Vom Schulschwänzer zum Ausbildungshelden: Hendriks beeindruckende Wendung!

Hendrik M., ehemaliger Schulschwänzer, findet durch ein Projekt zurück ins Leben und schließt seine Hauptschule ab.
Hendrik M., ehemaliger Schulschwänzer, findet durch ein Projekt zurück ins Leben und schließt seine Hauptschule ab. (Symbolbild/MB)

Holzminden, Deutschland - In Holzminden hat sich eine dramatische Wende im Leben des jungen Hendrik M. abgezeichnet, der einst auf der schiefen Bahn war. Mit nur 15 Jahren begann er, erstmals die Schulbank zu drücken, um sich dann zunehmend dem Unterricht zu entziehen. Wie RTL berichtet, ging die Schulverweigerung von Hendrik mit einem tiefen Gefühl der Einsamkeit einher, das sich in seinem selbst beschriebenen Bild als „der böse Mann im Raum“ zeigte.

Der Teenager hatte sich zunächst vorstellen können, Polizist zu werden, wie sein älterer Bruder. Doch Prüfungsängste und soziale Belastungen führten dazu, dass er immer weniger zur Schule ging. Seine Noten rutschten in den Keller, und er wechselte von einem Gymnasium zur Oberschule, wo er mit einem neuen Freundeskreis in Kontakt trat, der wenig Positives für ihn brachte. Hinzu kam die Trennung seiner Eltern und der Verkauf des Familienhauses, was bei Hendrik zu Depressionen führte. Seine Mutter suchte verzweifelt nach Hilfe, fand jedoch anfangs keinen Zugang zu geeigneten Unterstützungsangeboten.

Hilfe durch gezielte Projekte

Ein Lichtblick kam in Form des Projekts „Schulverweigerer-Wecker“, das durch den Schulleiter der Oberschule ins Leben gerufen wurde. Dieses Projekt zielt darauf ab, Jugendliche wie Hendrik zurück in die Schule zu holen und sie zu unterstützen. Unter der Leitung von Hans-Georg Riedel, einem pensionierten Polizisten, begann Hendrik erste Fortschritte zu machen. Doch die Rückkehr in alte Verhaltensmuster schloss er nicht aus – sein schlechtes Abgangszeugnis lieferte dafür den traurigen Beweis.

Erst als er vor das Amtsgericht geladen wurde, setzte bei Hendrik ein Umdenken ein. Diese Erfahrung motivierte ihn dazu, sich wieder in die schulischen Herausforderungen zu stürzen. Er schrieb die Hauptschule erfolgreich ab und erhielt sogar eine Zusage für eine Ausbildung als Maschinen- und Anlagenführer. Hendriks Klassenlehrer konnte eine deutliche Verbesserung seiner Leistungen feststellen. Freude und Aufregung begleiten ihn nun auf dem Weg zu seiner Ausbildung, die im September 2025 beginnt.

Ursachen der Schulverweigerung

Die Gründe für Schulverweigerung sind oft vielschichtig. Wie Neurologen und Psychiater im Netz feststellen, sind Angststörungen häufig ein Auslöser für Kinder und Jugendliche, die dem Schulbesuch fernbleiben. Angefangen bei Schulangst, die sich in psychosomatischen Beschwerden äußern kann, bis hin zu schwerwiegenderen sozialen Ängsten, können diese psychischen Probleme in der Jugendzeit eskalieren. In vielen Fällen führt unbehandelte Schulverweigerung nicht nur zu schulischen Rückständen, sondern auch zu reduzierten Berufschancen und sogar Kriminalität.

  • Angststörungen: häufiges Motiv für Schulverweigerung
  • Soziale Ängste und Mobbing: verstärken die Probleme
  • Unbehandelte Fälle: können zu psychischen Erkrankungen führen

Um solchen Tendenzen entgegenzuwirken, ist es entscheidend, frühzeitig zu handeln und geeignete Hilfsmaßnahmen zu ergreifen. Es braucht sowohl engagierte Eltern als auch effektive Kooperationen zwischen Schulen und Familien, um ein unterstützendes Umfeld zu schaffen. Das Projekt „Jeder Schultag zählt“ zeigt in Hamburg, wie wichtig diese Zusammenarbeit für die Reduzierung von Schulabsentismus ist. Schulen, die Eltern aktiv in den Prozess einbeziehen, verzeichnen nachweislich weniger Fehlzeiten und ein besseres Schulklima, so das Deutsche Schulportal.

Hendriks Geschichte ist ein ermutigendes Beispiel dafür, dass es möglich ist, Wendepunkte im Leben junger Menschen zu erreichen und ihnen die Tür zu einer besseren Zukunft zu öffnen.

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Ort Holzminden, Deutschland
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