Bremer Veteran erzählt: Ein Leben zwischen Sicherheit und Herausforderung

Bremer Veteran erzählt: Ein Leben zwischen Sicherheit und Herausforderung
Neustadt, Deutschland - Am kommenden Sonntag dürfen sich die Veteranen Deutschlands auf eine besondere Ehrung freuen. Heiko Deiß, ein Bremer, der über 30 Jahre bei der Bundeswehr diente, wird beim ersten nationalen Veteranentag geehrt. Mit einer Teilnehmendenzahl von über zehn Millionen, die in irgendeiner Form dienstlich aktiv waren, setzt Deutschland ein starkes Zeichen der Anerkennung für die Leistungen der Soldaten. Dieser Tag, beschlossen von der ehemaligen Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen, soll nicht nur Rückblick, sondern auch Dialog zwischen Bürgern und den Angehörigen der Bundeswehr fördern, ist im Weser-Kurier nachzulesen.
Für Deiß, der in der Zeit des geteilten Deutschlands aufwuchs, hat der Wehrdienst einen ganz persönlichen Stellenwert. Er rekrutierte sich freiwillig, kurz bevor die Wehrpflicht von 15 auf 18 Monate verlängert wurde und trat 1989 in die Bundeswehr ein. Ursprünglich wollte er Berufsschullehrer werden, doch seine Karriere nahm einen anderen Weg, der ihn zu fünf Auslandseinsätzen führte, darunter im Kosovo, Afghanistan und Mali. Diese Erfahrungen, die er eingehend reflektiert, haben seine Sichtweise auf Sicherheit und Lebensbedingungen nachhaltig beeinflusst.
Ein Dialog über Herausforderungen und Wandel
Und was ist das größte Manko, das viele Veteranen spüren? Sie vermissen die öffentliche Anerkennung für ihren Einsatz. Bundeswehrsoldaten, die oft ihre Gesundheit und ihr Leben riskieren, fanden in der Gesellschaft lange Zeit nicht die Wertschätzung, die ihnen zusteht. Wolf Gregis, ein anderer Veteran, hat dies kritisiert und bemerkt, dass es bei der Rückkehr des letzten deutschen Kontingents aus Afghanistan am 30. Juni 2021 kaum öffentliche Beachtung fand. Die geplanten Veranstaltungen zum Veteranentag, die auch in Bremen ab dem Jahr 2024 stattfinden, sollen hier Abhilfe schaffen. Die breite politische Unterstützung, die sowohl von SPD, Grünen, FDP als auch Union kommt, zeigt, wie wichtig dieses Thema geworden ist, wie der Tagesschau berichtet.
Die öffentliche Wahrnehmung verändert sich, besonders im Lichte aktueller geopolitischer Entwicklungen. Der russische Angriff auf die Ukraine hat das Bewusstsein für die Bedeutung einer starken Verteidigung geschärft und lässt die Rolle der Bundeswehr wieder in den Fokus rücken. Dabei sollte nicht vergessen werden, dass Veteranen nicht nur aus dem Zweiten Weltkrieg bekannt sind, sondern auch Rückkehrer von Einsätzen wie in Kosovo und Afghanistan dazugehören. Im Gegensatz zu dem Bild, das häufig vermittelt wird, besteht der Begriff „Veteran“ nicht nur aus „Helden“, sondern umschließt eine Vielzahl von Erfahrungen und Herausforderungen, die jeder Einzelne zu bewältigen hat. Viele wünschen sich nun eine Gesellschaft, die empathischer mit den Themen umgeht, mit denen Veteranen konfrontiert sind. Für einige wird sogar der Begriff „Einsatzrückkehrer“ bevorzugt, um die militärische Konnotation des Wortes Veteran zu vermeiden – ein Gedanke, der in der Debatte über die Integration von Soldaten und ihre Rückkehr in den zivilen Alltag zunehmend Beachtung findet.
Ein Blick in die Zukunft der Veteranen
Mit über 120.000 Veteranen in Deutschland wird erwartet, dass diese Zahl weiter steigen wird, da die Debatte über die Rechte und Pflichten von Veteranen in der Gesellschaft fortschreitet. Aktuelle Überlegungen zum Veteranenstatus und was dieser bedeutet, sind jedoch noch immer im Fluss. Fragen wie: Gilt der Status auch für ehrenhaft entlassene Soldaten ohne Einsatzerfahrung? oder Können aktive Soldaten ebenfalls als Veteranen betrachtet werden? bleiben unbeantwortet, so die Bundeszentrale für politische Bildung.
Der Veteranentag bietet eine hervorragende Gelegenheit, um diese Themen in den Vordergrund zu rücken. Die Veranstalter hoffen, dass die Ehrungen nicht nur ein Zeichen der Wertschätzung sind, sondern auch konkrete Hilfe für verletzte oder traumatisierte Soldaten sowie deren Familien fördern. Am Sonntag um 11.30 Uhr in Bremen wird dieser wichtige Dialog beginnen, und der Einlass öffnet bereits um 11 Uhr. Lassen Sie uns gemeinsam die Leistungen dieser Männer und Frauen würdigen und die Brücke zwischen Militär und Gesellschaft weiter festigen.
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Ort | Neustadt, Deutschland |
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