ArcelorMittal streicht Grünes Licht: Bremen in Schockstarre!

Der Bezirksvorstand Bremen-Nordniedersachsen unterstützt ArcelorMittal im Bremer Stahlwerk beim sozial-ökologischen Umbau.
Der Bezirksvorstand Bremen-Nordniedersachsen unterstützt ArcelorMittal im Bremer Stahlwerk beim sozial-ökologischen Umbau. (Symbolbild/MB)

ArcelorMittal streicht Grünes Licht: Bremen in Schockstarre!

Bremen, Deutschland - Die Zukunft des Bremer Stahlwerks von ArcelorMittal steht auf der Kippe. Geprägt von Unsicherheit und Enttäuschung haben die Beschäftigten und ihre Unterstützer am 1. Juli 2025 einen klaren Standpunkt eingenommen. Der ver.di Bezirksvorstand Bremen-Nordniedersachsen lehnt die Entscheidung des Konzerns, keine Pläne zur Modernisierung und Dekarbonisierung einzureichen, entschieden ab. In Zusammenarbeit mit dem Betriebsrat und der IG Metall setzen sie sich für einen sozial-ökologischen Umbau der Industrie in Bremen ein, wie ver.di berichtet.

Am 19. Juni hatte ArcelorMittal die Pläne zur Umgestaltung des Stahlwerks in Bremen verworfen. Diese Entscheidung erzeugt Verunsicherung und Enttäuschung unter den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die sich besorgt um ihre gut bezahlten Arbeitsplätze und die wirtschaftliche Bedeutung des Werks für die Region sorgen. Das Werk gewährleistet nicht nur direkte Arbeitsplätze, sondern sorgt auch für Nachfrage in industrienahen Dienstleistungen.

Ein schwerer Schlag für Bremen

Die Pläne, die unter anderem die Stilllegung von Hochöfen und den Bau einer Direktreduktionsanlage mit umweltfreundlichem Wasserstoff umfassten, sind jetzt gestorben. Der jetzt entgegen der Planung aufgenommene Kurs des Unternehmens, keine Förderanträge für den klimaneutralen Umbau zu stellen, ist ein schwerer Schlag für Bremen, wie Bürgermeister Andreas Bovenschulte äußert. Der Konzern begründet seine Entscheidung vor allem mit ungünstigen politischen und marktbezogenen Rahmenbedingungen. CEO Geert Van Poelvoorde legt dar, dass die europäische Stahlindustrie unter Druck steht, ihre Wettbewerbsfähigkeit zu wahren, da hohe Kosten für Wasserstoff und Billig-Stahlimporte aus Nicht-EU-Staaten die Strategie gefährden, so die Analyse von buten un binnen.

Die Möglichkeit, Bremen und den Bund mit rund einer Milliarde Euro für die Umbaumaßnahme zu unterstützen, wurde ebenfalls infrage gestellt. Van Poelvoorde brachte zum Ausdruck, dass selbst mit finanzieller Hilfe die Wirtschaftlichkeit der Umstellung nicht gegeben sei. Bremens Wirtschaftssenatorin Kristina Vogt bezeichnete die Entscheidung als verantwortungslos und industriepolitisch falsch, ein Gefühl, das bei den Beschäftigten und Unterstützern geteilt wird.

Herausforderungen der Stahlindustrie

Die Stahlindustrie in Deutschland sieht sich mit vielen Herausforderungen konfrontiert. In einer Zeit, in der die Nachfrage vor allem aus ehemaligen Abnehmerbranchen zurückgeht, belastet auch die Unsicherheit hinsichtlich Energie- und Gaspreisen die Produktion. Hohe Kosten stehen im Raum, und allein in der deutschen Stahlindustrie bestehen massive Investitionsbedarfe zur Reduzierung von CO2-Emissionen. Die Vielzahl an Zöllen erschwert Exporte weiter, während sich die Überkapazitäten als zusätzliche Kostenfalle erweisen, wie das Handelsblatt analysiert (Handelsblatt).

Eine nachhaltige Transformation ist dennoch unerlässlich. Der Klimaschutz wird nicht als Bedrohung für Betriebsplätze gesehen, sondern als notwendige Mahnung, dass die Industrie ihr Geschäftsmodell ändern muss, um nicht vom Markt gedrängt zu werden. Die Bremer Klimaziele müssen erreicht werden, um ein gutes Leben innerhalb der planetaren Grenzen zu sichern.

Die negative Entscheidung von ArcelorMittal gefährdet nicht nur die wirtschaftlichen Grundlagen der Beschäftigten, sondern bremst auch den sozial-ökologischen Umbau, der als Vorbild für die gesamte Industrie dienen soll. Zusammen mit dem Betriebsrat und ver.di bleibt die Hoffnung auf eine positive Wendung bestehen, auch gegen den Druck von außen.

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OrtBremen, Deutschland
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