Eltern in Vegesack in Alarmbereitschaft: Kita-Sozialindex sorgt für Unruhe!

Beckedorfer Straße, 28757 Bremen, Deutschland - In Bremen-Vegesack sorgt die Schimmelsanierung im Kinder- und Familienzentrum Beckedorfer Straße für vermehrte Diskussionen unter den Eltern. Die Stadt hat parallel dazu den Kita-Sozialindex neu berechnet, was für die Einrichtung weitreichende Auswirkungen haben könnte. Wie der Weser-Kurier berichtet, basiert dieser Index auf dem Quartiers-Index des Statistischen Landesamtes und berücksichtigt verschiedene Faktoren wie den Sprachförderbedarf, die Nichtabiturquote sowie die Anzahl der Leistungsbezieher.
Die Eltern des Zentrums sind besorgt, da der Wert der Kita nicht öffentlich gemacht wird, um Stigmatisierung zu vermeiden. Der Index stellt eine relative Bewertung dar, die Einrichtungen nach ihrer sozialen Belastung einstuft. Das Besondere: Die Verbesserung des Indexwerts hängt von der sozialen Lage der Wohnadressen der Kinder ab, nicht vom Standort oder Quartier der Einrichtung selbst.
Gefahren für die Förderung
Besonders die Eltern befürchten, dass das neu entstehende Wohngebiet Hammersbecker Wiesen die Einstufung ihrer Kita negativ beeinflusst. Das betroffene Elternbeirat hat die Vermutung geäußert, diese Entwicklung könnte zu einer Herabstufung des Indexwerts führen. Die Behörde hingegen sieht keinen Zusammenhang zwischen dem Neubau und der sozialen Indexberechnung der Kita.
Im Vergleich dazu betreuen die Kindergärten in der Nachbarschaft überwiegend mehr Kinder aus sozial schwächeren Quartieren, wodurch sie ihre Index-Status beibehalten konnten. Diese Einteilung ermöglicht zusätzliche Unterstützung durch eine Koordinatorin, die Familien mit Sprachbarrieren hilft. Doch ab der kommenden Sommerferien wird diese Koordinatorin in eine andere Einrichtung versetzt, was die Intensität der Beratung voraussichtlich verringert.
Finanzielle Einschnitte durch Indexanpassungen
Die Änderungen im Kita-Sozialindex könnten auch finanzielle Auswirkungen nach sich ziehen. Neueinstellungen von Erziehern in der Kita werden weniger vergütet, was zu einem Mangel an Fachkräften führen kann. Ebenso müssen die Eltern ihre Erwartungen an die Angebote anpassen, da weniger finanzielle Mittel zur Verfügung stehen. Unter anderem ist mit Einschnitten beim Frühstücksangebot zu rechnen.
Die Eltern appellieren an die Stadt, die Kita auch nach den Sommerferien als Index-Kita eingestuft zu lassen. Der Paritätische Gesamtverband hat in diesem Zusammenhang einen Kita-Sozialindex eingeführt, der nicht nur die sozialen Belastungen von Einrichtungen erfasst, sondern auch strategische Ziele verfolgt, um die Bildungsgerechtigkeit zu fördern.
Besonders in Einrichtungen mit vielen sozial benachteiligten Kindern ist oft ein hoher Bedarf an Ressourcen zu erkennen. Der Index zielt darauf ab, frühzeitig Benachteiligungen zu erkennen und eine gezielte Bereitstellung von Hilfen, etwa durch mehr Personal und Sprachförderung, zu ermöglichen. Um diese Leistungen effektiv umzusetzen, ist es wichtig, dass auch der Zugang zu Kitas für benachteiligte Gruppen, wie etwa geflüchtete Kinder, verbessert wird.
Die nächste Neuberechnung des Kita-Sozialindex ist für Oktober 2027 angesetzt. Bis dahin wird sich sicherlich einiges tun, um den Bedürfnissen der Kinder und Familien in Bremen gerecht zu werden. Der NIFBE hebt die Bedeutung einer kontinuierlichen Unterstützung von Kitas hervor, die besonders auf die Bedürfnisse ihrer Schützlinge eingehen müssen. Denn nur so können die strukturellen Hürden im Bildungssystem überwunden werden.
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Ort | Beckedorfer Straße, 28757 Bremen, Deutschland |
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