Nord- und Ostsee unter Hitzewelle: Rekordtemperaturen im Frühjahr 2023!

Nord- und Ostsee unter Hitzewelle: Rekordtemperaturen im Frühjahr 2023!
Kiel, Deutschland - Im Frühjahr 2023 hat die Nordsee mit Rekordtemperaturen an der Wasseroberfläche für Aufsehen gesorgt. Laut dem Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) war es das wärmste Frühjahr seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1997. Die durchschnittlichen Temperaturen in den Monaten März, April und Mai lagen bei 8,7 Grad Celsius, was 0,9 Grad über dem langjährigen Mittel von 1997 bis 2021 entspricht. Diese ungewöhnliche Erwärmung betrifft nicht nur die Nordsee, sondern zeigt auch signifikante Abweichungen in der Ostsee, wo die Temperaturen mit 5 Grad ebenfalls über dem Durchschnitt lagen.
Bemerkenswert ist, dass im deutschen Teil der Nordsee die Oberflächentemperaturen zwischen 0,8 und 1,5 Grad über dem langjährigen Mittel lagen, womit es das viert- bis sechstwärmste Frühjahr seit 1997 war. Vor allem in der östlichen Nordsee, etwa vor der norwegischen und dänischen Küste, wurden Temperaturabweichungen von bis zu 2 Grad gemessen. In Kiel beispielsweise erlebte man die längste marine Hitzewelle seit 1989, bei der die Wassertemperaturen von Ende März bis Ende Mai im Schnitt 2,6 Grad über normal lagen.
Sturmfluten und Klimaauswirkungen
Die Erwärmung der Meere zieht jedoch nicht nur hohe Temperaturen nach sich, sondern auch ein erhöhtes Risiko für Sturmfluten. So warnte die Yacht vor steigenden Sturmflutrisiken an der deutschen Nordseeküste, insbesondere von Oktober bis April. Im Winterhalbjahr 2021/22 wurden 16 Sturmfluten registriert, was mehr als dreimal so viele waren wie im langjährigen Mittel. Diese Sturmfluten traten häufig in Ketten auf und beeinflussten nicht nur Küstengebiete, sondern auch große Flussmündungen im Binnenland.
Ein Beispiel einer schwerwiegenden Sturmflut ereignete sich in der Nacht zum 19. Februar 2022 in Hamburg, wo der Wasserstand um 3,75 Meter über dem mittleren Hochwasser lag. Solche Wetterereignisse haben zugenommen und bereitete den Meteorologen große Sorgen. Das BSH analysiert wöchentlich die Oberflächentemperaturen und warnt vor extremen Hochwasserereignissen über verschiedene Kanäle, darunter Telefon, Rundfunk und Apps.
Die Rolle des Klimawandels
Die Autoren des BSH berichten von einer kontinuierlichen Erwärmung der Nordsee und Ostsee als direkte Folge des Klimawandels. Wärmere Meere, die über 90 Prozent der überschüssigen Energie speichern, wirken sich nicht nur auf die Meeresumwelt aus, sondern verstärken auch extreme Wetterphänomene. Dies deutet darauf hin, dass die Meereserwärmung zu einer Veränderung der Wetterbedingungen führt, die möglicherweise auch künftige Hitzewellen und Sturmfluten beeinflusst. Im südwestlichen Teil der Nordsee bestanden im Sommer 2022 Abweichungen von bis zu 1 Grad über dem langjährigen Mittel, während in der Ostsee die Oberflächentemperaturen ebenfalls einen Anstieg von 1,5 Grad und mehr über dem Durchschnitt zeigten.
Das Frühjahr 2023 hat uns vor Augen geführt, wie sich unser Klima verändert. Es bleibt abzuwarten, wie diese Entwicklungen die Lebensqualität in Küstenregionen und die nautische Sicherheit in Zukunft beeinflussen werden.
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Ort | Kiel, Deutschland |
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