Prien und Bernhard: Neue Wege im Gewaltschutz für Bremer Opfer!

Am 4. Juli 2025 besuchte Familienministerin Karin Prien die Bremer Gewaltschutzambulanz, um Unterstützung für Gewaltopfer anzubieten.
Am 4. Juli 2025 besuchte Familienministerin Karin Prien die Bremer Gewaltschutzambulanz, um Unterstützung für Gewaltopfer anzubieten. (Symbolbild/MB)

Prien und Bernhard: Neue Wege im Gewaltschutz für Bremer Opfer!

Bremen, Deutschland - In Bremen wird das Thema Gewaltschutz großgeschrieben. So wurde vor rund einem Jahr die Gewaltschutzambulanz am Klinikum Mitte eröffnet, die eine wichtige Anlaufstelle für Opfer häuslicher und sexueller Gewalt darstellt. Dies war auch der Anlass für einen Besuch von CDU-Bundesfamilienministerin Karin Prien sowie Bremens Gesundheitssenatorin Claudia Bernhard von der Linken, die am 4. Juli 2025 über die Bedeutung solcher Einrichtungen sprachen. Dabei betonte Prien die Notwendigkeit eines gut funktionierenden Netzwerks für Gewaltschutzambulanzen und bot ihre Unterstützung für den Aufbau solcher Strukturen an. „Der Aufbau eines Netzwerks ist die Hauptaufgabe der Länder, und der Bund kann dabei unterstützend mitarbeiten“, erklärte sie. Claudia Bernhard wiederum hielt eine stärkere Kooperation der Bundesländer beim Schutz vor häuslicher und sexualisierter Gewalt für sinnvoll. Dies ist besonders wichtig, denn laut buten un binnen ermöglicht die Bremer Gewaltschutzambulanz die Dokumentation von Verletzungen, die für Strafanzeigen benötigt werden.

Doch wie steht es allgemein um gewaltbetroffene Menschen in Deutschland? Nicht wenig, denn die Statistik ist alarmierend. Laut einer repräsentativen Studie aus dem Jahr 2004 haben inzwischen 40 % der Frauen in Deutschland seit ihrem 16. Lebensjahr körperliche oder sexualisierte Gewalt erlebt. Besonders besorgniserregend ist auch, dass 42 % von psychischer Gewalt betroffen sind. Jede zehnte Frau lebt aktuell in einer von Gewalt geprägten Partnerschaft. Die studien und statistiken zu häuslicher Gewalt zeigen, dass im Jahr 2022 über 240.000 Opfer häuslicher Gewalt erfasst wurden – ein Anstieg von 8,5 % im Vergleich zum Vorjahr.

Vernetzung und Hilfsangebote

Die Hilfsangebote in Deutschland sind breit gefächert. Es gibt rund 400 Frauenhäuser und mehr als 40 Schutzwohnungen mit über 6.000 Plätzen für gewaltbetroffene Frauen und deren Kinder. Zudem existieren etwa 750 Fachberatungsstellen für Gewalt gegen Frauen, die unverzichtbare Unterstützung bieten. Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend stellt auch ein Hilfetelefon bereit. Unter der Nummer 116 016 ist diese Beratung anonym und kostenfrei rund um die Uhr erreichbar, auch in 18 Fremdsprachen und in Leichter Sprache. Für Männer gibt es das Hilfetelefon „Gewalt an Männern“, das von Montag bis Freitag beratend zur Seite steht.

Die Herausforderungen sind groß, und die Notwendigkeit eines gut vernetzten Unterstützungssystems ebenso dringlich. Im Zuge dessen appellierten Prien und Bernhard an die Länder, gemeinsam an einem Strang zu ziehen. Denn wenn es um den Schutz vor Gewalt geht, dann zählt jede Hilfe, und der Weg zur Besserung führt über Zusammenarbeit und Vernetzung. Die Gewaltschutzambulanz in Bremen kann hierfür ein leuchtendes Beispiel sein.

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OrtBremen, Deutschland
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