Hafenrevuetheater in Walle kämpft: Besucher und Sponsoren dringend gesucht!

Das Hafenrevuetheater in Walle ruft zur Unterstützung auf und plant neue Veranstaltungen zur Besuchersteigerung.
Das Hafenrevuetheater in Walle ruft zur Unterstützung auf und plant neue Veranstaltungen zur Besuchersteigerung. (Symbolbild/MB)

Hafenrevuetheater in Walle kämpft: Besucher und Sponsoren dringend gesucht!

Walle, Deutschland - Das Hafenrevuetheater in der Überseestadt Bremen schlägt Alarm: In einem offenen Aufruf über ihren Mail-Verteiler machen die Betreiber deutlich, wie dringend sie auf die Unterstützung der Öffentlichkeit angewiesen sind. Das Ensemble sucht nicht nur nach mehr Sponsoren, sondern auch nach einem höheren Besucheraufkommen, um die finanzielle Misere zu meistern, die durch die Auswirkungen der Pandemie noch verschärft wurde. Laut Weser-Kurier sind die Kartenverkäufe um 20 bis 30 Prozent gesunken. Oft sind nur 20 bis 30 der 90 möglichen Sitzplätze besetzt, und mindestens 40 Plätze sind nötig, um die Honorare für die Künstler und Techniker abzudecken.

Die Folgen der Corona-Pandemie machen sich auch beim Hafenrevuetheater bemerkbar. Mit Ausnahme der staatlichen Corona-Hilfen erhielt das Theater in der zurückliegenden Zeit keine öffentlichen Förderungen, was die Situation zusätzlich erschwert. „Kulturstätten dürfen nicht vergessen werden“, so der Appell der Verantwortlichen. Die geplante Einführung von „Handgolf“ im Innenhof der Alten Stauerei ab Juli soll als eigeninitiatives Projekt helfen, die drohende Sommerflaute zu bekämpfen.

Neue Veranstaltungen zur Besuchergewinnung

In der Hoffnung auf ein Comeback wird das Hafenrevuetheater auch eine „Open-Stage-Night“ am 25. Juni anbiete, bei der der Eintritt kostenlos ist. Zudem soll eine neue Open-Air-Reihe mit dem Titel „Theater im Hof“ ab dem 4. Juli für frischen Wind sorgen. Die erste Veranstaltung des Handgolf-Parcours, der aus elf barrierefreien Spielstationen besteht, wurde bereits erfolgreich durchgeführt. „Das ist eine tolle Möglichkeit für alle, die nicht nur ein bisschen Sport machen, sondern auch ins Gespräch kommen wollen“, erklärt einer der Organisatoren.

Die Betreiber, Geerken und Möllmann, die das Theater 2013 eröffneten, haben sich in der Kulturlandschaft Bremerhaven fest etabliert. Neben der Theaterarbeit bieten sie mittlerweile auch „Creativ-Workshops“ und einen Hobbychor namens „Chorwerk“ an, um zusätzliche Einnahmen zu generieren. Diese Diversifizierung ist besonders wichtig, da auch der Tourismus und die Firmenengagements stark zurückgegangen sind, wie die Betreiber berichten.

Der Druck auf die Kulturbranche wächst

Die Situation, in der sich das Hafenrevuetheater befindet, ist nicht einzigartig. Häufige Kürzungen der Kulturhaushalte, wie aktuell in Berlin und München, zeigen, dass die Theaterlandschaft unter Druck steht. In Berlin etwa sind die Kulturausgaben um 12 Prozent gekürzt worden, während in München Einsparungen von bis zu 15 Prozent bei den städtischen Bühnen anstehen, wie die Deutsche Bühne berichtet. Diese finanziellen Engpässe zeigen sich auch in der allgemeinen Unsicherheit vieler Kulturschaffender, die nicht wissen, wie es mit ihren Projekten weitergeht.

Die beiden Intendanten fordern daher nicht nur eine stärkere Unterstützung seitens der Politik, sondern auch ein Umdenken in der Finanzierung der Kultur. Es ist längst erkannt, dass Theater nicht nur der Unterhaltung dienen, sondern auch kulturelle Aufgaben erfüllen müssen. Die Erwartungen an die Kultureinrichtungen steigen, jedoch bleiben die Mittel dafür oft aus. Auch die Süddeutsche Zeitung weist auf die fragilen finanziellen Strukturen und die Herausforderungen hin, die es zu bewältigen gilt, um der kulturellen Vielfalt in Deutschland gerecht zu werden.

Angesichts dieser Entwicklungen und dem Bestreben, das Hafenrevuetheater auf einen stabilen Kurs zu bringen, bleibt nur zu hoffen, dass die Besucherzahlen bald wieder steigen und die Unterstützung aus der Bevölkerung zunehmen wird. Das Theater hat viel zu bieten und ist ein wichtiger Teil der Bremer Kulturszene, der es wert ist, erhalten zu bleiben.

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