ArcelorMittal Bremen: Stopp der grünen Stahlproduktion sorgt für Proteste!

ArcelorMittal stoppt CO2-reduzierte Stahlproduktion in Bremen; während wirtschaftliche Lage und Zukunft des Werks ungewiss bleiben.
ArcelorMittal stoppt CO2-reduzierte Stahlproduktion in Bremen; während wirtschaftliche Lage und Zukunft des Werks ungewiss bleiben. (Symbolbild/MB)

ArcelorMittal Bremen: Stopp der grünen Stahlproduktion sorgt für Proteste!

Bremen, Deutschland - Die Lage im Bremer Stahlwerk von ArcelorMittal sorgt derzeit für Aufregung. Anlässlich der jüngsten Entwicklungen hat das Unternehmen bekannt gegeben, dass es vorerst nicht in die CO2-reduzierte Produktion investieren wird. Diese Entscheidung hat für viel Gesprächsstoff gesorgt. Laut Buten un Binnen gibt es in Bezug auf die wirtschaftliche Lage des Werks widersprüchliche Meldungen. Während die Bremer Wirtschaftssenatorin Kristina Vogt (Linke) das Werk als „hochprofitabel“ bezeichnet, widerspricht der CEO von ArcelorMittal Bremen, Rainer Böse, und erklärt, dass das Werk in den letzten zwei Jahren Verluste geschrieben hat.

Die IG Metall, vertreten durch die Geschäftsführerin Ute Buggeln, unterstützt diese Einschätzung. Buggeln bestätigt die Verluste und betont, dass das Werk leistungsstark sei, aber seit längerer Zeit rote Zahlen schreibe. Dies entspricht nicht der werbewirksamen Behauptung von Vogt. Auch Bürgermeister Andreas Bovenschulte (SPD) hob bei einer Kundgebung mit über 2.000 Arcelor-Mitarbeitern die Stärke des Bremer Werks hervor.

Stopp der Dekarbonisierung sorgt für Unruhe

Unterdessen hat die IG Metall zusammen mit dem Betriebsrat des Bremer Stahlwerks den Stopp der umweltfreundlichen Stahlproduktion scharf kritisiert. Laut ZDF heute betrachten sie diesen Schritt als ernsthafte Bedrohung für die Zukunft des Standorts Bremen. Geplante Betriebsversammlungen wurden abgesagt, stattdessen mobilisiert die IG Metall für eine größere Kundgebung. ArcelorMittal hat die Pläne zur Dekarbonisierung der Flachstahlwerke in Bremen und Eisenhüttenstadt eingestellt, eine Entscheidung, die besonders in Anbetracht der bereitgestellten Fördergelder der Ampel-Regierung im Jahr 2024 als schockierend angesehen wird.

Die Bundesregierung hatte insgesamt 1,3 Milliarden Euro an Fördergeldern für die Standorte in Bremen und Eisenhüttenstadt bereitgestellt, um die Umstellung auf grüne Stahlproduktion zu unterstützen. Jetzt wird gefragt, wie es weitergeht, nachdem die Gelder durch die Entscheidung erst einmal nicht beansprucht werden. Der Bau einer Direktreduktionsanlage, die ursprünglich mit Erdgas und zukünftig mit grünem Wasserstoff hätte arbeiten sollen, wurde ebenfalls auf Eis gelegt.

Blick in die Zukunft der Stahlindustrie

Die Herausforderungen für die Stahlindustrie sind enorm, und das nicht nur in Bremen. Die EU-Kommission hat einen Aktionsplan präsentiert, der die Branche unter Druck setzt, ihre Treibhausgasemissionen zu reduzieren. Ein positives Beispiel in diesem Kontext ist die Salzgitter AG, die wichtige Fortschritte in der Dekarbonisierung macht, wie IWR berichtet. Am Standort Salzgitter wird bereits aktiv an der Herstellung von grünem Stahl gearbeitet, ein Zeichen für die Richtung, in die die Branche sich entwickeln könnte, wenn entsprechende Rahmenbedingungen geschaffen werden.

In diesem Zusammenhang beschreibt die Linken-Chefin Ines Schwerdtner die Entscheidung von ArcelorMittal als „Alarmsignal für den Industriestandort Deutschland“. Der Bremer Senat reagiert enttäuscht auf die Absage der Dekarbonisierungspläne, nachdem bereits 250 Millionen Euro in den Umbau des Stahlwerks investiert wurden. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation weiterentwickeln wird und welche Maßnahmen notwendig sind, um die Wettbewerbsfähigkeit des Bremer Werks und der deutschen Stahlindustrie insgesamt zu sichern.

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OrtBremen, Deutschland
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