Weserburg klagt gegen Bremen: Fehlen Millionen für moderne Kunst!

Bremen, Deutschland - In Bremen bahnt sich ein erbitterter Streit zwischen der Weserburg, dem renommierten Museum für moderne Kunst, und der Stadt Bremen an. Die Weserburg hat Ende Mai Klage gegen die Freie Hansestadt Bremen eingereicht, da ihr die finanziellen Mittel zur Aufrechterhaltung des Museumsbetriebs fehlen. Die Forderung? Etwa 1,2 Millionen Euro mehr jedes Jahr, um die vertraglich vereinbarte Finanzierung tatsächlich zu sichern. Der aktuelle Stifterbeitrag liegt bei 1,7 Millionen Euro und reicht bei einer Ausstellungsfläche von fast 5000 Quadratmetern bei weitem nicht aus, wie Museumsdirektorin Janneke de Vries beklagt. Die Klage wurde sowohl von der Museumsleitung als auch vom Kultursenat bestätigt, und es wird nicht nur auf die finanzielle Not hingewiesen, sondern auch auf die jahrelange Vernachlässigung dieser vertraglichen Verpflichtung, die zu einer strukturellen Unterfinanzierung geführt hat.
Die Weserburg argumentiert vehement, dass die Stadt ihrer Pflicht seit Jahrzehnten nicht nachkommt. Um den Betrieb „auskömmlich“ gestalten zu können und den vollen Zuschuss von etwa 2,9 Millionen Euro jährlich zu erhalten, haben sie die Stadt vor Gericht gebracht. Der Begriff „auskömmlich“ ist in solchen Fällen oft dehnbar, was die Kulturbehörde auch bestätigt. Diese äußerte sich jedoch nicht im Detail zu dem laufenden Verfahren, sondern zeigt sich hocherfreut darüber, dass der Streit nun gerichtlich geklärt wird, wie butenunbinnen.de berichtet.
Finanzierungsprobleme und historische Hintergründe
Die Stadt Bremen hält den entsprechenden Vertragstext für „dehnbar“, was den Konflikt weiter anheizt. Die Unterfinanzierung ist demnach seit Jahrzehnten ein bekanntes Problem, das 2010 sogar dazu führte, dass Teile der Sammlung verkauft wurden, um Schulden zu begleichen und einen Baufonds für ersehnte Modernisierungen einzurichten. Der Verkaufsmittel sind mittlerweile aufgebraucht, und die Stadt hat seit February 2025 eine Vorfinanzierungsvereinbarung abgelehnt – ohne den Anschein zu erwecken, dass sie weiter Gesprächsangebote machen möchte. Der Streit könnte sich also noch länger hinziehen, was die kulturelle Landschaft Bremens stark beeinflussen könnte.
Die Weserburg bot zwar an, vorübergehend Gelder aus dem Baufonds bereitzustellen, um der Stadt Zeit zu geben, doch die Gespräche wurden nach eineinhalb Jahren einfach eingestellt. Über 2 Millionen Euro aus dem Baufonds wurden für andere Zwecke entnommen, und eine Rückerstattung dieser Mittel blieb ohne jegliche Reaktion seitens der Stadt. Die Stadt hat in einer Einigung schon 2023 mit der Kulturdeputation für einen Wirtschaftsplan zur Klärung des notwendigen Stifterbeitrags gestimmt. Doch was nun folgt, bleibt ungewiss.
Die Rolle der Kulturförderung
In einem weiteren Kontext ist die Förderung von Kulturinstitutionen auch auf bundesweiter Ebene ein wichtiges Thema. Die Kulturstiftung des Bundes hat Programme aufgelegt, die dergleichen Institutionen unterstützen sollen. Von 2024 bis 2027 stehen hier insgesamt 4,6 Millionen Euro zur Verfügung, worunter bis zu 50 Kulturinstitutionen in Deutschland, die auf der Suche nach neuen Ideen oder Strukturen sind, profitieren könnten. Hierzu gehören auch Beratungen und Vernetzungsangebote, die für Einrichtungen wie die Weserburg durchaus von Interesse sein könnten. Informationen zu diesen Programmen können unter museumsbund.de nachgelesen werden.
Es bleibt also spannend, wie sich die Situation der Weserburg und die Beziehung zur Stadt Bremen entwickeln wird. Derzeit wird festgehalten, dass die Stadt ihre vertraglichen Verpflichtungen nicht einhält, und das Gericht soll nun entscheiden, wie es weitergeht. Die Zukunft der Weserburg hängt nicht nur von der finanziellen Unterstützung der Stadt ab, sondern auch von einem Kulturverständnis, das den Wert solcher Institutionen für die Gesellschaft erkennt.
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Ort | Bremen, Deutschland |
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