Neue Trafostation in Borgfeld: Hochwasserschutz für 532.000 Bremer!

Neue Trafostation in Borgfeld sichert Stromversorgung bei Hochwasser. Fertigstellung bis Juli 2025 geplant, um Risiken zu minimieren.
Neue Trafostation in Borgfeld sichert Stromversorgung bei Hochwasser. Fertigstellung bis Juli 2025 geplant, um Risiken zu minimieren. (Symbolbild/MB)

Borgfeld, Deutschland - In Bremen tut sich was – insbesondere in Borgfeld! An der Ecke Am Großen Moordamm und Borgfelder Landstraße wird momentan fleißig an einer neuen Trafostation gewerkelt. Diese trostlose Ecke wird bald zum Lebensspender für die Haushalte in der Butendieker Landstraße, am Großen Moordamm, in der Warfer Landstraße und am Mehlandsdeich, wie der SWB-Sprecher Jean-Paul Berndt erklärt. Die Trafostation wird elektrische Energie von hoher auf niedrige Spannung umwandeln und somit die Versorgung in den umliegenden Wohngebieten sicherstellen. Hintergrund ist die oft bedrohliche Hochwasserlage in Deichgebieten.

Gerade die extremen Hochwasserereignisse, wie während des Jahrhunderthochwassers im Winter 2023/24, haben gezeigt, wie wichtig eine robuste Infrastruktur ist. Damals kam es zeitweise zu versorgungsunterbrechungen. Damit so etwas nicht wieder passiert, wurde die neue Trafostation einen Meter höher angesiedelt als ihr Vorgänger. Sie steht auf einem speziellen Sockel, der fest im Erdreich verankert ist. Damit ist sie besser gegen die drohenden Fluten gewappnet.

Hochwasserschutz als dringende Aufgabe

Apropos Hochwasser: Rund 86 Prozent der Fläche in Bremen stehen potenziell unter Hochwassergefahr. Etwa 532.000 Menschen leben in diesen sensiblen Gebieten. Dieses Risiko entsteht in Bremen nicht nur durch hohe Niederschläge oder Schneeschmelze, sondern auch durch Sturmfluten von der Nordsee, die zusammen mit Binnenhochwasser eine besondere Bedrohung darstellen. Um dem entgegenzuwirken, wird das Hochwasserrisikomanagement in Bremen ständig weiterentwickelt. Die vom Bund beauftragte Bundesanstalt für Gewässerkunde ist dabei maßgeblich beteiligt.

Das Hochwasserrisikomanagement erfolgt in mehreren Stufen: Von der Ermittlung gefährdeter Bereiche über die Erstellung von Hochwassergefahrenkarten bis hin zu einem umfassenden Managementplan, der alle sechs Jahre aktualisiert wird. Die erste Stufe dieses dritten Zyklus wurde im Dezember 2024 abgeschlossen. Der Plan sieht insgesamt 108 Maßnahmen vor, darunter auch die Überarbeitung des Generalplans Küstenschutz und Partnerschaften zur besseren Vorhersage von Starkregen.

Eine gemeinsame Verantwortung

Im Rahmen eines ständigen Austauschs zwischen Behörden und Deichverbänden wird sichergestellt, dass Bremen auf neue Herausforderungen am besten reagieren kann. In den letzten eineinhalb Jahren wurden über 67 Kilometer Deiche auf ihre Stabilität überprüft. Diese Proaktivität wird durch sorgfältige hydraulische Berechnungen unterstützt, um künftige Risiko-Szenarien zu modellieren. Verkehrs- und Energieinfrastruktur sind dabei von zentraler Bedeutung, denn die Bevölkerung muss sich auch bei extremen Wetterlagen auf die Versorgung verlassen können.

Die neue Trafostation in Borgfeld und die umfassenden Hochwasserschutzmaßnahmen verdeutlichen, wie wichtig es ist, den Herausforderungen des Klimawandels und der Extremwettersituationen entgegenzuwirken. Experten wie Jens Wunsch weisen darauf hin, dass das Wümme-System nicht einfach ist, und die ersten Untersuchungen sollen noch im Juni 2025 Ergebnisse liefern. Ein Maßnahmenplan könnte sich allerdings bis zu vier Jahre hinziehen.

Insgesamt zeigt Bremen ein gutes Händchen beim Hochwasserrisikomanagement und der Sicherstellung einer resilienten Energieversorgung. Bleiben wir gespannt, wie sich die Maßnahmen entwickeln und welche neuen Erkenntnisse uns die kommenden Monate bringen!

Details
Ort Borgfeld, Deutschland
Quellen