Bremer Uni-Bauten unter Denkmalschutz: Brutalismus im Fokus!

Uwe Schwartz erläutert die Denkmalschutzkriterien für die Universität Bremen, deren Brutalismus-Architektur nun geschützt werden soll.
Uwe Schwartz erläutert die Denkmalschutzkriterien für die Universität Bremen, deren Brutalismus-Architektur nun geschützt werden soll. (Symbolbild/MB)

Bremer Uni-Bauten unter Denkmalschutz: Brutalismus im Fokus!

Bremen, Deutschland - In Bremen tut sich aktuell Spannendes rund um die Universität: Die Denkmalschutzbehörde hat das zentrale Hochhaus der Bremer Universität aus den 1970er Jahren als schützenswert beurteilt. Uwe Schwartz, kommissarischer Leiter des Landesamts für Denkmalpflege, hebt hervor, dass die Geschichte der Universität einen entscheidenden Einfluss auf die Stadt hatte. Diese Einrichtung war nicht nur die erste Universität in Bremen, sondern auch ein wichtiger Wirtschafts- und Kulturfaktor für das Land.

Das Denkmalschutzgesetz verpflichtet dazu, historische Gebäude zu erhalten, die aus vielfältigen Gründen bedeutend sind. Dabei spielt nicht nur das Aussehen eine Rolle – vielmehr ist es die „Ablesbarkeit von Geschichte“, die hier entscheidend ist, wie buten un binnen berichtet. Der Baustil des Brutalismus, der in den 70er Jahren für die Universität gewählt wurde, hat seine eigenen besonderen künstlerischen Qualitäten, die sich an der klaren Funktionalität und dem unverputzten Beton zeigen, der damals als naturnahem Material galt.

Denkmalschutz für das Hochhaus

Das Mehrzweckhochhaus (MZH), welches 1975 eröffnet wurde, gilt als kulturhistorisch wertvolles Zeugnis dieser Architekturepoche. Laut einem vorläufigen Gutachten könnte das Gebäude, mit einer Grundfläche von fast 10.000 Quadratmetern, als schützenswert klassifiziert werden. Dies würde erhebliche Auswirkungen auf Sanierungsplanungen haben, wie der Weser-Kurier erläutert. Möglicherweise könnten dadurch höhere Kosten und komplexere Abläufe bei Renovierungen entstehen.

Ein Abriss des MZH wäre nur in Ausnahmefällen und bei überwiegenden öffentlichen Interessen möglich, was nicht nur die Universität, sondern auch die Stadtverwaltung in einen Dialog bringt. So verlaufen die Gespräche zwischen den zuständigen Ressorts und der Universität derzeit im Konsens. Die Universität könnte sogar einen öffentlichen Vertrag mit den Denkmalpflegern schließen, bevor der Denkmalschutz formal festgelegt wird, was der Prozess erheblich verzögern könnte.

Ein Stück Geschichte bewahren

Ein zentraler Punkt ist die Gestaltung des Campus, der auf Grund des Brutalismus und seiner künstlerischen Umsetzung ein nahtloses Zusammenspiel von Architektur und Umwelt darstellt. Der Dachgarten des MZH, mit seinen einzigartigen Sehschlitzen, hebt die Bedeutsamkeit des Bauwerks hervor, dessen Gestaltung von den Architekten Henn und Petersen stammt. Diese mutige Architektur zeigt, dass Beton mehr kann als nur ein „grauer Klumpen“ zu sein – er kann ein Ausdruck von Kreativität und Geschichte sein, wie auch Spiegel anmerkt.

In der Bremer Universitätsgeschichte ist der Umgang mit ihrer Architektur nun von entscheidender Bedeutung – sie ist nicht nur ein Ort des Lernens, sondern auch ein Kulturdenkmal, das es zu erhalten gilt. Egal, ob es um die künstlerische Aussage der Bibliotheksfassaden oder den historischen Wert des Sportturms geht, die Universität Bremen bleibt ein schmerzliches Stück Identität für die Stadt und ihre Bewohner.

Details
OrtBremen, Deutschland
Quellen