Zugchaos in Niedersachsen: Fahrgastverband fordert drastische Maßnahmen!

Zugchaos in Niedersachsen: Fahrgastverband fordert drastische Maßnahmen!
Hildesheim, Deutschland - Die Bahnsituation im Raum Niedersachsen sorgt weiterhin für aufgebrachte Gemüter unter Pendlern und Reisenden. Besonders die Regionen rund um Soltau und Hildesheim haben mit häufigen Zugausfällen und massiven Verspätungen zu kämpfen. Der Fahrgastverband Pro Bahn spricht hier von „unzumutbaren Zuständen“. Wie die schiene.de berichtet, sieht die Landesnahverkehrsgesellschaft (LNVG) dringenden Handlungsbedarf und fordert von dem Bahnunternehmen Start Niedersachsen Mitte ein belastbares Konzept für alle betroffenen Linien bis zum Schulbeginn.
Aktuell kämpfen die Linien, die seit Ende 2021 im Auftrag der LNVG von Start Niedersachsen Mitte betrieben werden, mit verschiedenen Problemen. Zu den Hauptursachen zählen der Personalmangel und die Instandsetzung der Züge. Immer wieder berichtet der Fahrgastverband Pro Bahn von einem Anstieg der Kundenbeschwerden, insbesondere auf der stark belasteten Strecke Hildesheim-Bodenburg, wo mehrere Züge hintereinander ausfallen. Auf der Linine RB 37 fielen im März gar 25 Prozent aller Verbindungen aus, was die Situation nur noch verschärft. Zudem wird kritisiert, dass einige Züge nur „auf dem Papier“ existieren und andere überfüllt sind, was zu weiteren Verzögerungen führt.
Dringender Verbesserungsbedarf
Die LNVG hat bereits im vergangenen Sommer eine Abmahnung gegen Start Niedersachsen Mitte ausgesprochen, doch die erhofften Verbesserungen sind bislang ausgeblieben. Der Fahrgastverband fordert daher ein hartes Vorgehen bis hin zur Kündigung des Vertrages mit dem Unternehmen. Diese Maßnahmen sind nicht ohne Berechtigung, denn wie bahnblogstelle.com feststellt, hat sich die Lage auf den von Start bedienten Strecken in den letzten zwei Jahren nicht verbessert.
Besonders dramatisch ist die Situation auf der Amerikalinie Bremen-Soltau-Uelzen, wo bis Ostern 2024 ein Ersatzfahrplan gilt. Zu Weihnachten 2022 fielen auf dieser Strecke über die Hälfte der Züge aus. Auch auf der Lammetalbahn waren Schülerzüge oft überfüllt, und es mangelte an Fahrzeugen, sodass viele Züge schlichtweg nicht fahren konnten.
Verantwortung im Blick
Start Niedersachsen Mitte, eine Tochterfirma der DB Regio, versucht zwar, die Situation zu verbessern, indem sie mit Personaldienstleistern zusammenarbeitet, um Engpässe zu überbrücken. Dennoch sieht das Unternehmen laut Pro Bahn Niedersachsen keinen signifikanten Anstieg der Beschwerden im ersten Halbjahr 2025 im Vergleich zum Vorjahr. Die Herausforderungen auf den Strecken sind jedoch nicht zu leugnen. Die LNVG hält darüber hinaus eine Vertragsbeendigung für denkbar, ist sich aber über die praktischen Nachteile und Schwierigkeiten bewusst, die eine Übernahme des Netzes durch ein anderes Unternehmen mit sich bringen könnte.
Um die Situation nachhaltig zu verbessern, sind sowohl ein massives Umdenken bei Start Niedersachsen Mitte als auch eine sorgfältige Planung seitens der LNVG erforderlich. Die aktuelle Lage erfordert schnelles Handeln – und das nicht nur für die betroffenen Pendler, sondern für alle Reisenden in Niedersachsen.
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Ort | Hildesheim, Deutschland |
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