Ein Jahr nach dem Bettel-Verbot: Bremer suchen Lösungen gegen Aggression!

Bremen will seit einem Jahr aggressives Betteln eindämmen. Trotz Verbots berichten Bürger von wachsenden Problemen.
Bremen will seit einem Jahr aggressives Betteln eindämmen. Trotz Verbots berichten Bürger von wachsenden Problemen. (Symbolbild/MB)

Ein Jahr nach dem Bettel-Verbot: Bremer suchen Lösungen gegen Aggression!

Bremen, Deutschland - Die Stadt Bremen hat seit einem Jahr ein strenges Verbot für aggressives Betteln, und die Diskussion um dieses Thema nimmt kein Ende. Wie buten un binnen berichtet, umfasst aggressives Betteln Verhaltensweisen wie das Bedrängen von Passanten, Festhalten, Berühren, den Weg Versperren oder das wiederholte Ansprechen. Diese Maßnahmen zielen darauf ab, den Stadtraum für alle Bürgerinnen und Bürger angenehmer zu gestalten.

Trotz dieser Regelung zeigt eine Umfrage in der Bremer Innenstadt, dass viele Menschen weiterhin betteln. Der 21-jährige Jamiro schildert seine Erfahrungen: „Ich habe nur eine Erfolgsquote von fünf Prozent beim Betteln.“ Tatsächlich beobachtet er eine Zunahme von Bettlern in der Stadt und sieht die Straßenmusik als Konkurrenz um die Aufmerksamkeit der Passanten. Michael, 51 Jahre, geht weiter und beschreibt, wie Mitleid oft ausgenutzt wird, während Katharina die Ansicht vertritt, dass ruhiges Verhalten beim Betteln manchmal mehr Erfolg bringt.

Neue Regeln im Detail

Die Stadt plant, noch strenger gegen das aggressives Betteln vorzugehen. Wie kreiszeitung.de erklärt, bleibt Betteln grundsätzlich legal, solange es nicht mit Belästigungen wie dem Einsatz von Kindern oder aggressivem Verhalten verbunden ist. In diesem Fall drohen Strafen von bis zu 500 Euro. Neu ist auch, dass das Betteln in Bremer Gaststätten sowie in Bussen und Straßenbahnen künftig verboten wird. Darüber hinaus wird organisiertes und bandenmäßiges Betteln untersagt.

Besonders in der Innenstadt, wo sich viele Menschen bewegen, ist das Thema präsent. Die Bremer Handelskammer spricht von einem kleinen Erfolg des Verbots, während Gastronom Jonas Wischeropp anmerkt, dass sich die Situation nicht wesentlich verbessert hat. „Wir haben täglich etwa zehn Bettler vor der Tür“, erklärt er und zeigt sich besorgt über die Auswirkungen auf sein Geschäft.

Perspektiven der Bettler

Ein neuer Obdachloser namens Daniel bringt eine alarmierende Beobachtung in die Diskussion ein: Er spricht von einer aktiven „Bettelmafia“, die in Bremen agiert. Dieses Phänomen wurde von vielen Anwohnern ebenfalls wahrgenommen. Die Bremer Straßenbahn AG sieht zwar keine gravierenden Veränderungen, hat jedoch mehr Polizeipräsenz als hilfreich erachtet.

Die Situation um das Betteln ist nicht zu unterschätzen. Laut dem Juraforum kann aufdringliches Betteln in Deutschland, das durch lästige Verhaltensweisen wie Anfassen oder Verfolgen gekennzeichnet ist, unter bestimmten Umständen als Ordnungswidrigkeit gelten. In öffentlichen Räumen wie Innenstädten oder vor Supermärkten beeinflusst dies das Verhalten der Menschen und kann als Belästigung empfunden werden.

Jüngste Entwicklungen zeigen, dass es klare Tendenzen zu einem stärkeren Vorgehen gegen aggressive Bettelei gibt – ein Thema, das das öffentliche Leben in Bremen stark prägt. Die Stadt bleibt gefordert, einen Weg zu finden, um die Herausforderungen sowohl für die Bürger als auch für die Bettenden zu meistern.

Details
OrtBremen, Deutschland
Quellen