Platanen am Deich: Bürgerinitiative kämpft gegen drohende Fällung!

Neustadt, Deutschland - Die Platanen am Neustädter Weserdeich sind wieder ein heißes Diskussionsthema. Vor einigen Monaten wurden die Kronen der Bäume drastisch gestutzt, und die Bürgerinitiative „Platanen am Deich“ zeigt sich über die Maßnahmen der Umweltbehörde wenig erfreut. Diese plant eine Umgestaltung der Stadtstrecke zwischen der Eisenbahnbrücke und Piepe, und im Zuge dessen sollen die meisten der insgesamt 136 Platanen weichen. Der Bremer Senat hat entschieden, dass die Fällung notwendig ist, um Hochwasserschutz zu gewährleisten. Bereits für das Jahr 2028 ist die endgültige Fällung der Bäume angedacht, während der derzeitige Rückschnitt als temporäre Maßnahme gilt. Aktuell ist dieser Rückschnitt bereits der dritte in den letzten zehn Jahren, wobei die letzte Aktion 2019 stattfand.

Die Bürgerinitiative ist ganz klar gegen diese Pläne und sieht den Rückschnitt als eine „Verstümmelung ohne Rücksicht auf Verluste“. Besonders kritisch wird angemerkt, dass dieser Eingriff während der Brut- und Setzzeit durchgeführt wurde. Ein Sprecherin von Senatorin Kathrin Moosdorf (Grüne) verteidigt die Maßnahmen allerdings und erklärt, dass sie aus Gründen der Verkehrssicherheit notwendig seien. Die Behörde betont zudem, dass der Rückschnitt im baumpflegerisch zulässigen Umfang erfolgt.

Kritik und Protest

Der Streit zwischen der Bürgerinitiative und der Umweltbehörde besteht nun schon seit Jahren. Die Initiative hat sich aktiv mit rund 1.500 Unterschriften gegen die Fällung eingesetzt und einen Petitionsausschuss der Bürgerschaft angerufen. Obgleich die Bürgerinitiative 24.000 Unterschriften gegen die Fällung gesammelt hat, wurde das Volksbegehren vom Umwelt- und Innenressort als unzulässig eingestuft. Der Staatsgerichtshof jedoch prüft gegenwärtig die Zulässigkeit dieses Volksbegehrens. Sollte es für zulässig erklärt werden, plant die Initiative, einen Entscheid parallel zur Europawahl im Juni 2024 durchzuführen.

Ein alternativer Vorschlag des Büros CDM Smith könnte die Fällung der Platanen möglicherweise vermeiden. Der Senat hält jedoch die Baumfällungen für notwendig, da die Bäume bei Sturm und Hochwasser entwurzelt werden könnten, was eine erhebliche Gefahr für die Neustadt darstellt. Trotz dieser Argumentation bleibt die Bürgerinitiative aktiv und prüft sogar rechtliche Schritte, wie eine kurzfristige Unterlassungsklage gegen die Umweltbehörde.

Der Konflikt um die Platanen am Deich macht deutlich, wie wichtig der Dialog zwischen Bürgerinitiativen und Behörden ist, um Lösungen zu finden, die sowohl den Hochwasserschutz als auch die Erhaltung der Natur in Bremer Neustadt berücksichtigen.

Für detaillierte Informationen zu den derzeitigen Entwicklungen rund um die Platanen und die damit verbundenen Maßnahmen, empfehlen wir den Artikel von Weser-Kurier sowie den Bericht von buten un binnen.