Landkreis Osterholz plant großen Naturschutz für Blumenthaler Aue!

Der Landkreis Osterholz plant ein Naturschutzgebiet für die Blumenthaler Aue zur Verbesserung des Gewässerzustands und Schutz der Biodiversität.
Der Landkreis Osterholz plant ein Naturschutzgebiet für die Blumenthaler Aue zur Verbesserung des Gewässerzustands und Schutz der Biodiversität. (Symbolbild/MB)

Landkreis Osterholz plant großen Naturschutz für Blumenthaler Aue!

Blumenthal, Deutschland - Im Landkreis Osterholz tut sich was im Naturschutz! Der Landkreis plant aktuell die Ausweisung einer Naturschutzverordnung für den Mittellauf der Blumenthaler Aue bis zur Landesgrenze. Ziel der Initiative ist es, den Gewässerzustand zu verbessern und die Tier- und Pflanzenwelt in einem 133 Hektar großen Gebiet zu sichern. Besonders schutzwürdig ist der Bereich zwischen Schwankenfurth und Beckedorf, der bisher nicht als Natura-2000-Gebiet bei der EU angemeldet wurde, wie der Weser-Kurier berichtet.

Doch nicht alle sind begeistert von den Plänen des Landkreises. Torsten Wischhusen, CDU-Kreistagsabgeordneter, äußert Bedenken und verweist auf bereits bestehende Richtlinien zum Biotop- und Gewässerschutz. Seine Meinung findet Unterstützung bei Kreislandwirt Stephan Warnken und Jägerschaftsvertreter Jürgen Schindler, die jedoch beide kein Stimmrecht besitzen. Trotz dieser kritischen Stimmen billigen die meisten Ausschussmitglieder den Verordnungsentwurf, während ein Beteiligungsverfahren im Herbst gestartet werden soll.

Umweltschutz im Fokus

Die Blumenthaler Aue ist seit dem Jahr 2000 als Prioritätsgewässer klassifiziert und muss in einen mindestens guten ökologischen Zustand überführt werden. Aktuell, so der Landkreis, befindet sie sich noch in einem unbefriedigenden Zustand. Warnken sieht in den neuen Regelungen eine Überkompensation und Überregulierung, ein Vorwurf, den Umweltdezernent Dominik Vinbruck zurückweist. „Es kann nicht die gesamte Branche für die Fehltritte eines Einzelnen zur Verantwortung gezogen werden“, betont er.

Die Diskussion um die Blumenthaler Aue zeigt, wie wichtig der Naturschutz in Zusammenarbeit mit der Wasserwirtschaft ist – ein Thema, das auch in der Leitlinie der Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) verankert ist. Diese beschreibt die Zusammenarbeit zwischen Naturschutz und Wasserwirtschaft als einen Schlüssel zur Zielerreichung. Die WRRL, ein zentrales politisches Instrument im Gewässerschutz, integriert moderne Ansätze und bündelt zahlreiche Einzelrichtlinien des EU-Wasserrechts, wie das Umweltbundesamt erklärt.

Kritik und Forderungen

Ein weiterer Diskussionspunkt unter den Beteiligten ist die fehlende Berücksichtigung des Oberlaufs der Blumenthaler Aue. Dörte Gedat von den Grünen fordert eine Überprüfung der Schutzwürdigkeit des gesamten Gewässers, ihre Anträge zu diesem Thema wurden jedoch abgelehnt. Jutta Kemmer von den Naturschutzverbänden hingegen fordert umfassende Schutzmaßnahmen für die Blumenthaler Aue, während die Diskussion um Schutzgebiete im Landkreis weitergeht. Der Landkreis plant auch die Ausweisung zusätzlicher Schutzgebiete, darunter die Schwaneweder Beeke und weitere Teile der Blumenthaler Aue.

Die kommenden Monate bieten Gelegenheit, die verschiedenen Stimmen und Interessen im Rahmen des Beteiligungsverfahrens zu hören. Der Dialog wird entscheidend sein, um das Gleichgewicht zwischen Umweltschutz und den Bedürfnissen der Anwohner und Landwirte zu finden. Schließlich geht es darum, einen nachhaltigen Schutz der Natur zu gewährleisten und gleichzeitig die Regionalentwicklung nicht aus den Augen zu verlieren.

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OrtBlumenthal, Deutschland
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