlings an, dass bis zu 120 ärztliche Stellen in Bremen abgebaut werden sollen, insbesondere am Klinikum Bremen-Mitte und Klinikum Bremen-Ost.

Die Situation ist alarmierend: Bereits jetzt fehlen über 100 von insgesamt 1200 ärztlichen Stellen, die nicht durch Fallpauschalen finanziert sind. Der Marburger Bund macht darauf aufmerksam, dass die Notwendigkeit eines Stellenabbaus angesichts des akuten Personalmangels nicht nachvollziehbar sei. Vor allem in der Zentralen Notaufnahme am Klinikum Bremen-Mitte sieht man bereits die Auswirkungen. Laut Fierlings könnten ganze Schichten nicht besetzt werden, was die Patientenversorgung gefährdet.

Stellenabbau im Kontext der Krankenhausstruktur

Die Gesundheit Nord rechtfertigt den geplanten Stellenabbau mit einem Rückgang der stationären Fälle, da viele Leistungen mittlerweile ambulant erbracht werden. Die Sprecherin von Geno, Karen Matiszick, widerspricht den Vorwürfen und erklärt, dass stets ein Internist im Hintergrund bereitstehe. Ein Teil des Sanierungsprozesses sei auch die Reduzierung der Bettenzahl von 2000 auf 1500, was zu einem geringeren Bedarf an Ärzten führe. Der Betriebsrat und der Marburger Bund sehen jedoch in dieser Argumentation eine fatale Fehleinschätzung. Sie fordern von der Geschäftsführung konkrete strukturelle Vorschläge zur Verbesserung der Situation.

Ein weiterer Punkt, der in der Debatte oft untergeht, ist der Fachkräftemangel im Gesundheitswesen, der laut einer Analyse von PwC die gesamte Branche belastet. Eine Umfrage zeigt, dass 68 % der Pflegekräfte eine angemessene Bezahlung als entscheidenden Anreiz betrachten, um im Beruf zu bleiben. Darüber hinaus sind bessere Arbeitszeiten (49 %) und eine bessere personelle Ausstattung (47 %) zentrale Forderungen.

Konsequenzen für die Bremer Gesundheitsversorgung

Die Maßnahmen von Geno könnten nicht nur die Motivation der Beschäftigten weiter untergraben, sondern auch zu einer alarmierenden Situation in der Patientenversorgung führen. Laut Fierlings bringt der angekündigte Stellenabbau in Kombination mit dem bestehenden Ärztemangel die Gesundheitsversorgung in Bremen in große Gefahr. Der Marburger Bund hofft, dass durch diesen öffentlichen Druck eine Umkehr in der Personalpolitik erfolgt und konkrete Lösungen für die Gesundheitsversorgung in Bremen gefunden werden.

Die anhaltenden Unstimmigkeiten zwischen den verschiedenen Akteuren der Gesundheit Nord werfen Fragen auf: Wie kann die Sicherheit der Patienten gewährleistet werden, wenn gleichzeitig Stellen abgebaut werden? Werden die betroffenen Kliniken in der Lage sein, auch künftig den Anforderungen der Patientenversorgung gerecht zu werden? Es bleibt abzuwarten, ob die Stimmen der Kritiker Gehör finden und die Gesundheitspolitik in Bremen einen Kurswechsel vollzieht.

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OrtKlinikum Bremen-Mitte, Bremen, Deutschland
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