Wasserpest am Werdersee: Schwimmer zögern wegen Pflanzenbewuchs!

Wasserpest am Werdersee: Schwimmer zögern wegen Pflanzenbewuchs!
Werdersee, Bremen, Deutschland - Am Werdersee in Bremen haben die Badegäste in den vergangenen Wochen einige unerwartete Begegnungen mit der Natur gemacht. Ein Mädchen, fröhlich im Wasser spielend, schrie plötzlich: „Die Algen berühren meinen Po!“ Dies war der Startschuss zu einer intensiven Diskussion über die dichte Ausbreitung von Wasserpflanzen, die einige Schwimmer zögerlich machte. Die Umweltbehörde stellte jedoch schnell klar, dass es sich nicht um Algen handelt, sondern um die invasive Wasserpest, eine Pflanze, die ihren Ursprung in Nordamerika hat und sich seit Herbst des letzten Jahres im Werdersee ausbreitet. Sie reicht inzwischen bis zur Wasseroberfläche, was bei den Badegästen für Unsicherheit sorgt.
Die Umweltbehörde teilte mit, dass die Wasserpest nicht giftig ist und die Wasserqualität nicht beeinträchtigt. Vielmehr produziert sie Sauerstoff und bietet Lebensraum für Fische. „Wasserpflanzen sind grundsätzlich wichtig für unser Ökosystem“, betont Ramona Schlee, Sprecherin des Bremer Umweltressorts. Allerdings kann die Wasserpest heimische Pflanzenarten verdrängen, was langfristig zu Problemen führen könnte. Derzeit können Fachleute allerdings nicht genau einschätzen, wie stark die Artenvielfalt bedroht ist, da eine Prüfung der ökologischen Aspekte läuft.
Maßnahmen zur Eindämmung der Ausbreitung
Um der Überhandnahme der Wasserpest entgegenzuwirken, plant die Stadt, einen Teil des Sees von diesen Pflanzen zu befreien. Die Behörden empfehlen den Schwimmern, ausschließlich die offizielle Badestelle am DLRG-Standort zu nutzen, wobei ein beauftragtes Unternehmen bereits Aktivitäten zur Entfernung der Wasserpest am Nordufer gestartet hat. Privatpersonen haben bereits im Nichtschwimmerbereich gehandelt und Pflanzen entfernt, sodass das Wasser dort nun relativ frei von Wasserpest ist.
Die Wasserpest breitet sich im Werdersee deutlich schneller aus als in anderen Bremer Gewässern. Aktuell sind keine übermäßigen Pflanzenwachstum in anderen Seen bekannt, was die Situation am Werdersee umso bemerkenswerter macht. Ob ähnliche Maßnahmen zur Entfernung wie im Baldenaysee in Essen – wo Spezialboote zur Bekämpfung eingesetzt werden – nötig sind, wird ebenfalls untersucht. Die Wasserpest könnte durch unvorsichtige Maßnahmen in die Gewässer gelangt sein, möglicherweise durch Gartenliebhaber, die Pflanzen aus Aquarien ausgesetzt haben, oder durch Tiere und Wassersportler.
Ein Blick auf invasive Arten
Die Wasserpest gehört zu einer Reihe von sogenannten Neophyten, Pflanzen, die nicht ursprünglich in einem Gebiet vorkamen, sich jedoch stabil ansiedeln können. Solche invasiven Pflanzen sind dafür bekannt, sich rasant zu vermehren und einheimische Arten zu verdrängen, was zu einem Ungleichgewicht im Ökosystem führen kann. In der EU gibt es spezielle Verordnungen, die darauf abzielen, die Verbreitung invasiver Arten zu kontrollieren und zu verhindern. Die laufenden Bemühungen reichen von der Überwachung bis zur Bekämpfung invasiver Pflanzen, wobei die Wasserpest nun unter intensiver Beobachtung steht.
Während die kommunalen und umweltbewussten Initiativen weitergehen, bleibt abzuwarten, welche Maßnahmen letztlich umgesetzt werden, um das Badevergnügen und die Artenvielfalt im Werdersee zu gewährleisten. Eins steht fest: Die Wasserpest ist gekommen, um zu bleiben, und die Menschen müssen lernen, damit umzugehen.
Für weitere Details zu den Entwicklungen am Werdersee können Interessierte die Berichte auf Weser-Kurier, buten un binnen und Arbeitskreis Wasserpflanzen nachlesen.
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Ort | Werdersee, Bremen, Deutschland |
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