Tausende feiern beim CSD in Hannover: Ein Zeichen für Vielfalt!

Rund 6.500 Teilnehmer feierten den Christopher Street Day in Hannover am 7. Juni 2025, setzen ein Zeichen für queere Rechte und Vielfalt.
Rund 6.500 Teilnehmer feierten den Christopher Street Day in Hannover am 7. Juni 2025, setzen ein Zeichen für queere Rechte und Vielfalt. (Symbolbild/MB)

Hannover, Deutschland - Am 7. Juni 2025 zog der Christopher Street Day (CSD) in Hannover rund 6.500 Menschen zu einem farbenfrohen Demonstrationszug an. Trotz des anfänglichen Regens war die Stimmung positiv und lebhaft, wie Nadine Rochlitzer vom CSD-Vorstand bestätigte. Bei der anschließenden Kundgebung waren etwa 5.500 Teilnehmer anwesend. Ministerpräsident Olaf Lies (SPD) richtete ein Grußwort an die Menge und setzte ein Zeichen für Vielfalt und Gleichberechtigung. Die Veranstaltung verlief laut den Behörden ruhig und friedlich, was die positive Atmosphäre nur noch verstärkte. Für die Nachmittags- und Abendstunden waren musikalische Darbietungen sowie Infostände und kulinarische Angebote geplant.

Die Zunahme an Hasskriminalität gegen queere Menschen liegt jedoch wie ein Schatten über der bunten Veranstaltung. In Niedersachsen ist ein alarmierender Anstieg queerfeindlicher Übergriffe dokumentiert worden. So gab es in diesem Jahr bereits mehrere Angriffe, darunter einen schweren Vorfall, bei dem ein junger Transmann bei einem CSD krankenhausreif geprügelt wurde. Angesichts dieser Vorfälle plant die niedersächsische Landesregierung, die Anstrengungen im Kampf gegen Queerfeindlichkeit zu verstärken. Innenministerin Daniela Behrens (SPD) betonte die gesellschaftliche Verantwortung für Freiheit und Toleranz, und es sollen Maßnahmen zum Schutz queerer Menschen etabliert werden.

Statistik und Handlungsbedarf

Die Kriminalitätsstatistik aus den letzten Jahren offenbart ein düsteres Bild: Allein die Anzahl der dokumentierten queerfeindlichen Straftaten hat sich von 29 im Jahr 2019 auf 94 im Jahr 2022 erhöht. Diese alarmierenden Zahlen spiegeln nicht nur eine steigende Gewaltbereitschaft gegenüber der LGBTQ+-Gemeinschaft wider, sondern auch ein wachsendes Bewusstsein der Betroffenen, die sich trauen, Vorfälle bei der Polizei zu melden. Leon Dietrich fungiert seit 2020 als Landeskoordinator für die Polizei Niedersachsen im Bereich LSBTIQ.

Im Rahmen der Innenministerkonferenz wurden im Juni 2023 konkrete Handlungsempfehlungen zur Bekämpfung homophober und transfeindlicher Gewalt beschlossen. Diese Empfehlungen umfassen unter anderem eine Verbesserung der Ausbildung der Polizei, die Erhöhung der Anzahl an Ansprechpersonen in den Polizeidirektionen und gezielte Präventionsmaßnahmen. Es besteht ein dringender Bedarf, das „Hellfeld“ bei queerfeindlichen Straftaten zu vergrößern und die Sensibilität für diese Themen zu erhöhen.

Ein Blick in die Zukunft

Der bevorstehende Pfingstsonntag bietet erneut die Möglichkeit, die Vielfalt zu feiern, wenn in Hannover von 13:00 bis 22:00 Uhr ein weiteres Fest geplant ist. Es bleibt zu hoffen, dass trotz der gewaltsamen Vorfälle und der sinkenden Toleranz die Botschaft für mehr Gleichberechtigung und Unterstützung für queere Menschen klar und unmissverständlich bleibt. Das Engagement von allen Beteiligten ist wichtiger denn je, um klare Zeichen gegen Diskriminierung zu setzen und ein neues Kapitel der Akzeptanz und des Respekts aufzuschlagen. Die Regierungen und Behörden stehen in der Verantwortung, nicht nur zu reagieren, sondern auch proaktive Maßnahmen zu ergreifen, um ein sicheres Umfeld für alle zu garantieren.

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Ort Hannover, Deutschland
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