Schock für Bremen: ArcelorMittal stoppt grüne Stahl-Produktion!

ArcelorMittal stoppt Dekarbonisierungspläne in Bremen aufgrund wirtschaftlicher Herausforderungen, was den Stahlstandort gefährdet.
ArcelorMittal stoppt Dekarbonisierungspläne in Bremen aufgrund wirtschaftlicher Herausforderungen, was den Stahlstandort gefährdet. (Symbolbild/MB)

Schock für Bremen: ArcelorMittal stoppt grüne Stahl-Produktion!

Bremen, Deutschland - Die Zukunft der Stahlproduktion in Bremen steht auf der Kippe. ArcelorMittal hat kürzlich die Pläne zur Dekarbonisierung seiner Flachstahlwerke in Bremen und Eisenhüttenstadt eingestellt. Grund für diese Niederlage sind wirtschaftliche Herausforderungen und eine unbefriedigende Marktlage, die die Wirtschaftlichkeit einer CO₂-armen Stahlproduktion in Frage stellen, wie t-online.de berichtet. Der ursprünglich für den Umbau vorgesehene staatliche Zuschuss von 1,3 Milliarden Euro wird nicht abgerufen, was die Pläne zusätzlich belastet.

Ein Vertrag mit der Bundesregierung sah vor, dass der Baustart bis Juni 2025 erfolgen sollte. In Anbetracht dieser Vorgaben zeigt sich der Bremer Senat enttäuscht über die Entscheidung des Unternehmens. Bürgermeister Andreas Bovenschulte bezeichnete die Absage als schweren Schlag für den Wirtschaftsstandort Bremen und die betroffenen Beschäftigten. Darüber hinaus drängt Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke auf die Notwendigkeit der Arbeitsplatzsicherung.

Die Pläne für die Dekarbonisierung

Ursprünglich sahen die Pläne den Einsatz innovativer Technologien wie Direktreduktionsanlagen mit Wasserstoff sowie Elektrolichtbogenöfen vor. Diese Technologien sollten dazu beitragen, den eigenen CO₂-Ausstoß signifikant zu verringern. Doch trotz der ambitionierten Ansätze bleibt Wasserstoff in Deutschland teuer und knapp, während die hohen Strompreise im internationalen Vergleich zusätzliche Herausforderungen darstellen, wie die Berichterstattung von europäischen Investitionsbank verdeutlicht.

ArcelorMittal plant zwar weiterhin, Elektrolichtbogenöfen zu installieren, um für zukünftige wirtschaftliche Gelegenheiten gerüstet zu sein, doch die Voraussetzungen dafür sind schwierig. Niedrige Strompreise und eine ausreichende Verfügbarkeit von Wasserstoff sind dabei entscheidend. In Dünkirchen, Frankreich, sieht das Unternehmen bessere Bedingungen, weshalb dort ein neuer Elektrolichtbogenofen entwickelt werden soll.

Ein Rückblick auf die staatlichen Förderungen

Die Angelegenheit wird zusätzlich durch eine Genehmigung der Europäischen Kommission kompliziert, die eine Beihilfe von 1,3 Milliarden Euro, teils aus der Aufbau- und Resilienzfazilität finanziert, für die Dekarbonisierung der Stahlproduktion zugestimmt hatte. Diese Maßnahme wurde als notwendig erachtet, um die Produktion von grünem Stahl am Standort Bremen und in Eisenhüttenstadt zu fördern, was sowohl ökologisch als auch ökonomisch von großer Bedeutung ist. Geplant waren unter anderem neue Direct-Reduction-Anlagen und Elektrolichtbogenöfen, die 2026 in Betrieb gehen sollten und eine jährliche Produktion von 3,8 Millionen Tonnen grünem Rohstahl anvisierten, wie germany.representation.ec.europa.eu berichtet.

Mit dieser Entscheidung bleibt die deutsche Stahlindustrie, die einen erheblichen Teil der CO₂-Emissionen des Landes verantwortlich ist, unter Druck. Der Weg zum grünen Stahl wird weiterhin durch hohe Kosten und eine abnehmende Rohstahlproduktion auf „Rezessionsniveau“ erschwert. Insbesondere im Angesicht billiger Importe aus China bleibt die Wettbewerbsfähigkeit der heimischen Stahlproduktion in der Diskussion.

Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation weiter entwickelt und ob ArcelorMittal letztlich die Kurve kriegen kann, um den Anforderungen an die CO₂-Reduktion gerecht zu werden. In Zeiten des Wandels ist es von essenzieller Bedeutung, dass Technologie und wirtschaftliche Rahmenbedingungen Schritt halten, um die Klimaziele bis 2030 zu erreichen.

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OrtBremen, Deutschland
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