Bremer Forscher untersuchen die geheimen Folgen der Amazonas-Dürre

Ein Bremer Forschungsteam untersucht die Klimawandelauswirkungen im Amazonas und zieht Parallelen zu Vegesack.
Ein Bremer Forschungsteam untersucht die Klimawandelauswirkungen im Amazonas und zieht Parallelen zu Vegesack. (Symbolbild/MB)

Vegesack, Deutschland - Der Amazonas ist nicht nur der mächtigste Fluss der Erde, sondern auch ein sensibler Indikator für die Gesundheit unseres Planeten. Ein Team um Professorin Andrea Koschinsky von der Constructor University aus Bremen hat kürzlich eine spannende Studie zu den Auswirkungen des Klimawandels und extremer Wetterlagen im Mündungsgebiet des Amazonas durchgeführt. Im Dezember 2024 begab sich die Gruppe auf eine fünfwöchige Expedition mit dem Forschungsschiff Meteor, nachdem die Reise aufgrund der COVID-19-Pandemie und eines Zollstreiks in Brasilien verzögert worden war. Diese Expedition war eine wertvolle Gelegenheit, um Daten zu sammeln, da sie nach einer besonders starken Dürre stattfand, die die Region heimgesucht hatte. Weser Kurier berichtet, dass die internationale Forschungsgruppe Parallelen zur Wesermarsch in Norddeutschland entdeckte, insbesondere bezüglich der Themen Salzgehalt und Nährstoffversorgung.

Was macht die Situation im Amazonas so dramatisch? Ganz einfach: Der Amazonas-Regenwald erlebt die schlimmste Dürre seit über 50 Jahren. Dies führt eine aktuelle Studie auf klimabedingte Veränderungen zurück und betont, dass der Klimawandel die Wahrscheinlichkeit solcher Dürreperioden um ein Vielfaches erhöht. Sigma Earth hebt hervor, dass die Abholzung des Regenwaldes die Region anfälliger für extreme Wetterereignisse macht. Während des letzten Jahres wurde der Rio Negro als „außergewöhnlich“ beschrieben, da er den niedrigsten Wasserstand seit über 100 Jahren verzeichnete. Dies hat nicht nur Auswirkungen auf die Artenvielfalt, sondern auch auf die Millionen von Menschen, die auf diesen Fluss angewiesen sind.

Die Auswirkungen der Dürre

Die Dürre hat Auswirkungen auf viele Bereiche. Zum Beispiel ist der Salzgehalt in den Flussmündungen der Amazonasregion, insbesondere in den Mangrovenwäldern, überraschend hoch – und zwar doppelt so hoch wie gewöhnlich. Dies könnte Hinweise auf die Veränderungen geben, die auch unsere Salzwiesen in der Wesermarsch betreffen. Diese Erkenntnisse sind nicht nur lokal relevant, sondern werfen auch einen Schatten auf die globalen Klimastabilität, wie sie in einem Artikel von Spiegel umrissen wird. Wenn sich das Klima in Deutschland weiterhin schnell erwärmt, ist mit erhöhten Dürreperioden zu rechnen, was die Notwendigkeit für dringende Maßnahmen deutlich macht.

Wie wird auf diese Herausforderungen reagiert? Die Constructor University hat bereits einen neuen Studiengang ins Leben gerufen, um den Anforderungen in der Umweltforschung gerecht zu werden. Koschinsky plant, die Forschungsergebnisse auf Konferenzen vorzustellen, um Entscheidungsträger in Politik und Wissenschaft zu sensibilisieren. Diese Ansätze sind dringend notwendig, denn die Abholzung hat in den letzten 50 Jahren etwa ein Fünftel des Amazonas-Regenwaldes vernichtet, und die Prognosen deuten darauf hin, dass bei unverminderter globaler Erwärmung extreme Dürren alle 13 Jahre auftreten könnten.

Die Expedition im Amazonas zeigt, dass in der Wissenschaft noch viel zu tun ist. Professorin Koschinsky und ihr Team sind entschlossen, weitere Reisen in die Region zu planen, um ein tieferes Verständnis für den Klimawandel und seine Auswirkungen auf diesen kostbaren Lebensraum zu bekommen. Wenn wir die Gesundheit des Amazonas schützen wollen, liegen die nächsten Schritte klar auf der Hand: Aufklärung, Sensibilisierung und konkret umsetzbare Maßnahmen sind nötig, um die drohenden Gefahren abzuwenden.

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Ort Vegesack, Deutschland
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