Schulvermeidung in Bremen: Eine besorgniserregende Entwicklung!

Bremen, Deutschland - In Bremen ist die Schulvermeidung ein ernst zu nehmendes Problem, das immer mehr Schülerinnen und Schüler betrifft. Laut der aktuellen Statistik aus dem Jahr 2025 bleiben pro Schuljahr mehr als 650 Kinder dauerhaft dem Unterricht fern. Die Zahlen sind alarmierend: Im Schuljahr 2022/23 waren es noch 711, gefolgt von 652 in 2023/24 und momentan schon 668 in diesem laufenden Schuljahr, wie der Weser Report berichtet.
Die Gründe für die Schulvermeidung sind so vielfältig wie die betroffenen Kinder selbst. Oft stehen familiäre Schwierigkeiten, psychische Probleme oder Mobbing im Hintergrund. Kinder und Jugendliche ziehen sich zurück, wenn sie mit dem Schulalltag nicht mehr klar kommen. Diese Entwicklung alarmiert die Bildungseinrichtungen in Bremen. Bildungs-, Sozial-, Innen- und Justizbehörden haben bereits 2001 reagiert und Schulvermeiderprojekte ins Leben gerufen, die seit 2024 Teil der Bildungsabteilungen der regionalen Beratungs- und Unterstützungszentren (ReBUZ) sind. Diese bieten verschiedene Lerngruppen an, um Schulvermeidung entgegenzuwirken und die betroffenen Schüler:innen zu unterstützen.
Individuelle Unterstützung durch ReBUZ
Die ReBUZ spielen eine zentrale Rolle in der Betreuung von Schulvermeider:innen. Hier werden Schülerinnen und Schüler, die für längere Zeit nicht zur Schule gehen konnten, individuell gefördert. Pro Lerngruppe stehen eine sonderpädagogische Lehrkraft sowie zwei Sozialpädagogen zur Verfügung, die eng mit den Schüler:innen arbeiten. Der Unterricht beginnt oft mit einem gemeinsamen Frühstück, um eine entspannte Atmosphäre zu schaffen. Die Fächer reichen von Deutsch und Englisch bis zu Kunst und Naturwissenschaften und können flexibel an die Bedürfnisse der Kinder angepasst werden.
Ein wichtiges Anliegen dieser Gruppen ist die schrittweise Rückkehr der Schülerinnen und Schüler in den regulären Schulalltag. Gemäß den Informationen von ReBUZ haben die meisten Schüler:innen gute Chancen, letztlich ihre Stammschule wieder regelmäßig zu besuchen. Eltern sind dabei ein wesentlicher Bestandteil des Prozesses. Sie werden ermutigt, frühzeitig Unterstützung zu suchen und aktiv in die Lösungen miteinbezogen. Elterncafés bieten die Möglichkeit, sich mit Fachleuten und anderen betroffenen Familien auszutauschen und gemeinsame Strategien zu entwickeln.
Frühe Erkennung und Unterstützung
Schulvermeidendes Verhalten ist oft nicht unmittelbar sichtbar. Kinder und Jugendliche können trotz der Anwesenheit ihrer Eltern der Schule fernbleiben. Daher liegt die Verantwortung für den täglichen Schulbesuch primär bei den Eltern, die frühzeitig Anzeichen wie Schulangst, Bauch- oder Kopfschmerzen oder Rückzug beobachten sollten. Ein ausführliches Gespräch mit der Schule zählt zu den ersten Schritten, die Eltern unternehmen sollten, wenn bei ihren Kindern Symptome von Schulvermeidung auftreten. Informationen zu hilfreichen Maßnahmen finden sie auf Plattformen wie dem Zentrum für Schule und Beruf.
Mit einem Netzwerk aus verschiedenen Unterstützungsmöglichkeiten reagiert Bremen auf das steigende Schulvermeidungsverhalten. Die gewonnenen Erkenntnisse aus den ReBUZ-Projekten bieten wertvolle Ansätze, um den Kindern und Jugendlichen neue Perspektiven zu eröffnen. Denn letztlich geht es darum, die Freude am Lernen zurückzugewinnen und einen langfristigen Platz im Schulsystem zu sichern.
Für Betroffene und deren Familien gilt: Unterstützung ist da. Wer Hilfe sucht, kann sich direkt an die ReBUZ wenden und gemeinsam mit Fachleuten einen Weg aus der Schulvermeidung finden. Weitere Informationen zu den Angeboten findet man auf der Webseite von ReBUZ sowie im Artikel des Weser Reports.
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Ort | Bremen, Deutschland |
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