Literaturfest in Bremen-Nord: Gedichte und Mendelssohns Klangzauber!

Bremen-Nord, Deutschland - Am 2. Juni 2025 fand im Doku Blumenthal das Literaturfestival „Gastgeber Sprache“ statt, bei dem Gedichte und Musik in harmonischem Einklang präsentiert wurden. Der einladende Rahmen bot den Rahmen für die Autoren Jochen Windheuser und Bernd Gruschwitz, die ihre neuesten Werke einem begeisterten Publikum vortrugen. Windheuser hatte sich besonders der poetischen Auseinandersetzung mit den „Liedern ohne Worte“ des Komponisten Felix Mendelssohn-Bartholdy gewidmet. Seine Gedichte, die im Stil der Frühromantik verfasst wurden, thematisieren unter anderem das verlorene Kinderglück sowie die tief empfundene Bitte um ein neues Leben.

In einer meisterhaften Darbietung las Windheuser nicht nur seine Gedichte, sondern begleitete diese auch mit vier Klavierstücken von Mendelssohn-Bartholdy. Diese pianistischen Werke, entstanden zwischen 1829 und 1845, sind Teil einer beliebten Serie, die unter dem Titel „Songs Without Words“ bekannt ist. Mendelssohns Kompositionen erfreuten sich im 19. Jahrhundert großer Beliebtheit, da sie für verschiedene Klavierspieler zugänglich sind und die Möglichkeit bieten, die eigene Musikalität auszuleben. Windheuser betonte die Abstimmung von Sprache, Takt und Rhythmus zwischen seinen Gedichten und der Musik, was dem Abend eine besondere Note verlieh.

Humorvolle Geschichten und literarische Entdeckungen

Bernd Gruschwitz brachte mit seinen humoristischen Anekdoten ebenso frischen Wind in das Programm. Eine amüsante Geschichte über seine vermisste Hose in Indien sorgte für Heiterkeit im Publikum. Außerdem stellte er zwei vergessene französische Feministinnen vor: Olympe de Gouges und Germaine Tillion. Wie Windheuser ist auch Gruschwitz im Ruhestand literarisch aktiv und hat kürzlich das Buch „111 Bremer Haikus“ veröffentlicht. Zudem arbeitet er an einem Roman, der hoffentlich bald das Licht der Welt erblickt.

Beide Autoren sind Teil eines Krimi-Stammtisches in Bremen-Nord, wo sie ihre Leidenschaft für spannende Geschichten ausleben. Windheuser, der ein besonderes Interesse an Krimis hat, ließ wissen, dass er oft Orte und Geschichten aus Bremen-Nord in seinen Texten verarbeite. Der rege Austausch dieser literarischen Gemeinschaft führe dazu, dass sie sich gegenseitig inspirieren und anfeuern.

Eine Einladung zur nächsten Lesung

Ein Highlight des Festivals war nicht nur die gelungene Darbietung, sondern auch die Aussicht auf die nächste Lesung im Rahmen von „Gastgeber Sprache“, die am 19. Juni um 18 Uhr in der Signalstation 1 an der Vegesacker Weserpromenade stattfinden wird. Der Eintritt ist, wie auch bei der gestrigen Veranstaltung, frei. Dies ist eine wunderbare Gelegenheit, die Welt der Worte und Klänge hautnah zu erleben und die Kreativität lokaler Autoren zu genießen.

Ob die musikalische Eleganz der „Lieder ohne Worte“ oder die lebhaften Erzählungen von Gruschwitz, die Veranstaltungen in Bremen-Nord sind ein wunderbarer Treffpunkt für Literatur- und Musikliebhaber jeden Alters.