Barrierefreies Wohnen: So bleiben Sie im Alter selbstbestimmt!

Walle, Deutschland - In Bremen wird das Thema „altersgerechtes Wohnen“ immer wichtiger, da sich unsere Gesellschaft rapide verändert. Der demografische Wandel bringt nicht nur eine steigende Zahl älterer Menschen mit sich, sondern fordert auch ein Umdenken in der Wohnraumgestaltung. Bis 2030 wird in Deutschland mit einem Anstieg der Bevölkerung ab 65 Jahren auf rund 24 Millionen gerechnet, wie die Studie „Wohnen 65plus“ des Pestel-Instituts Hannover zeigt. Dies bedeutet, dass bereits jetzt angepackt werden muss, um die Wohnsituation für Senioren zu verbessern. Spot Bremen berichtet, dass altersgerechtes Wohnen darauf abzielt, die Wohnverhältnisse frühzeitig an die Bedürfnisse des Alters anzupassen.
Susanne Beck, eine freiberufliche Wohnberaterin in Bremen, ist der Meinung, dass Barrierefreiheit nicht nur im Badezimmer beginnt. Es sind oft schon der Hauseingang, Stufen oder enge Flure, die das selbstbestimmte Leben im Alter gefährden können. Umso wichtiger ist es, dass Wohnräume so gestaltet sind, dass sie auch bei gesundheitlichen Veränderungen ein Leben ohne Einschränkungen ermöglichen. Typische Umbauten, wie der Austausch von Badewannen gegen bodengleiche Duschen, sind nur ein Anfang. Beck, die mit dem Verein kom.fort e. V. zusammenarbeitet, bietet individuelle Beratung vor Ort an, denn jede Wohnsituation ist einzigartig.
Herausforderungen und Chancen
Der demografische Wandel zeigt auch in anderen Bereichen seine Auswirkungen. Die aktuelle Baupraxis ignoriert oft die Anforderungen an Barrierefreiheit. Nur etwa 5 % der 11 Millionen Haushalte in Deutschland leben in weitgehend barrierearmen Wohnungen. Um der steigenden Nachfrage gerecht zu werden und bis 2030 rund 50 Milliarden Euro für altersgerechte Umbauten zu investieren, müssen sowohl private als auch öffentliche Wohnbaugesellschaften umdenken. Barrierefrei für alle hebt hervor, dass jährlich 500 Millionen Euro an Fördergeldern benötigt werden, um diese Herausforderungen zu bewältigen.
Auf längere Sicht ist barrierefreies Bauen nicht nur eine soziale Notwendigkeit, sondern kann auch kostengünstiger sein. Die Folgekosten von nicht barrierefreien Wohnungen sind oft höher, da die Bedürfnisse älterer Menschen immer vielfältiger werden. Beck bietet mit ihrem kostenlosen Erstgespräch eine erste Unterstützung für Menschen, die ihre Wohnsituation anpassen möchten. Dabei wird auch die Suche nach alternativen Wohnlösungen und Umzügen unterstützt – eine wichtige Hilfe in Zeiten eines sich wandelnden Wohnmarkts.
Finanzielle Unterstützung für Umbauten
Mieter können unter bestimmten Voraussetzungen Anpassungen vornehmen, etwa wenn sie einen Pflegegrad haben und die Zustimmung des Vermieters einholen können. Zudem gibt es verschiedene Wege zur finanziellen Unterstützung für Umbauten, sogar im Rentenalter. Barrierefreie Immobilie weist darauf hin, dass die Integration von Barrierefreiheit in den Planungsprozess essenziell ist, um auch künftigen Generationen ein würdevolles Leben zu ermöglichen.
Angesichts des prägnanten Anstiegs der älteren Population ist es notwendig, alte Denkmuster zu durchbrechen. Die permanente Anpassung der Wohnsituation wird nicht nur zur Frage des Wohnraums, sondern beeinflusst alle Lebensbereiche, einschließlich der Wirtschaft und des Arbeitsmarkts. Umso mehr braucht es innovative Ideen und Partnerschaften zwischen Baugesellschaften, der öffentlichen Hand und der mittlerweile stark geforderten sozialen Infrastruktur. Nur so kann der Herausforderung des demografischen Wandels erfolgreich begegnet werden.
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Ort | Walle, Deutschland |
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